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hallo,
ich leide unter einer art sozialen phobie. es reichen mir schon 3-4 stunden, in denen ich unter menschen bin, dann bekomme ich eine art reizüberflutung, verbunden mit einem rauschen im ohr, wo ich meinen eigenen herzschlag höre und starke kopfschmerzen.. dieses rauschen habe ich mittlerweile jeden tag, ich bekomm das durch zu viel stress in gesellschaft, aber auch wenn ich alleine bin zB vorm pc oder tv dann habe ich das auch weil ich mir zu viele gedanken mache.. wenn mir die gesellschaft zu viel wird flüchte ich nach hause, wo ich wenigstens ein bisschen abschalten und mich beruhigen kann.. dazu muss ich sagen, dass bei mir der verdacht einer psychose besteht, wo ich aber eher an eine phobie glaube und zwar habe ich panische angst wenn vor allem fremde leute aber auch bekannte oder freunde husten, schniefen, sich räuspern.. ich weiß nicht warum, ich hab das seit meinem 15. lebensjahr, dass ich nur noch diese geräusche wahrnehme und auch in meinem unterbewusstsein fest daran glaube, dass diese geräusche wegen mir gemacht werden. mit 15 bin ich aus dem haus gegangen und hab mich plötzlich wegen jedem lauten huster erschrocken, es kam wie aus heiterem himmel. und wenn menschen an mir vorbeigingen, haben viele in dem moment geschnieft geräuspert gehustet, diese extreme vorkommenheit hat mich zu der überzeugung gebracht, es wäre meine schuld. obwohl ich von meinem verstand her sagen kann, dass es nicht sein kann. trotzdem ist diese überzeugung so fest in mir verankert.


bei sehr lautem husten zucke ich auch zusammen was mir sehr peinlich ist weil ich mir das bloß nicht anmerken lassen will, denn sonst wäre es mir sehr peinlich.. nur wenn familienmitglieder diese geräusche machen, da habe ich merkwürdigerweise dann keine angst.. bei allen anderen leuten wirken sie bedrohlich und ich denke immer , ich würde alle stören und dass mich alle hassen würden... das interpretiere ich aus diesen geräuschen... wichtig zu sagen dazu ist aber auch, dass ich irgendwie glaube, dass mich wortwörtlich keiner riechen kann... ich wurde während meiner schulzeit 5 jahre lang auf extremste art und weise gemobbt wovon mich ein fieser spruch meiner mitschüler am meisten geprägt und mir zugesetzt hat und zwar dass ich stinken würde. als junges pubertierendes mädchen ist sowas wie ein schwerer schlag in die magengrube... obwohl ich jeden tag geduscht, meine kleidung sehr oft gewaschen hab und sehr gepflegt war wurde das weiterhin behauptet.. eine alte schulfreundin hat mir sogar bestätigt dass ich NICHT unangenehm rieche, trotzdem hab ich daran geglaubt weil das so viele gesagt haben und immer wieder... ich möchte auf gar keinen fall mitleid haben versteht mich bitte nicht falsch, ich bin jetzt erwachsen und habe die schulzeit schon was länger hinter mir, hab also damit abgeschlossen.. ich sag mir immer wieder mist happens aber anscheinend hat mich diese zeit traumatisiert (was auch mittlerweile meine psychiaterin vermutet).



jedenfalls steckt hinter dieser geräuschphobie die angst, andere menschen würden meinen körpergeruch oder atem wahrnehmen und deswegen mit solchen geräuschen reagieren. ich gehe stark davon aus, dass die sprüche und vllt auch der stille unterricht wo viele diese geräusche gemacht haben diesen glauben von mir erschaffen haben. ich hab auch schon 2 selbstmordversuche hinter mir, weil zu dieser zeit mir alles zu viel wurde: die angst vor den geräuschen und der glaube es liege an mir, schulstress mobbing familienprobleme, erste große liebe verloren, die situationen haben sich zugespitzt sodass ich keinen anderen ausweg mehr wusste. ich bereue diese versuche aber werfe sie mir auf keinen fall vor weil ich weiß dass es nur allzu verständlich war so zu reagieren... heute habe ich keine selbstmordgedanken mehr durch antidepressiva und antipsychotika. aber auch deswegen weil ich daraus gelernt habe und mir geschworen hab es nie wieder zu machen. ich werde mein leben lang kämpfen um herauszufinden was dahintersteckt und was ich dagegen machen kann! das problem ist nur dass meine kraft sich langsam dem ende neigt, ich bin eigentlich schon immer ein lebensfroher und fröhlicher mensch gewesen, erst mit 19/20 wurde es so richtig schlimm... seit einigen monaten reagiere ich auch wenn ich so eine reizüberflutung kriege unter menschen mit kopfzittern und ich kann keinem menschen mehr in die augen schauen.. dann fängt er an zu zittern.. es wird wirklich irgendwie von jahr zu jahr schlimmer.. ich hab 5 aufenthalte in 3 verschiedenen kliniken hinter mir, alles nichts gebracht... zuerst die diagnose mittelschwere depression und dann psychose... allerdings glaube ich wie gesagt viel mehr an eine phobie weil alle leute bisher gesagt haben, dass sie mich noch nie psychotisch erlebt haben.. ist es vielleicht eine fehldiagnose? ich werde bald 21 jahre alt und habe noch immer keine abgeschlossene ausbildung, nicht mal führerschein.. ich schäme mich total wenn ich von gleichaltrigen oder freunden, bekannten höre wie weit die schon sind das deprimiert mich richtig... ich weiß ich hab ein handicap ich kann bzw sollte mich mit den andern nicht vergleichen aber ich will endlich anfangen zu LEBEN! man ist nur einmal jung und genau das macht mich so fertig... gerade die jugend muss man in vollen zügen genießen aber das bleibt mir verwehrt! ich weiß es gibt viel viel schlimmeres aber ich will einfach nur genauso zufrieden und lebensfroh sein wie früher... ich bereue es sehr dass ich auf diese schule gegangen bin aber man kann die zeit ja nicht zurückdrehen... zum glück bin ich aber trotz meiner sozialen phobie nicht isoliert und vereinsamt: ich habe 2 seeeehr gute freundinnen die ich schon seit der kindheit kenne und die auch teilweise mitbekommen haben was für leid ich erfahren musste und mich deswegen gut verstehen, mir immer zuhören, mich nehmen wie ich bin und immer versuchen zu helfen.. ich danke gott jeden tag dafür, solche tollen wahren freundinnen zu haben!!


es ist so verdammt stressig unter leuten zu sein.. für mich ist es nur noch ein aushalten der zeit anstatt mich einfach mal darüber zu freuen gesellig zu sein und spaß zu haben... ich hab manchmal so extreme angst, dass meine atmung schwer wird, ich atme oft sehr vorsichtig aus... ich weiß sowas habt ihr bestimmt noch nie gehört.. ich schäme mich auch dafür aber es muss endlich was dagegen getan werden! ich kann und will nicht mehr so weiterleben... ich möchte doch einfach nur wie jeder normale andere in meinem alter ausgelassen feiern gehen meiner arbeit nachgehen.. aber sowas wie feiern kann ich nur noch unter Dro. und Alk. und das kann doch niemals eine endlösung sein! ich versuche auch so gut es geht darauf zu verzichten, nur ihr müsst verstehen wenn ich sowas konsumiere dann ist es für mich als würde ich urlaub vom ganzen stress nehmen, ich kann dann endlich zufrieden glücklich normal und vor allem ich selbst sein! nur ich weiß wie dumm sowas ist deswegen bin ich schon seit 3 wochen abstinent worauf ich sehr stolz bin. das einzige was ich möchte ist auch so mein leben genießen zu können!! ist doch nicht zu viel verlangt wenn ich mir wünsche, normal und zufrieden zu sein oder? es deprimiert mich auch sehr dass ich so viel zugenommen hab, mein selbstwertgefühl ist im keller zum einen wegen der mitschüler die mir über mehrere jahre lang gesagt haben wie hässlich dumm dick ich bin und zum anderen weil ich in den spiegel gucke und nicht zu 100% mit mir zufrieden sein kann. abnehmen fällt mir so wahnsinnig schwer weil es ja eigentlich nur unter menschen geht was ich zwangsweise zu oft vermeide.. ich hätte auch gern einen freund aber mit so wenig selbstwertgefühl, selbstbewusstsein ist es schwierig jemanden zu finden. und weil ich ja so kontaktscheu bin lern ich halt nicht viele menschen kennen.. und man sagt ja man kann erst richtig lieben, wenn man sich selbst zu genüge liebt und schätzt...


ich hab schon alles versucht in den 6 jahren!! einmal war es sogar so schlimm dass ich jede ecke und jeden gegenstand in meiner wohnung angefangen hab zu desinfizieren damit die (existierenden oder auch nicht existierenden) gerüche weggehen... mittlerweile ist es auch so, dass ich wenn ich aus dem haus gehe keine kritischen blicke von menschen mehr ertragen kann, ich denke mir sofort oh nein stimmt was nicht mit mir seh ich komisch aus? ich kann es auch nicht mehr ertragen beobachtet zu werden...


bald werde ich wieder anfangen zu arbeiten, was von vielen sehr umstritten ist also ob ich das schaffe.. aber wie soll ich das meistern mit so einer krassen phobie? ich bin dabei, eine verhaltenstherapie zu machen, also ich bemüh mich grade um einen platz. aber meine frage ist jetzt: wäre eine hypnosetherapie in meinem fall sinnvoll oder eher schädlich?

tut mir leid für den langen text, aber ich wollte mich so genau und ausführlich ausdrücken, damit ihr mich versteht..


ich hoffe, dass mir einige von euch helfen können! ich freue mich auf eure antworten.

vielen dank und liebe grüße,

Lilly.

27.04.2012 18:02 • 29.04.2012 #1


6 Antworten ↓


Hi!
Das mit der reizueberflutung in gegenwart anderer kenne ich auch.
Ich bin am liebsten nur gleich zeitig mit einer (vertrauten) person zusammen.
Je mehr menschen um mich herum sind, um so eher fuehle ich mich unwohl.
Meistens empfinde ich es als sehr anstrngend (physisch/psychisch) wenn ich mit vielen zusammen bin.
Bei mir treten dann sympt. wie unruhe schwindel und muskelversp. manchmal gar pa auf.

Oft wuensche ich mir, ich koennte unbeschwert mit anderen zus. sein.

Ein psychologe wuerde wohl empfehlen:

Lernen sie sich zu entspannen...

Gut in gewissem grenzen hilft es. Insbesondere wenn ich auf meine atmung achte (tief und langsam) aber meistens gerate ich sehr schnell in gegenwart anderer aus dem gleichgewicht.

Mit hypnose habe ich keine erfahrung.

Ich versuche zurzeit in einer sh-gruppe mich wieder oefter mit menschen zu konfrontieren - auch wenn es mir verdammt schwer faellt.

Lg xabbu.

A


Dringend! soziale phobie weg durch hypnose?

x 3


Zitat von Lilly555:
bald werde ich wieder anfangen zu arbeiten, was von vielen sehr umstritten ist also ob ich das schaffe.. aber wie soll ich das meistern mit so einer krassen phobie? ich bin dabei, eine verhaltenstherapie zu machen, also ich bemüh mich grade um einen platz. aber meine frage ist jetzt: wäre eine hypnosetherapie in meinem fall sinnvoll oder eher schädlich?


Warum hast Du so lange gewartet mit dem Start einer Therapie?

Wenn man Deinen Text liest, erkennt wohl jeder, dass da schon ein großes Vermeidungsverhalten im Alltag ist und dazu gesellen sich auch einige weitere Probleme (z.B. Zwänge).

Ich denke, man könnte auch über Medikamente nachdenken, damit Du überhaupt in der Lage bist, wieder am Alltag teilzunehmen bzw. auch der Therapie zu folgen.

Wie stehst Du dazu?

Und zu Hypnose würde ich Dir erstmal nicht raten.

Wie kommst Du auf Hypnose? Hat Dir das ein Heilpraktiker angeboten?

Ganz ehrlich, wenn ich in Deinem Text was von Psychose lese, dann lass die Finger davon.

Ich würde Dir als Fahrplan eine Therapie empfehlen, ggf. mit Medis für einen Zeitraum, damit Du runterkommst von den Symptomen und der Therapie folgen kannst. Am Anfang jeder Therapie steht auch erstmal eine gewisse Diagnostik. DIE würde ich erstmal abwarten, bevor Du alternative Methoden wie z.B. Hypnose ausprobierst. Da ist auch die Frage, MIT WELCHEM Therapieziel? Angstfrei zu sein? Wer hat Dir ggf. das versprochen?

Eine Antwort kann Dir ggf. sowieso hier niemand geben, weil es fahrlässig wäre, da niemand hier Deinen genauen Krankheitsverlauf kennt und Du beschreibst zwar viele Situationen und Symptome, aber wenig dazu, was z.B. in den ganzen Kliniken gelaufen ist.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass da komplett die soziale Phobie übersehen wurde? Was ist denn aus den Psychosen geworden? Was ist mit der Depression?

Oft geht das eine auch mit dem anderen einher. D.h., in Kombination Agoraphobie usw.

Was ist mit Deiner Kindheit?
Probleme? Welche?
Eltern? Probleme?
Geschwister? Wenn ja, in welcher Reihenfolge.

Biographiearbeit hilft ein wenig, um den wahren Ursachen ggf. auf die Schliche zu kommen.

Und ich könnte fast wetten, dass etwas im Elternhaus verborgen liegt. Lebst Du noch zu Hause? Wie ist das Verhältnis dort?

Und ja natürlich, kannst Du auch traumatisiert aus der Schulzeit sein, wenn da eine permanente Konfrontation im negativen Sinne stattgefunden hat. Man müsste dann therapeutisch anders ansetzen, aber DAS wird ein etwaiger Therapeut wissen.

Hallo Lilly,
wie ist denn dein Verhältnis zu deiner Psychiaterin - habt ihr das Thema Hypnose schon miteinander besprochen, oder hast du dich privat erkundigt?

Du schreibst nichts über deine Eltern, wie haben sie sich in der Zeit des Mobbings verhalten? Mein Eindruck ist, dass dein Gewichtsproblem und auch deine ängstliche Natur auf Familienprobleme zurück zu führen sind, die es vermutlich schon vor dem Mobbing gegeben hat. Könnte das sein?

Mobbing in der Schule - entsteht durch Konkurrenzverhalten und Gewaltbereitschaft der Jugendlichen, die in den meisten Fällen mit dem Druck und Diskrepanzen, die sie durch durch Erwachsene (Eltern) erfahren, sie nicht verarbeiten können, und sie deshalb weiter geben - nach Außen ventilieren. Laut Umfragen geben 50 Prozent Jugendlicher an schon mal Opfer des Mobbings oder Cyber-Mobbings gewesen zu sein. Wichtig wäre gewesen, dass jemand dagegen gewirkt hätte, es wäre die Aufgabe deiner Eltern und Lehrer gewesen die damalige Situation zu klären.

Dass das so übel gelaufen ist und du davon Schäden trägst ist wirklich Pech, aber sicher kein Endzustand. Auch brauchst du dir keine Sorgen zu machen, dass ein menschliches Leben nach einem bestimmten Schema ablaufen muss. Was geschieht, geschieht immer im Rahmen der gegebenen Umstände und Möglichkeiten, und das qualitativ zu werten ergibt nicht viel Sinn. Viele sind in ihren Beziehungen unglücklich, in ihrer Arbeit unglücklich, man hat da eigentlich keine zuverlässige Vergleichsmöglichkeit.

Wichtig wäre, dass du jetzt intensiv an der Veränderung deiner Situation arbeitest, damit sich bald eine Besserung einstellen kann. Die Bemühungen würde ich einem Versuch der Eingliederung in den Arbeitsmarkt vorziehen. Vielleicht hast du die Möglichkeit in einer Tagesklinik einen Platz zu bekommen? Darüber könntest du dich bei deiner Krankenkasse erkundigen. Eine ambulante Therapie mit einer oder zwei Therapiestunden pro Woche könnte, glaube ich, kaum ausreichen.

Ich drücke dir bei all deinen Bemühungen die Daumen. Dass du hier im Forum über deine Probleme geschrieben hast ist, finde ich, eine super Idee von dir gewesen, und ich wünsche dir, dass dir dieser Austausch jetzt gerade und auch weiterhin möglichst viel Erleichterung bringen kann.

Einen schönen Tag und lieben Gruß
Bird

vielen dank liebe leute für eure antworten!

@!Xabbu

wenn ich unterwegs bin, dann meistens am liebsten alleine, weil ich so am besten entspannen kann, ich tu meine stöpsel in den ohr, höre meine musik fahre bahn und schau aus dem fenster, das ist unheimlich entspannend für mich. für diesen zeitraum bin ich zwar in meiner eigenen kleinen welt aber wenigstens höre ich dann nicht diese geräusche aus meiner umwelt die mir so viel angst bereiten.

mit der atmung hab ich auch schon ausprobiert wo ich aber sagen muss dass es mir unheimlich schwer fällt weil ich immer so atemprobleme habe, ich habe oft das gefühl zu viel einzuatmen aber dafür zu wenig aus...

wenn ich mit einer vertrauten person zusammen unterwegs bin, selbst das ist mir anstrengend, ich kann dann zwar während eines gesprächs diese geräusche ausblenden, aber wenn wir schweigen fällts mir schwer wieder runterzukommen von meiner panik... ich weiß man sollte diese geräusche nicht ignorieren wie ich durch musik hören denn man muss sich den ängsten stellen, sich mit ihnen konfrontieren damit man nicht von der angst gesteuert wird sondern man selber die angst steuert und kontrolliert. ich versuche das auch immer wieder aber wenn ich zu viel von diesen geräuschen wahrnehme fühle ich mich immer wie ein vulkan kurz vor dem ausbruch ich bin dann so geladen und würde am liebsten schreien... dazu kommt dass ich anfange zu zittern was ich mir auf keinen fall anmerken lassen will! denn so fühl ich mich angreifbar und hab angst die leute könnten mit mir machen was sie wollen, als wär ich ein ängstliches hilfloses nervenbündel genauso fühl ich mich.

was ist denn eine sh-gruppe?


wenn du möchtest können wir irgendwie zusammen chatten nur wenn du möchtest. ich hab das gefühl einen mitleidenden in dir gefunden zu haben, der ähnliches durchmacht wie ich.

LG, Lilly.

@HeikoEN


Warum hast Du so lange gewartet mit dem Start einer Therapie?


ich hatte schonmal mit 15 jahren eine therapie angefangen, allerdings kam mir der therapeut irgendwie überfordert vor, weil er noch nicht mal nach der 3. sitzung meinen namen sich gemerkt hat er musste immer wieder nachfragen wie ich heiße. und er konnte mir nicht wirklich helfen, was ich aber zum größten teil selber schuld bin weil ich damals noch nicht bereit dazu war, ich habe mich geschämt ales zu erzählen was auf mir lastet. kein wunder also das mir nicht geholfen werden konnte, ich sag nur: nur sprechenden menschen kann geholfen werden!

dann war ich noch mit 19 jahren in einer verhaltenstherapie, wo ich mich von der therapeutin nicht ernst genommen gefühlt hab, sie hat irgendwie alles verharmlost was ich gesagt hab, vllt wars auch nur einbildung oder so ich weiß nicht... nach der 4. sitzung hat sie mich in die klinik geschickt weil ich nur noch am weinen war, fertig mit der welt. das war dann mein 3. stationärer aufenthalt in einer klinik. nach diesem aufenthalt hab ich auch nichts mehr von ihr gehört, der kontakt ging verloren. man sagt doch: man sieht sich immer zweimal im leben, das traf auf uns beide nämlich zu. sie arbeitet jetzt als psychologin in einer maßnahme, in der ich gerade bin. ich dachte mir auch so wie klein die welt doch ist als ich sie da wiedergesehen habe.



Ich denke, man könnte auch über Medikamente nachdenken, damit Du überhaupt in der Lage bist, wieder am Alltag teilzunehmen bzw. auch der Therapie zu folgen.



medikamente nehme ich schon seit meinem 17.lebensjahr. damals bekam ich nach meinem 2. selbstmordversuch in der klinik fluoxetin 20 mg verabreicht gegen meine depressionen. die haben mir auch eine gute zeit lang geholfen. als ich dann letztes jahr in der anderen klinik mit der ganzen wahrheit rausgerückt bin, dass ich angst habe vor husten usw und denke alle leute machen das nur meinetwegen hieß es dann auf einmal dass ich eine psychose habe. ich bekam seroquel. ich kam danach in eine tagesklinik, wo ich seroquel, atosil, fluoxetin und amisulprid genommen hab. ihr müsst wissen, diese aufenthalte waren für mich wie eine folter, weil es einfach total schlimm und anstrengend für mich ist, 24 h lang unter menschen zu sein, so gut wie keine rückzugsmöglichkeiten weil man auch meistens zu zweit in einem zimmer ist. überall die ganze zeit diese geräusche die mich so verrückt machen , länger als 1 monat hab ich es da auch nicht ausgehalten, genau so viel war ich auch in der tagesklinik. immer habe ich mich selbst entlassen gegen den rat der ärzte. aber was sollte ich denn machen? ich wär fast durchgedreht, hab mich oft gefühlt wie kurz vor einem herzinfarkt. die wollten mich da unbedingt dabehalten, aber warum konnten die nicht verstehen, dass es für mich eine richtige qual ist da zu sein?


Wie kommst Du auf Hypnose? Hat Dir das ein Heilpraktiker angeboten?


ich kam auf die idee, weil ich vor allem auf dieser seite beiträge von menschen gelesen hab, denen mit hypnose so geholfen wurde. sie waren danach völlig angstfrei. ich weiß klinbt jetzt nicht unbedingt überzeugend, aber ich glaube fest dran, ich stecke so viel hoffnung in eine hypnosetherapie! glaubt mir, ich hab in den 6 jahren schon alles versucht, ich weiß echt nicht wie es mit mir weitergehen soll. was soll ich tun damit mein leid endlich ein ende hat? früher war ich doch so ein fröhliches aufgewecktes mädchen deren größte liebe es war mit leuten was zu unternehmen einfach zusammen spaß haben. heute kann ich davon nur träumen, zumindest im nüchternen zustand meine ich gelingt mir das nicht.


wenn ich doch angeblich eine psychose habe, warum reagiere ich dann nicht darauf warum helfen die antipsychotika mir nicht? warum verhindern oder wenigstens vermindern sie meine angst nicht? mein zittern? es muss einfach ein trauma sein und wenn ich unter trance bin kann ich sagen was mich traumatisiert hat und wenn ich es weiß kann ich anfangen es zu verarbeiten.

natürlich ist es mein größtes ziel angstfrei zu leben! ohne dieses peinliche zittern, ohne atemprobleme, ohne die ganzen psychosomatischen symptome. wie gesagt, die kliniken konnten mich alle nicht weiterbringen, die haben mich echt nur mit medis vollgepumpt, mich ruhigstellen wollen was die aber nicht geschafft haben.

leute ich verliere immer mehr vertrauen in ärzte, kliniken usw. ein jahrelanger scheinbar ewiger kampf, keiner kann mir sagen was ich habe, mein kopf voller fragen voller verzweiflung. ich will nicht übertreiben aber ich kann und will einfach nicht mehr so weiterleben! ich fühl mich einfach überhaupt nicht mehr wohl in meiner haut, wie soll ich dann auch lernen mich selbst zu lieben? ich will einfach endlich nur gewissheit haben , ich würde alles ALLES dafür tun um die lösung zu finden. ich werde mich aus eigener kraft aus diesem loch rausziehen, wenn ich einfach nur gesagt kriege, WAS ich tun muss.

diese ganzen medikamente hindern mich nur daran, mich selber umzubringen, mir in irgendeiner art und weise zu schaden. das wars eigentlich schon.


Was ist mit Deiner Kindheit?


ich kann sagen, wenn ich zurückblicke, dass sie eigentlich ganz schön war. ich hatte schöne momente, dafür aber auch genauso grausame. ich bin in einem anderen land geboren, meine familie kam nach deutschland, als ich 5 jahre alt war. kurz danach haben sich meine eltern scheiden lassen. ich hab geweint, als mein vater ging aber ich konnte gut ohne ihn leben. klar habe ich ihn ab und zu vermisst aber ich gebe ehrlich zu ich bin eher ein mamakind, sie ist mir irgendwie wichtiger. mein vater hat viel Alk. getrunken aber NIE die hand gegen uns erhoben. als ich 7 jahre alt war, bekam meine mutter ihren ersten schub. sie leidet an schizophrenie. wir sind über nacht umgezogen in ein anderes bundesland weil bei uns jemand versucht hat einzubrechen was meine mutter unglaubliche angst bereitet hat. wir sind 4 geschwister, das ist echt nicht einfach für eine mutter alleine mit 4 kleinen kindern! wir sind oft umgezogen, weil meine mutter sich nirgends wohlgefühlt hat. als wir dann in dieser neuen stadt lebten, verbrachte meine mutter die meiste zeit zu hause, sie hatte angst rauszugehen. es grenzte schon fast an verwahrlosung. sie hat nicht für uns gesorgt, nicht gekocht. zu hause roch es nach urin.. das alles werfe ich meiner mutter nicht vor versteht mich nicht falsch ich liebe sie über alles! mein kleiner bruder ist geistig behindert. meine mum wollte uns kinder zu dieser zeit nicht zur schule gehen lassen, sie hatte angst das jugendamt könnte uns ihr wegnehmen, was eines tages auch passiert ist. einmal waren wir auch in einer pflegefamilie für paar wochen, was ich sehr genossen hab, ich wurde liebevoll umsorgt wir alle meine ich endlich hat sich jemand mal um uns gekümmert!! in der schule hat mich meine lehrerin immer fertiggemacht, mich wegen jedem kleinen fehler vor der ganzen klasse angeschrien, mir das gefühl gegeben nichts wert zu sein. natürlich wusste sie nicht was in meiner familie abging. erst am ende kam sie mitfühlend zu mir hat mir die wange gestreichelt und mich gefragt: warum hast du mir das nicht von anfang an erzählt was du zu hause durchmachst? ich weiß es selber nicht warum, vllt lag es daran dass ich mich geschämt hab, vllt auch an meinem schlechten deutsch dass ich das gar nicht in worte fassen konnte. am ende wurde meine mum in eine klinik gesteckt und wir kinder ins heim. schon nach zwei tagen haben uns unsere verwandten da rausgeholt, jetzt denke ich mehr aus dem grund weil sie sich geschämt haben als uns zu helfen. danach sind wir wieder in die alte stadt zurückgezogen. unsere oma hat auf uns aufgepasst. mich hat sie mit dem gürtel geschlagen, wenn ich nicht pariert hab. meine mutter hat uns auch ein paar mal geschlagen aber nur aus purer überforderung! ich kann sie absolut verstehen und werfe ihr rein gar nichts vor, ich hätte es nicht besser machen können als sie. in der neuen schule war ich auf einmal beliebt. alle haben mich gemocht, meine noten waren auf einmal GUT! das erste mal in meinem leben. ich war so stolz auf mich. endlich eine anerkennung eine bestätigung! meine lehrerin hat großes talent in mir gesehen. weil mir das lernen unheimlichen spaß gemacht hat, ich war neugierig wissbegierig, fleißig, woraufhin sie mir eine empfehlung fürs gymnasium geschrieben hat. mit dieser wende fing erst richtig alles an schlimm zu werden.. das erste schuljahr war ok, ich hatte eine beste schulfreundin war zwar nicht beliebt aber wurde akzeptiert und respektiert. als ich in die 6. klasse kam fing alles an. meine mutter bekam plötzlich wieder einen schub! alles nochmal wie damals, sie hat sich zu hause eingesperrt uns vernachlässigt hatte ihre krassen wahnvorstellungen halluzinationen. ich verstand die welt nicht mehr. ich fing mich um 180 grad zu wenden. wurde still schüchtern zurückhalten unsicher introvertiert. fing an nur noch schwarze klamotten zu tragen. die in der schule haben das natürlich mitbekommen und wie es leider immer so ist, sucht sich jede klasse einen außenseiter ein mobbingopfer. leider wurde ich zum opfer, weil ich meinen mund nicht mehr aufbekam. mein kleiner bruder trägt bis heute noch windeln , der geruch seines kots schien immer an mir zu kleben. in der schule meinten alle dass ich stinke. sogar die lehrer waren gegen mich, haben mich fertiggemacht. zum glück nicht alle, einige hatten mich trotzdem noch gemocht mir es aber nicht wirklich gezeigt. ein paar andere waren richtig gemein. haben vor der ganzen klasse rumposaunt als ich ein mathebuch nicht bezahlen konnte dass meine familie harzt4 bezieht wir uns das nicht leisten können, für meine damalige mathelehrerin war das nicht zu verstehen. alle anderen kinder kamen aus gutem hause bekamen (sorry) alles in den hintern geschoben. meine mutter kam wieder in die klinik, wieder das gleiche: meine oma passte nochmal auf uns auf ich hab meine mutter total vermisst. meine oma war total streng hat fast alles verbietet. ich fing in dieser zeit auch an viel zuzunehmen, der stress in der schule die vielen hausaufgaben haben mich gezwungen mich den ganzen tag mit der schule zu beschäftigen. das einzige schöne was mir blieb war mich mit süßigkeiten vollzustopfen um mir glücksgefühle zu verschaffen. als ich meine oma was über meine figur gefragt hab, kam eine pumpe antwort wie: du bist doch schon viel zu fett! es schien als hätten mich alle gehasst. meine brüder haben mich auch wegen meiner figur aufgezogen. mein selbstwertgefühl fing an mehr und mehr zu bröckeln. das mobbing ging bis zur 10. klasse. ich hatte nicht den mut die schule zu wechseln aus angst dass die neuen schüler genauso auf mich reagieren oder noch schlimmer. und ich wollte den andern unbedingt beweisen dass ich doch was drauf hab ich war sehr sehr fleißig hatte die meiste zeit auch fast nur gute noten. das bisschen bestätigung der lehrer war das einzige was mir geblieben ist warum ich weitergemacht hab. ich wollte meiner familie auch beweisen dass ich ein gutes mädchen bin ich wollte dass sie stolz auf mich sind. sowas hab ich aber leider von ihnen nie zu hören bekommen... von allen seiten diese hohen anforderungen erwartungen.... ich wollte niemanden enttäuschen. das war dann zum glück der letzte schub den meine mutter hatte, bis heute ist sie zum glück gut auf ihre medikation eingestellt.


Und ich könnte fast wetten, dass etwas im Elternhaus verborgen liegt. Lebst Du noch zu Hause? Wie ist das Verhältnis dort?

ja, ich lebe noch mit meiner mutter und meinem kleinen bruder zusammen. hier fühl ich mich am wohlsten, hier kann ich am besten schlafen. ich bin schon öfters ausgezogen, war im heim, eigene wohnung, nirgendwo hab ich mich da wohlgefühlt. ich liebe meine familie über alles , bin ein totaler familienmensch, ich brauche sie ich muss sie jeden tag um mich haben sonst mach ich mir totale sorgen wies ihnen geht ich vermisse sie einfach total dann. mit meiner mutter versteh ich mich jetzt so gut wie noch nie, sie gibt mir so viel halt im leben!


das war das meiste was mir aus der kindheit hängengeblieben ist. ich trauere der vergangenheit nicht hinterher, ich hab damit abgeschlossen. aber meine psyche offenbar nicht ...


LG, Lilly.

@Bird


wie ist denn dein Verhältnis zu deiner Psychiaterin - habt ihr das Thema Hypnose schon miteinander besprochen, oder hast du dich privat erkundigt?


ich hab mich mehr privat erkundigt, die meisten sind GEGEN die hypnose weil sie meinen es könnte erinnerungen aus mir hervorholen die ich nicht verkraften würde, dass neue symptome entstehen könnten. ein paar sind der meinung wie ich, sie meinen ich solls versuchen. möglicherweise denkt ihr jetzt, ich könnte die krankheit meiner mutter geerbt haben. ich habe mich im internet erkundigt, aufgeschrieben welche symptome der schizophrenie auf mich zutreffen. ich hab es meiner psychiaterin vorgelesen, sie ist der überzeugung dass ich es NICHT habe, sie tendiert bei mir eher zu einer borderline-störung. leute ich weiß echt nicht was ich machen soll!! depressionen, psychose und jetzt auf einmal borderline, wem soll ich da noch glauben? WAS soll ich überhaupt noch glauben?


Du schreibst nichts über deine Eltern, wie haben sie sich in der Zeit des Mobbings verhalten? Mein Eindruck ist, dass dein Gewichtsproblem und auch deine ängstliche Natur auf Familienprobleme zurück zu führen sind, die es vermutlich schon vor dem Mobbing gegeben hat. Könnte das sein?


wie schon erwähnt, konnte meine mutter mir in dieser zeit auch nicht helfen, sie war selber krank. meine biografie kannst du oben lesen, da schreibe ich über meine kindheit vor dem mobbing.


Wichtig wäre gewesen, dass jemand dagegen gewirkt hätte, es wäre die Aufgabe deiner Eltern und Lehrer gewesen die damalige Situation zu klären.

eltern: leider nicht möglich. lehrer: haben mich teilweise auch gemobbt. eine lehrerin hat mich ab und zu gefragt ob zu hause alles ok ist, aus scham habe ich geantwortet dass alles in ordnung ist...


ich wär zu allem bereit, allerdings habe ich zu große angst, die schlechten erfahrungen in den kliniken tagesklinik wie auch immer diese anstrengung sich da aufzuhalten mit meiner sozialen phobie.. ich weiß echt nicht ob ich das nochmal schaffen würde aber wenn es eine garantie gäbe dass dies mir hilft dann mach ich es auf jeden fall!!


Ich drücke dir bei all deinen Bemühungen die Daumen. Dass du hier im Forum über deine Probleme geschrieben hast ist, finde ich, eine super Idee von dir gewesen, und ich wünsche dir, dass dir dieser Austausch jetzt gerade und auch weiterhin möglichst viel Erleichterung bringen kann.

danke das macht mich echt glücklich! es ist auf jeden fall eine erleichterung mich mit euch auszutauschen. ich bin immer offen für eure meinungen und tipps und beherzige alles!!

vielen vielen dank!!

LG, Lilly.





Dr. Reinhard Pichler
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