Das Problem ist irgendwie die Bewertung der ganzen Situation. Wir sind beide gleichgestellt, also gibt es so nur die Hierarchie, dass sie die Dienstältere ist und in allen Prozessen schon besser drinsteckt.
Dann gab es eine Aufgabe, die ich dachte gut gelöst zu haben. Und da fielen mir das erste mal Unterschiede auf: ihre Qualität ist wirklich messerscharf, während meine Entwürfe daneben einfach nur plump und dümmlich wirkten. Anfangs war ich davon noch angespornt: "von ihr kannst du was lernen!". Mittlerweile macht es mir Angst, ob meine Qualität überhaupt reicht.
Dann kommt hinzu, dass ich ab und an Buchstaben nicht tippe bei Nachrichten. Es ist eine Kombination aus meiner schnellen und ungenauen Schreibweise und der Funktastatur, die oft Zeichen nicht überträgt. Das ist natürlich schon aufgefallen. Sie hat dazu nichts schlimmes gesagt, aber mich mehrfach drauf hingewiesen. Auch auf Schreibfehler meine Güte, ICH war immer diejenige, die alle korrigieren musste!
Dann gab es eine Situation, wo sie Stein auf Bein geschworen hat, dass ich ein neues Projekt übernehmen sollte. Ich meinte "davon hör ich zum ersten Mal!". Und sie hat aber immer eindringlich gesagt, dass sie und die Chefin mir das DEFINITIV gesagt hätten. Natürlich hab ich dann gesagt "okay, dann muss das wohl bei mir untergegangen sein".
Manchmal vergesse ich auch mal etwas, dass sie mir nebenbei in einem Gespräch erzählt. Die Art, wie sie mich später daran erinnert (sie erzählt es noch mal ganz klar, als wäre es klar, dass ich es vergessen habe) hinterlässt jedes Mal das ungute Gefühl wieder etwas falsch gemacht zu haben.
Ansonsten ist sie aber wirklich nett zu mir. Können auch mal über privates sprechen, aber nicht zu intensiv.
Sie ist eher ruhig und verhalten. Mit anderen Kollegen hab ich wesentlich weniger zu tun und habe mich schon viel mehr mit ihnen "angefreundet".
Ich habe dort wieder das Gefühl nicht zu reichen. Nicht an ihre Leistungen zu kommen. Das demotiviert mich und ich arbeite noch schlechter oder habe richtige Blackouts.
Meine Probezeit sehe ich nicht in Gefahr. Aber ich habe Angst vor dem Feedbackgespräch, falls es dann heißt, dass ich schusselig bin oder sie mehr erwartet hätten
wie kann ich die Situation anders sehen? Wie löse ich mich von ihrem Urteil, was so vermutlich gar nicht existiert?
es verdirbt mir manchmal echt die Freude am neuen (perfekten!) Job
LG, mono
21.05.2021 07:44 • • 02.06.2021 x 1 #1