Zitat von Jens870: Keine Ahnung wie ihr das macht, mir sieht man an, dass ich ängstlich bin.
Früher im Elternhaus musste ich mich schon der Dissoziation (durch ein anderes Trauma ausgelöst) erwehren, also bzw. einen Weg finden, nicht völlig wegzutreten, da mein großer Bruder unter ADHS litt, was auch erst sehr, sehr viel später herausgefunden werden sollte, da war er schon erwachsen und ein ganz anderer Mensch.
Doch damals hatte er regelmäßig Auseinandersetzungen
in der Schule , erst auf dem Gymnasium und dann auf der Realschule.
Und Zuhause war ich das Ventil und Hilfe von meinen Eltern bekam ich nicht wirklich, also hieß es wachsam sein und jeglicher Gefahr hinsichtlich Bruderliebe aus dem Weg zu gehen. Er ist und war ja
nur 4,5 Jahre älter als ich. (Und auch im Wesen waren wir Grundverschieden. Er ein Draufgänger und ich das blanke Gegenteil, Ängstlich und Vorsichtig)
Und wie
Wildrose schon schrieb, wenn die Situationen dann eintreten, es also ernst wird, dann wird versucht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, so 'normal' zu wirken wie möglich, weil man ja nicht unbedingt zeigen will, dass man vor Angst oder Scham im Boden versinken würde und danach ist man so geschafft als hätte man einen 500 km Marathon hinter sich gebracht. Ganz zu schweigen, wie sie schon schrieb, das davor und wie
Chinga es richtig erläutert hat, dreht man die eigene Psyche unendlich durch den Fleischwolf.
Durch andere Traumatas hat sich meine Persönlichkeit so entwickelt, dass ich keine Schwäche zeigen darf und früher auch keine Hilfe annehmen durfte, ganz zu schweigen von den Ausführungen von
Tigerlilie (hoffentlich hab ich den Namen noch richtig in Erinnerung), was das Problem mit dem Selbsthass und dem Kritiker in einem betrifft.
Wie ich schon in einem früheren Beitrag schrieb, ausschlaggebend ist nicht nur die eine Störung, sondern die Vielzahl der Begleiterkrankungen die das gesamte Bild formt.
So auch noch zu erwähnen bei mir, wäre die Agoraphobie die weiterhin eine sehr zentrale Rolle in meinem Leben spielt auch wenn ich sie gerne weit weg schiebe.
Durch den Umstand dass ich vor jeglichen Menschen, ihren Bewertungen, alleine dass sie mich sehen und wahrnehmen, Angst habe - und leider seit fast 8 Jahren, jetzt auch körperlich eingeschränkt bin, verlasse ich meine vier Wände so gut wie sehr selten oder seit Oktober 2024 gar nicht mehr.
Sicherheit ist ein sehr wichtiges Gut und ich Versuche jeglichen Stress zu vermeiden und trotzdem kommt, fast täglich der Pflegedienst, meine Physio und meine Einkaufshilfe und Putze und sollte doch am Nachmittag oder außerhalb der bekannten Dienste jemand bei mir an der Türe klingeln, fällt mir der Himmel auf den Kopf, dann spielt die Angst verrückt und Szenarien werden wach gerufen, die jeglicher Realität fern sind. Damit und mit dem Umstand von Behörden, die zum Glück seit Corona endlich auch digital aufgerüstet haben und man seine Erledigungen auch per Mail durchführen kann, schaffe ich es irgend wie mich durch das Leben zu mogeln..