Zitat von Rosalie48:Meine Mutter - selbst ein Missbrauchsopfer - hat glatt verleugnet , dass mir mein Vater zu nahe getreten ist .
Zu nahe getreten in einer schw..eini..schen Art und Weise .
(Deine Mutter ist gerade nicht da , da könnten wir beide doch mal....)
Ich habe ihr das erzählt , sie hat es zur Seite geschoben mit den Worten : Das bildest du dir bestimmt nur ein .
Nachdem mein Vater gestorben war , habe ich sie darauf noch einmal angesprochen .
Ihre Worte (wütend und gereizt ) : Tja! Mein Gott! Was hätte ich denn machen sollen ? Wir beide hätten doch auf der Straße gesessen , wenn ich das angesprochen hätte . Wäre es DAS wert gewesen?!
Kurz darauf bekam sie ihren ersten Schlaganfall.
Der zweite verlief dann tödlich .
Meine Mutter ist mitten im zweiten Weltkrieg geboren.
Sie war also ein kleines Kind und hat sicherlich vieles erlebt, das sie nie richtig verarbeiten konnte.
Ihre weitere Kindheit verlief laut eigener Angabe sehr harmonisch und glücklich.
Ich selber bin das erste von drei Kindern.
Nach außen hin waren wir die perfekte, gutbürgerliche Familie.
Nur leider war mein Vater ein sehr cholerischer Mensch, der oft zugeschlagen hat.
Erst wenn Blut floss oder Knochen verdächtig krachten, kam er zur Besinnung.
Als Kind hatte ich so manches Mal Angst, er könne mich eines Tages versehentlich totschlagen.
Fast immer war ich das Opfer. Meine Brüder blieben weitestgehend verschont.
Meine Mutter hat mich immer angefleht, bloß niemandem zu erzählen, was mein Vater mit mir macht. Ich würde ansonsten unsere ganze Familie zerstören.
Außerdem ließ sie mich immer spüren, dass ich die Schuld an allem habe, weil ich eine einzige Enttäuschung sei.
Meine Brüder hingegen hat sie vergöttert.
Ich könnte an dieser Stelle seitenlang über meine Mutter schreiben und unzählige Beispiele ihrer Bösartigkeit aufzählen.
Trotz allem hing ich während meiner gesamten Kindheit mit großer Liebe an ihr.
Wenn sie mal nett zu mir war, dachte ich sofort: Ab jetzt wird alles gut. Sie hat mich lieb.
Ich machte Abitur, bewarb mich an der Uni für ein Germanistikstudium und erhielt eine Zusage per Post.
Meine Mutter ließ diesen Brief einfach verschwinden, ohne mir etwas davon zu sagen.
Sie wollte eine kaufmännische Ausbildung für mich.
Ich hab mich dem Wunsch meiner Mutter gebeugt und eine kaufmännische Ausbildung begonnen.
Bald darauf zog ich aus.
Es war eine große Erleichterung, dem Aktionsradius meines Vaters entkommen zu sein.
Meine Mutter wirkte jedoch noch immer auf eine subtile, nach außen hin nur das Beste wollende, Art auf mich ein.
Alles was ihr nicht in den Kram passte, wurde passend gemacht.
Sie log, fälschte Unterschriften, sagte in meinem Namen Termine ab etc.
Ohne ins Detail gehen zu wollen, würde ich kurzgefasst sagen, sie hat mir ziemlich viel in meinem Leben verdorben.
Mittlerweile habe ich den Kontakt zu ihr minimiert und ihr vor zwei Wochen gesagt, dass sie bitte nicht mehr so oft anrufen möge.
Wenn ich an meine Mutter denke, fahren meine Gefühle Achterbahn.
Ich sehe ihre Boshaftigkeit, die Verletzungen, die sie mir zugefügt hat, den Groll, den ich gegen sie habe - und dennoch ist sie meine Mutter.