Kasha
hab grad mal wieder eine unheimlich gute Reportage gesehen. Es handelte von einen Berliner 'Gangster', der über mehrere Jahre hinweg mit der Kamera begleitet wurde. Mittlerweile muss er um die 20 sein und wieder im Knast sitzen.
Abgesehen davon, dass solche Reportagen - also wo das Kamerateam schon zu einem Teil der Familie wird und dadurch unheimlich direkte Eindrücke entstehen können - ist mir hier einmal wieder mehr an mir selbst aufgefallen, wie ich auf so einen Männertyp stehe.
Ich möchte jetzt nicht meine eigene Geschichte und die teilweise sehr heftigen Erfahrungen mit 'bad boys' ausbreiten, sondern es interessiert mich allgemein, was ihr dazu zu sagen habt... egal ob Männer oder Frauen... ob ihr auch so eine Affinität habt oder ob ihr das mit diesem 'good Mädchen like bad boys' einfach nur dämlich findet oder ob ihr euch das irgendwie erklären könnt.
Denn die Realität mit so einem Mann ist ja alles andere als erstrebenswert. Auch wenn keine körperliche Gewalt im Spiel sein muss, so entsteht doch eine sehr negative emotionale Abhängigkeit, besonders wenn Kriminalität und konsequenterweise Knastaufenthalt mit im Spiel ist. Das schweist einen nochmal mehr zusammen, aber am Ende tötet einen die fehlende Perspektive.
Wie das nur kommt, dass einige Leute die Gefahr gerne anziehen und sich dementsprechend auch schnell langweilen, wenn sie versuchen, sich in das stereotype Reihenhaus mit Hund und Kindern einzuzwängen. Versuchen 'gute' Menschen zu spielen, obwohl es tief in ihren Herzen für etwas anderes brennt... ich will einmal sagen, Grenzerfahrungen, wo man erst später erkennt, dass man auch hätte tot sein können. Was ist das nur für ein Phänomen?
13.06.2014 21:32 • • 13.09.2014 #1