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@Tautropfen Das erinnert mich an meinen Dad, als er auf dem Wochenmarkt mal von einem alten Freund angesprochen wurde, ob er krank sei. Mein Dad: Nein, nein - ich bin immer so hässlich...

Zitat von moo:
als er auf dem Wochenmarkt mal von einem alten Freund angesprochen wurde, ob er krank sei. Mein Dad: Nein, nein - ich bin immer so hässlich...



Hätte direkt ich sein können. Ich schreie manchmal förmlich nach Fettnäpfchen.

Da komme ich gedankenversunken in den Hausflur hier, und auf dem ganzen Flurbereich stehen Möbel. Ich sag mal so... keine schönen.
Ein Mann steht abseits vom Fahrstuhl.
Ich grüße und frage gleichzeitig: Oh, geht's zum Sperrmüll?
Nein! Tat es nicht!
Es wurde aber trotzdem noch ein sehr nettes Gespräch.

Ich fand es nur ausgesprochen doof von mir. Demnächst ist Babbel halten angesagt.

A


Nette Anekdoten aus Deinem Leben

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Danke @moo, dass Du mir einen Moment in meinem Leben ins Gedächtnis gerufen hast, den ich trotz größter Mühe nie vollständig verdrängen konnte.

Ich war 17, 18, als ich den Freund einer Freundin meiner Ex-Freundin kennenlernte. Der Typ war schon Anfang 30 und arbeitete in einem Zweitjob als DJ, unter anderem in einer Disco-Kneipe namens Quatsch, die damals neben dem Celler Bahnhof gelegen war.

Eines Tages suchte er einen Ersatz für einen Gig (oder wie auch immer das bei einfachen Plattenauflegern heißt) im Quatsch, da er verhindert war. Er wusste, dass ich gut mit Technik umgehen kann und fragte mich, ob ich mir das zutraue, da es ja nur ein bisschen CDs, Platten und Songs wechseln ist. Bisschen mulmig sagte ich zu, weil ich das Geld ganz gut gebrauchen konnte. Aber DJ? Ich? Braucht man da nicht coole Party-Boys und lockere Animateur-Typen für?

Jedenfalls ging ich abends hin und stellte mich dem Besitzer als Ersatz vor. Der war zwar schon eingeweiht, wusste aber wohl auch nicht so recht, was er mit diesem langhaarigen Gothic-Typen anfangen soll, der ich damals war. Das Quatsch war ein ganz normaler Laden mit ganz normalen Leuten und ganz normaler Musik - Charts rauf, Charts runter, die üblichen Evergreens, geradezu klischeehaft normal. Dem entsprechend legte ich gelangweilt ganz normale Mucke auf.

Zwischendurch kam der Besitzer und meinte, ich solle mal ein bisschen mehr Stimmung machen, mal was sagen oder so. Ich? Was sagen? Öhmm…

Ich geriet ganz schön ins Schwitzen und erkannte plötzlich, Ok, das mit DJ war wohl doch keine so gute Idee. Ein paar Songs später, fiel mit etwas ein, also drehte ich die Musik runter, das Mikrofon rauf und sagte: Ähhhm, wusstet ihr eigentlich dass, ... irgendein Faktum über die/den Sänger/in Ich weit nicht mehr, was genau ich sagte. Irgendeine Information, die Bücherwürmer, Nerds, Geeks, Trivial Pursuit-Fans, etc. wissen, die aber ansonsten kein Schwein interessiert.

Der Laden war gut gefühlt und alles drehte sich zu mir um und starrte mich mit dieser Mischung aus Was will er denn?!, Wasn das für einer?! und Das war wohl nichts, Junge! an. Natürlich wurde ich knall-rot. Nach endlosen Sekunden des gegenseitigen Anstarrens drehte sich das Publikum wieder ihren Unterhaltungen zu und ich versteckte mich den Rest des Abends hinter der Technik.

Seit diesem Tag weiß ich, welche Superkraft ich mir wünschen würde, wäre ich ein Superheld: Unsichtbarkeit!

Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass dies mein einziger Ausflug in diese Szene und diese Tätigkeit war. Ich bin auch nie wieder in dem Laden gewesen (war ohnehin nicht meine Szene).

Es war einer der peinlichsten Momente meines Lebens, aber heute kann ich darüber lachen. Die Vorstellung von DJ Spacy, dem coolen Party-Boy, hat eine humoristische Komponente ersten Ranges.

Habe gesucht und gesucht, das Nähkästchen mit den Anekdoten wollte sich irgendwie nicht so recht greifen lassen... Nachdem ich hier heute wieder so schön lachen konnte, ließ sich doch eine Erinnerung aus den 90ern einfangen. Diesmal geht es nicht um Schule, aber wieder um (m)eine Prüfung, wenn auch ganz anders.

Mitte der 90er fuhr ich nach der Arbeit mit meinem Kleinkind auf dem Rücksitz von der Kita zum Tanken. Es waren noch DM-Zeiten und der heutige Wahnsinn an den Zapfsäulen war nicht einmal zu erahnen. Als ich reingehe und zahle, gibt mir der junge Mann an der Kasse einen 20-Markschein zu viel raus. Ich ihn angegrinst und gesagt: Da haben Sie sich jetzt aber ganz schön zu meinen Gunsten verrechnet. Er nahm den Schein zurück und grinste ebenfalls.

Als ich dann zu meinem Auto zurückging, hörte ich plötzlich Fußgetrappel hinter mir. Ich drehte mich um und hatte fast ein Mikrofon im Gesicht. Huch!?! Was war denn los? Der Typ mit dem Mikro sagte: Sind Sie immer so ehrlich? Ich verstand immer noch nicht. Wir liegen hier seit heute Morgen mit der versteckten Kamera auf der Lauer und Sie haben das Geld so was von schnell zurückgegeben... Darauf habe ich gelacht und wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich binnen Sekundenbruchteilen schon überlegt hatte, das Geld einzusacken... dass ich jedoch nicht wollte, dass die Kasse des jungen Mannes nicht stimmt. Was ich nicht gesagt hatte, war, dass mir der Ölkonzern am Allerwertesten vorbeigegangen wäre...

Abends kam das Ganze im TV. Und dann sah ich selbst, wie manche das Geld eingesackt hatten und es auch dann nicht mehr rausrückten, als sie aufgeklärt wurden... Den Tankbeleg von damals habe ich heute noch

Es sind auch schon ein paar Jahre her, als ich mal von Italien Richtung Schweiz auf der L'autostrada fuhr.
In Italien gibt es ja dieses moderne Raubrittertum in Form von Zahlstellen die gnadenlos abkassieren und erst dann die Schranke wieder öffnen. Es gibt drei verschiedene Zahlmöglichkeiten, für mich ist die Visakarte am bequemsten. Auf längeren Streckenabschnitten bekommt man eine Wege-Karte, die das Lesegerät entziffern und die Summe dann benennen kann.
Meine Anekdote: Weil ich ja dort viele Stunden unterwegs bin, höre ich gerne Hörbücher. Damals hörte ich die Vermessung der Welt von Kehlmann. Gerade befand sich Alexander von Humbolt mit seinem Assistenten in einer unheimlichen Höhle am Amazonas mit voller Gefahren. Diese Geschichte hatte mich so dermaßen reingezogen, daß mir folgendes passiert ist. Ich kam an die Zahlstelle und sollte eigentlich die Auslesekarte in den Automat schieben. ich hatte sie aber Gedanklich !?! übersprungen und gleich meine Visakarte (falsche Reihenfolge) reingesteckt...ständig kam die V.-Karte wieder heraus und der Automat brabbelte völlig unverständliches Zeugs...mir war das ziemlich lästig, weil ich ja weiterhin noch dem Hörbuch lauschte. Das ging so einigemal hin und her und plötzlich ging die Schranke auf und ich fuhr natürlich los...erst beim Weiterfahren entdeckte ich auf dem Beifahrersitz diese (unbezahlte) Mautkarte und mußte lachen...dennoch habe ich mich symbolisch am Ohr gezogen über meine Unbotmäßigkeit...Im Zen heißt es....Tue was du tust davon war ich weit..weit weg.
Nie ist irgendwas hinterher gekommen, obwohl ja überall dort Überwachungskameras sind.

@superstes Diese Fokussierungsnebenwirkungen find ich recht spannend. Mein diesbezügliches Hochlicht: Nach 2-3 langen Partien Schach mit meinem Vater kam ich in die Wohnung und wollte das Abendessen machen. Als ich den Salzstreuer zurück in den Hängeschrank stellen wollte, schoss es mir siedendheiß durch den Kopf, ob der dort auch irgendwie gedeckt sei...

Mein Vater hat nach seiner Drogisten-Ausbildung in einer Münchener Dro. gearbeitet. Da wurden auch Fotos angefertigt. Eines Tages kam eine Dame rein und verlangte Fotos für einen Führerschein oder Reisepass.

Mein Dad: Also ein normales Brustbild?
Die Dame (ganz unbedarft): Naja, mein Kopf soll schon auch mit drauf!

Als ich als kleiner Junge mit meinem Bruder auf dem Spielpaltz rumturnte, kam eine Frau hinzu, deutete mit dem Finger auf uns beide und fragte mich:
Seid ihr Geschwister?
Nee, Brüder! antwortete ich.

Ein guter Freund wollte in seiner Wohnung einen alten Wasserhahn tauschen und rief bei der Hausverwaltung an, ob er da irgendein technisch passendes Modell besorgen darf.
Die junge Mitarbeiterin:
Das geht auf keinen Fall. Das machen wir! Schicken Sie uns ein Foto und wir melden uns dann wegen einem Termin.
(Mein Freund hatte damals noch kein Smartphone und keine Digi-Cam o. ä.). Er meinte:
Äh, ja, gut. Ich muss nur meinen alten Fotoapparat suchen und schauen, ob ich in der Stadt dafür noch Filme kriege. Wenn dem so ist, mache ich ein Foto, und wenn die Abzüge gut werden, sende ich Ihnen eins per Post zu.

Stille am anderen Ende.

Dann: Ein Foto per Mail via Smartphone ging schneller.
Er: Stimmt. Hab aber keins.
Sie: Ach, sind Sie Smartphone-Gegner?
Er: Nein. Ich habe keins. Ich habe z. B. auch kein Aquarium, bin aber kein Aquarium-Gegner.

Stille am anderen Ende.

Sie: Es kommt höchstwahrscheinlich morgen ein Monteur bei Ihnen vorbei. (so geschehen!)

Fazit: Da sage noch einer, analog wäre nicht flott...




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