Zitat von Bobbylein: Und ich habe mich sooo sehr gefreut das ich wieder wach bin das glaubt mir kein Mensch
So gut wie alle von uns haben Todesangst. Oft kann man sie gut verdrängen, manchmal nicht.
Die Auseinandersetzung damit, in Dosen, die Dir bekommen, ohne Dich zu sehr zu ängstigen, kann helfen, das zu finden, was Dir im Leben wirklich wichtig ist.
Man kann niemandem das Leben abnehmen, aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass man die Angst vor dem Tod wirklich gut in den Griff kriegen kann, oft auch dadurch, dass man sein Leben lebt und nicht nur ängstlich die vermeintlichen Gefahren vermeidet.
Zitat von Bobbylein: Wie geht ihr denn damit um ? Das würd mich echt interessieren
Ich habe mich sehr intensiv über eine eigene Angststörung mit Panikattacken vom Feinsten und einer ausgeprägten Herzneurose, wo ich bei jeder Treppe dachte, dass ich gleich tot umfalle, mit dem Thema beachäftigen müssen. Habe ich dann auch gemacht, Therapie, auch eine Ausbildung in dem Bereich, gelesen, meditiert, langsam wieder angefangen das Leben für mich zurück zu erobern. Habe mich für gesunde Ernährung und den üblichen Kram interessiert.
Dann habe ich mal im Krankenhaus gearbeitet, als Springer, auch auf sämtliche Hardcorestationen. Irgendwann habe ich junge Patientinnen gesehen, totkrank und jeder wusste, dass sie sterben. Die hatten noch gar nicht die Zeit im Leben so viel falsch zu machen. Hieß für mich, die herzzerreißende Erkenntnis vor der Nase zu haben, dass das mit Sport, Vitaminen und dergleichen zwar statistisch alles nett ist, aber letztlich gibt es keine Garantie, auch das ist nur ein fröhlicher Selbstbetrug.
Das hätte mich irgendwie kaputt machen können, hat es aber nicht, ich bin ein ganzes Stück entspannter geworden, was den Tod angeht. Ich kann Dir aber leider nicht sagen, wie und warum. Es ist mir einfach passiert. Wahrscheinlicih habe ich mich halbbewusst ergeben, ich konnte nicht mehr daran glauben, dass man, wenn man richtig tricky ist, doch auf der sicheren Seite ist ... mist, nein. Das war mir wohl irgendwie klar in dem Moment, man könnte das akzpetieren nennen, aber es war kein Kopfding, es ... ja, es passierte einfach, ich kann es nicht besser sagen.
Dann kamen noch weitere Details dazu, über die Jahre wurde das immer besser. Ich verstehe die Kränkung, die der Tod bedeutet, ich verstehe die prinzipielle Empörung, die er auslöst, vermutlich ist das eine gesunde Reaktion, aber ich bin inzwischen so weit, dass ich mir gut vorstellen kann, das ich sehr in Frieden gehen werden.
Und nicht, weil ich mich an irgendwelche wilden Theorien klammere, die mir Trost und Hoffnung geben, eigentlich bin ich spirituell gesehen, auf einem ganz anderen Trip. Würde jetzt zu weit führen, für wen das was ist, der/die kommt von selbst dahin, da bin ich inzwischen sicher. So tun als wäre man an dieser Stelle bringt rein gar nichts. Heißt, man muss durch die eigene Schei.. durch und außer wenn es Dich zu sehr triggert, würde ich sagen: Graben, weiter machen. In Deiner Zeit, auf Deine Art, lern einfach Dich mit dem Thema so befassen, dass Du die Regie behältst. Im Großen und Ganzen geht das.