Hallo,
das Thema spricht mich an! Aber woher weiß du, ob dein Gegenüber nicht auch dünnhäutig usw. ist? Dann seid Ihr doch nicht mehr so anders, er hat sich nur scheinbar nicht dabei erwischen lassen
Was mich so unsagbar traurig macht, das ist Rassismus. In einem anderen Land würdest du gar nicht auffallen, doch da, wo eigentlich Dein Zuhause sein soll, bist du schon anders, bevor du dich vorgestellt hast. Und bei den üblich verdächtigen Themen wie Integration, Flüchtlingspolitik etc. hältst du automatisch und ungefragt als Repräsentant hin, egal ob du hier geboren bist und nur diese Sprache sprichst... es gibt jetzt sogar dieses tolle Wort dafür: Menschen mit Migrationshintergrund. Was das für ein Stempel ist... 'sie' - die du eigentlich deine Landsleute nennen müsstest - stellen dich in eine Ecke an einen Platz, haben Meinungen über dich und für sie verkörperst du Stereotype usw... bevor du selbst überhaupt etwas gesagt hast. Alles, was jetzt noch aus deinem Mund kommt, scheint nicht mehr du selbst zu sein, scheint einfach nur indirekte Verteidigung, Stellungnahme, Positionierung... ja, fragt sich nur, wohin?
Während sie darüber diskutieren, welches Wort doch eigentlich gar kein Schimpfwort ist und es gar nicht merken, dass wenn sie sich vor Multi Kulti auf den Straßen ängstigen, auch dich mit meinen, fragst du dich die ganze Zeit, wie du es verhindern könntest, dass deine Kinder sich auch so fühlen... und fragst dich immer noch, wer du eigentlich bist...
Anders sein im eigenen Heimatland... also eigentlich heimatlos zu sein... ich denke, wenn man dieses Dilemma eines Tages für sich überwunden hat, dann kann einem gar nichts mehr anhaben
Wahrscheinlich ist es dann, wenn man über sich selbst lachen kann...
10.05.2014 00:32 •
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