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Ich habe keinerlei Ahnung wie ich das hier anfangen soll oder ob mein Thema überhaupt so richtig in dieses Forum reinpasst.
Seit einiger Zeit glaube ich, eine soziale Phobie zu haben. Vielleicht bin ich auch nur extrem schüchtern oder was auch immer.
Im Internet habe ich mehrere Tests gemacht, in denen ich meistens das Ergebnis hatte, dass bei mir eine soziale Phobie vorliegt. Jedoch ersetzt so ein Test natürlich keine professionelle Diagnose, die ich gerne hätte. Es ist diese Ungewissheit, die mich verrückt macht. Ich glaube wirklich, dass ich eine soziale Phobie habe, nachdem ich mehrere Interneteinträge dazu gelesen habe. Jedoch habe ich auch Angst, dass ich mir das alles nur einbilde.
Ich will hier ehrlich sein, da ich in der wahren Welt genug Leute anlüge. Wenigstens hier möchte ich aufschreiben, was ich wirklich denke.
Ich habe Angst, dass ich mir einrede eine soziale Phobie zu haben, weil mich das besonders machen würde. Mein Leben wäre nicht mehr ätzend normal und unbedeutend. Sondern ätzend anders und unbedeutend. Und anders hört sich so viel besser an als normal.
Tatsache ist also, dass ich professionelle Hilfe brauche, die mir sagt ob meine Vermutungen stimmen oder eben nicht. Tatsache ist aber auch, dass ich keine Ahnung habe, wie ich diese Hilfe bekomme.
So viel ich weiß, müssen deine Eltern (ich bin 15) nicht unbedingt mitbekommen, dass du zu einem Psychologen gehst. Aber mehr weiß ich eigentlich auch nicht. Googelt man einfach die Adresse von irgendwelchen Psychologen in seiner Nähe und vereinbart dann einen Termin?
Außerdem möchte ich glaube ich wie gesagt nur die Diagnose. An einer Therapie bin ich eigentlich auch interessiert, nur glaube ich nicht, dass ich das vor meinen Eltern geheim halten kann.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich meine ganzen Antworten bestimmt irgendwo im Internet finde und nicht unbedingt diesen Beitrag verfassen muss. Aber ich fühle mich so furchtbar hilflos und ich möchte endlich mit irgendjemanden über meine Probleme reden können.
Tut mir leid, wenn ich irgendjemanden nerve oder was auch immer.

07.04.2016 19:17 • 08.04.2016 #1


9 Antworten ↓


Hallo und herzlich willkommen. Du kannst hier so offen schreiben wie du willst und dass du ehrlich bist zeigt sich durch deine offene Art. Du brauchst also nicht so sträng mit dir sein.

Vielleicht würde eine Selbstfindung dir gut tun, also wenn du dich mit Fragen beschäftigst wie Wer bin ich?, Was möchte ich im Leben? ...

Wieso bist du der Meinung, dass du eine soziale Phobie haben könntest und warum meinst du Menschen etwas vorzuspielen?

Gruß

A


Ungewissheit ob wirklich eine soziale Phobie vorliegt

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Hey.

Begrüße Dich ebenfalls und schließe mich der Frage von Levent an.

Was verstehst Du unter Sozialer Phobie und meine jetzt nicht, was Du im Internet gelesen hast. Möchte Dir dringend ans Herz legen, das Googeln sein zu lassen; es ist Gift.

Wie ist Dein Verhältnis zu den Eltern?

Hallo meine Liebe, warum meinst du mit einer Krankheit was Besonderes sein zu müssen?

Bzw. mit einer Diagnose aus der Normalität herausstechen zu wollen?

Was würde sich dann ändern?

@Levent
Das mit der Selbstfindung ist leichter gesagt als getan.
Ich habe einfach gemerkt, dass ich oft in Panik gerate, auch wenn ich nur etwas beim Bäcker bestelle. Das war eigentlich bei mir immer schon so. Mir fiel es schwer mit Menschen zu reden und die einfachsten Dinge machten mir Angst. Früher schrieb ich das meiner Schüchternheit zu, doch nach dem ich einige Einträge über soziale Phobien gelesen habe, habe ich gemerkt, dass vieles davon auf mich zutrifft.
Im Allgemeinen habe ich erst angefangen zu denken, dass mit mir irgendetwas nicht ganz stimmt, als ich immer mehr die Lust verloren habe, etwas mit anderen Menschen zu machen. Wohingegen meine Freunde gerne neue Kontakte schlossen, geriet ich auch nur bei dem Gedanken daran in Panik.
Vielleicht ist das alles nur weil ich schüchtern und introvertiert bin. Aber in so vielen Einträgen über soziale Phobien konnte ich mich selbst wiedererkennen und nun glaube ich, dass das vielleicht mein Problem ist.

Ich spiele Menschen nicht direkt gewollt etwas vor. Aber ich kann einfach nie ganz ehrlich sein.
Während meine Freunde mit mir über ihre Probleme reden, wollen mir die Worte einfach nicht über die Lippen kommen.
Meine Freunde sind sehr extrovertiert, sagen ihre Meinung zu allem. Ich, die sowieso sehr unsicher bin, fühle mich in ihrer Gegenwart in meiner Andersartigkeit noch viel mieser, weshalb ich oft lüge oder Dinge mache, die ich eigentlich nicht machen möchte. Beispiel, meine Freunde wollen sich ziemlich oft mit mir treffen. Was ja eigentlich nichts schlimmes ist. Aber für mich sind sogar Verabredungen mit meinen Freunden oft mit Stress verbunden und ich fühle mich am Ende häufig total ausgelaugt und bin glücklich wenn es vorbei ist. Ich kann meinen Freunden so etwas aber nicht sagen. Erstens hört das keine Freundin gerne. Und zweitens, wenn ich mir vornehme mit ihnen zu reden, gerate ich total in Panik, weshalb ich entweder Ausreden überlege, weshalb ich keine Zeit habe oder ich treffe mich doch mit ihnen, obwohl ich es nicht möchte.
Außerdem bin ich manchmal ziemlich misstrauisch. Ich muss meinen Freunden manchmal etwas vorlügen, weshalb ich schlecht gelaunt bin. Ich habe Angst, dass sie alles was ich ihnen persönliches über mich erzähle, irgendwann mal gegen mich verwenden.
Bei meiner besten Freundin habe ich diese Angst nicht. Aber ich habe irgendwie Angst, dass sie denkt ich bin ein Freak, wenn ich ihr erzähle wie es mir geht.

@Vergissmeinnicht
Unter einer sozialen Phobie verstehe ich, dass für mich einfachste menschliche Kontakte, wie einem Fremden nach dem Weg zu fragen, zu einer großen Hürde werde. Ich denke die ganze Zeit nur daran, wie mein Gegenüber mich sieht und gehe immer von dem schlimmsten aus. Ich verstehe darunter, dass sich meine Brust zusammenzieht und ich das Gefühl habe, keine Luft mehr zu bekommen, wenn ich mir etwas zu Essen bestelle. Ich verstehe darunter, dass ich mir in meinem Kopf die schlimmsten Szenarien ausmale, während mein Mund trocken wird. Ich verstehe darunter, dass ich mich dazu überwinden muss, einem anderen Menschen in die Augen zu schauen.

Das Verhältnis zu meinen Eltern ist eigentlich Recht gut. Ich liebe sie und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mich auch lieben. Aber ich kann mit ihnen nicht über meine Probleme reden, da ich Angst habe sie zu enttäuschen. Auch wenn enttäuschen nicht wirklich das richtige Wort ist.
Das ich so furchtbar bin, kann ich verkraften.
Aber ich bin das Ergebnis meiner Eltern, meine Fehlerhaftigkeit, hat daher etwas mit ihnen zu tun. Sie haben mich erzogen. Ihnen zu erzählen, was mit mir los ist, würde indirekt sie schlecht machen und das will ich nicht.
Gott, ich weiß nicht, ob man überhaupt einigermaßen versteht was ich meine. Tatsache ist aber, dass ich niemals mit ihnen darüber reden werden kann.

@Icefalki
Gott, ich weiß, es ist so dumm.
Aber psychisch gestört zu sein, würde mich von meinen Klassenkameraden abgrenzen. Ich wäre keiner dieser Leute mehr, mit ihren winzig kleinen Problemen, die denken, die Welt würde sich nur um sie drehen.
Ich wäre nicht einer dieser 11 jährigen Kinder, die denken sie hätten Depressionen, weil sich ihr Freund von ihnen getrennt hat.
So oft wurde ich Schubladen gesteckt, war einer dieser Mädchen. Dachte selber von mir selber, dass ich Möchtegern-psychisch krank bin. Ich verurteile mich selber und andere und beschwere mich dann, wenn andere Leute es bei mir machen.
Aber WIRKLICH psychisch gestört zu sein, würde bedeuten, dass ich kein Möchtegern bin. Es würde bedeuten, dass ich echte Probleme habe und mir nicht wirklich welche einbilde. Ich hätte kein stinknormales Leben mehr. Auch wenn mein Leben vielleicht schei*e wäre, so würde es sich doch von der Masse abheben.

Weißt du meine Liebe, ich würde ein Anderssein im positiven Sinne vorziehen.

Ein bisschen verstehe ich, was du meinst, aber glaube mir, Krankheiten sind nicht angenehm, egal jetzt welche.

Man kann sich durchaus von der Masse abheben, aber in der Regel immer im Einklang mit sich selbst, dann ist es gut. Anderen ihr Leben zugestehen können, spricht für innere Größe, die eigene Meinung sachlich, korrekt und freundlich zu vertreten will auch geübt sein.

Außenseiter haben es immer schwer. Ich denke nicht, dass du das wirklich sein möchtest.

Und was in denn deiner Meinung nach Masse? Wo möchtest du dich abheben? Kannst das doch durchaus mit Intelligenz, Freundlichkeit, bewusster Wahrnehmung von Konflikten, usw.

Wie stellst du dir dein Leben denn vor? Eine soziale Phobie lähmt dich. Ich selbst habe sie nicht, aber keiner, der sie hat, findet das toll. Menschen mit Ängsten leiden und das ziemlich heftig.

Wärst du älter, würde ich deutlich anders, deutlich härter schreiben, so nehme ich Rücksicht auf dein jugendliches Alter und der Sehnsucht nach einem Anderssein sei einem gewissen Hang zur Melodramatik geschuldet.

Glaub mir, such dir keine Krankheit aus, sondern ein gesundes Selbstbewusstsein und die Neugierde auf ein tolles Leben, das du selbst gestalten darfst.

@Icefalki
Alles was du schreibst, ist mir durchaus selbst bewusst.
Ich habe auch nicht direkt gesagt, dass ich eine soziale Phobie haben möchte, um besonders zu sein.
Sondern ich habe gesagt, dass ich Angst habe, dass es so ist.
Das ist diese kleine Ecke meines Hirns die ich selber hasse.
Ich glaube wirklich, eine soziale Phobie zu haben. Der normale Teil von mir. Ich glaube wirklich, dass ich zu diesen Menschen gehöre, die diese Phobie lähmt.

Deshalb habe ich mich auch in diesem Forum angemeldet, da ich es wirklich glaube. Der rational denkende Teil meines Hirns, der der sich nicht selbst hasst, ist sich ziemlich sicher eine soziale Phobie zu haben.
Jedoch bin ich kein Experte, weshalb ich auch nur Vermutungen aufstellen kann.
Ich habe diesen Beitrag eigentlich geschrieben, da ich nicht wusste, was ich jetzt machen soll, mit diesem Wissen.
Soll ich ihn einfach ignorieren?
Soll ich mich an einen Arzt wenden und wenn ich das machen soll, wie?

Das klingt alles irgendwie falsch.
Ich mache mir selber den Vorwurf, dass ich übertreibe und mir einbilde eine soziale Phobie zu haben. Der Teil von mir, der sich selbst hasst.
Er denkt, ich sei so furchtbar durchschnittlich und überhaupt gar nichts und ich nur eine soziale Phobie haben möchte, damit ich wenigstens schlecht bin.

Keine Ahnung ob man irgendwie versteht was ich meine, ich glaube ich mache das selbst nicht so richtig.

Am wichtigsten ist jedoch, dass ich eigentlich wirklich glaube, wirklich eine soziale Phobie zu haben.
Ich bin todunglücklich und habe gehofft, dass mir irgendjemand hilft, wenn ich hier einen Beitrag schreibe. Aber anscheinend bin ich sogar zu dumm um zu erklären was ich meine. Oder eben ich bin wirklich einfach nur eine naive melodramatische Person.

Ich habe mir kurz deinen neuen Thread durchgelesen und ich denke, dass du auch wirkliche Probelme hast. Welche das jetzt genau sind, kann nun mal nur ein Therapeut sagen.

Letztendlich würde es wirklich nicht schaden, das rauszufinden. Geh doch mal zum Hausarzt und erkläre deine Probleme. Der kann dich dann weiter schicken.

A


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