Achso. Jetzt verstehe ich, was du meinst.
Ich habe Schwierigkeiten, wenn ich vor anderen lauter und bestimmter sprechen soll. Das fällt mir noch schwer. Ich arbeite mit Kindern und wenn ich alle Kinder zusammen rufen soll, dass wir jetzt den einen Morgenkreis machen werden, fällt es mir vor anderen Kollegen schwer. Oder wenn ich vor einer Großgruppe, vor vielen Leuten mich vorstellen soll, wer ich bin!
Ich werde bald mit meiner Therapeutin zusammen in der Uni oder Einkaufsstraße eine Umfrage machen zum Thema Angst. Ich kann mir vorstellen, dass es eine Herausforderung ist, Gruppen anzusprechen, wo mehrere Leute zusammen sind angesprochen werden, die z.B. in zusammen sitzen.
Ich möchte gerne wissen, ob du gute Ideen hast.
Das hatte meine Therapeutin an den Gutachter geschrieben: Folgende Therapieschritte sind konkret für den zweiten Abschnitt der Therapie geplant:
WEITERE AUSFÜHRUNGEN ZUR BEHANDLUNGSPLANUNG UND ABLEITUNG DER KRITERIEN, ANHAND DERER DAS THERAPIEENDE EINGELEITET WERDEN KANN:
Folgende Therapieziele sollen im zweiten Abschnitt erreicht werden:
1. Ängste weiter abbauen: Gelassener mit Bewertungssituationen im beruflichen Umfeld umgehen,
2. Schüchternheit ablegen und üben, offener zu werden, alle Aufgaben des beruflichen Umfeldes erfüllen können und Ausbau von sozialen Kontakten und von Unternehmungen
1. Verhaltensexperimente/ angstbezogene Rollenspiele mit und ohne Videofeedback: U.a. Befragung einer Stichprobe in der Fußgängerzone mit einem selbsterstellten Angstfragebogen zur Überprüfung dysfunktionaler Annahmen (doppelstündig nötig), Anleiten von Übungen aus dem Berufsfeld der Pat. im Rollenspiel mit der Therapeutin bzw. einer fremden Person (Kollegin), Rollenspiel zur Simulation eines Elterngesprächs mit Therapeutin oder einer fremden Person (Kollegin), Einholen von Beratung in einem Modegeschäft, nach dem Weg fragen auf der Straße etc. mit jeweiligem Erwartungs- und Erfahrungsranking und wahlweise Auswertung des Videofeedbacks und Modelllernen.
2. Kognitive Techniken: Abbau negativer Kognitionen, wie: ich komme alleine nicht zurecht und Aufbau neuer hilfreicher Gedanken via sokratischem Dialog, Beweis-Gegenbeweis-Technik, kognitiven Kontinuen (wie sieht eine kompetente Kinderpflegerin/Kollegin/Mitarbeiterin aus?) und ABC-Schema.
Gesamtstrategie ist ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Vorgehen mit Elementen der Behandlungen nach Stangier, Heidenreich und Peitz (Soziale Phobie, 2009).
Ich habe aber mit alltäglichen Aufgaben keine Probleme, wie nach einer bestimmten Adresse fragen.
Hilft das weiter?
Liebe Grüße
Nil
05.11.2018 21:59 •
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