es ist mein erster Post hier im Forum und habe mich eigentlich nur angemeldet mit der Hoffnung jemand professionelles kann mir helfen.
Wie der Titel sagt, fühle ich mich sehr einsam und habe keine engen Freunde mehr.
Ich bin männlich, 25, und mein Leben war bisher auch entsprechend eine Tortur:
Mein Vater trank viel aus eigenen Problemen und schlug mich als Kleinkind oft, meine Mutter hingegen war sehr überfürsorglich und hatte mich einfach überbemuttert.
So entstand einerseits eine seelische Narbe mangels Zuneigung vom Vater, als auch die fehlende Entwicklung der eigenen Selbstständigkeit der Überbemutterung.
Meine Jugend war auch nicht so prickelnd.
Ich hatte meine mangelende Zuneigung und Glück mit beste Freunden ausgleichen können aber die Kontakte sind nach Jahren immer wieder abgebrochen.
Entweder war die Veränderungen in der Pubertät schuldig oder weil wir auf unterschiedlichen Schulen gingen und dort neue Freundeskreise gefunden hatten.
Im Nachhinein sehr traurig es waren die wichtigsten Personen die ich je hatte.
Während der Jugend bin ich dann aber immer mehr zum Außenseiter mutiert, ich kam aus der Vorstadt und hatte nicht soviele Anschlussmöglichkeiten und wenn dann war ich oft nur einer von wenigen Anhängseln in größeren Gruppen. Leider habe ich dann in der Schule irgendwann auch Mobbingattacken abbekommen. Ich war nicht der einzige aber es gar so ne Rabaukengruppe die im Prinzip jeden und alles schlecht gemacht hat und es hatte niemand was unternommen.
So eingeschüchtert wie ich eben war habe ich nie was dagegen unternommen.
Habe den Frust immer in mich hineingefressen und das geling mir eigentlich so ganz gut. Ich konnte überzeugend spielen das mir die Angriffe nicht viel ausmachen und so hörte das dann irgendwann auch auf.
Aber innerlich habe ich gebrodelt vor Wut und Hass, auf Sie und auf mich selbst. Ich lies mich komplett runterbringen und schlecht machen obwohl das hätte alles gar nicht sein dürfen.
Das ist mir dann aber auch selbst jetzt erst mit Anfang 20 wieder aufgefallen das mich doch diese Phase verformt hat. Also insgesamt die Problematik mit den Eltern und den Mitschülern, sowie den gescheiterten Freundesbeziehungen - das Gefühl lässt mich nicht los das Sie alle an meinem kaputten Selbstbewusstsein schuldig sind.
Das ist auch der Grund warum ich so verängstigt bin auf andere Menschen ungezwungen zu zu gehen.
Eben weil ich es mir gar nicht erlauben kann ungezwungen zu sein. Mir gehts beschissen und so erhoffe ich mir bei jeder kleinen Gelegenheit jemand neues kennen zu lernen das daraus was ernstes wird. Jaja, ich hab mich schon ein wenig eingelesen in anderen Foren / Themen. Man sollte sich und andere Menschen nicht unter Druck setzen aber ich schaff es nicht mich zu trauen aktiv zu sein und dann abzuwarten.
Jeder kleiner Hauch von Misserfolge lässt mich sofort wieder an mich selbst zweifeln und das bringt mich natürlich total runter.
Während ich das hier so runtertippe kullern mir echt die Tränen runter. Seit gestern Abend fühle ich mich total beschissen.
Ich habe Urlaub und mache Solo-Sport (Joggen / Fitness), lerne etwas Sprachen oder spiele viel am PC online Games. Hier habe ich zwar eine größeren Bund an Online-Spielern und Bekanntschaften aber die wohnen halt alle irgendwo in Deutschland verteilt und spielen alle ausgiebig.
Mit denen kann ich zwar über berufliche Dinge und so sprechen aber halt nichts unternehmen.
Was soll ich denn nur tun, alleine ins Kino gehen, alleine ins Freibad? Alles fällt weg. ich bin so introvertiert das keiner mich anspricht und ich aus den o. g. Punkten kaum jemanden ansprechen mag.
Noch viel schlimmer siehts aber auch in Bereich Beziehungen aus. Ich habe nur weibliche Bekanntschaften wovon sich keine an mich interessiert.
Ich traue mich einfach auch nicht offen auf andere zu zu gehen, was würden die denn von mir denken wenn Sie erfahren ich habe keine Freunde.
Wer will denn bitte nen Versager bei sich haben?
Bin seit 7 Monaten in einer Therapie Tiefenpsychologisch und es hat mir bisher soweit geholfen zu verstehen warum ich so fühle wie ich nun bin aber es ändert nun nichts an dem Scherbenhaufen an dem ich stehe. Mein Psychologe ermuntert mich immer mit Dingen die ich habe.
Er fiel vom Glauben ab das ich Probleme habe Mädels zu daten weil ich ja so attraktiv sei. Gut ich mache auch viel Sport und empfinde mich jetzt auch nicht als hässlich, aber ich fühle mich emotional total unmännlich und das wird wohl auch ausstrahlend sein.
Er meint ich solle riskieren und diverse Angebote wahrnehmen wie Sport-Verein oder sowas.
Aber in meiner Jugend habe ich mal sowas versucht und bin zum Fußball leider mit geringem Erfolg. Für die meisten Ballsportarten bin ich echt zu alt sodass ich sportlich auch noch genug Erfolge habe die mich überhaupt motivieren da hin zu gehen.
Desweiteren habe ich doch noch immer das Problem das ich es nicht schaffe Leute an mich zu binden so dass sich auch mal an mich wenden.
Wisst ihr wie unfassbar schei. das ist wenn man Geburtstag hat, Urlaub hat, und Silvester immer wieder alleine verbringt?!
Eine große Hoffnung wäre das ich noch studieren könnte was ich auch noch vorhabe. Dann würde ich gerne in eine größere Stadt ziehen wo es bestimmt mehr Angebote gibt für junge Leute andere kennen zu lernen, sowie mir bestimmt kaum jemand übel nehmen kann wenn ich sage: bin hier neu hergezogen, kenne leider noch niemanden hier
Allerdings plagen mich da auch Zweifel das ich scheitern werde weil ich es doch hier in meiner Gegend auch nicht gebacken bekomme.
Zudem wäre das erst in frühestens 2 Jahren realisierbar mit dem Studium, weil ich derzeit noch eine Weiterbildung absolviere.
Ach Leute mir gehts echt furchtbar, habe echt Weinkrämpfe. Mein Psychologe meinte letztens noch das ich Fortschritte mache und auf dem Weg der Besserung wäre. Das hat mich auch echt glücklich gestimmt. Aber gestern Abend war ich in der Stadt weil ich was zur Reinigung bringen musste und da sah ich einige glückliche junge die das Zusammensein genossen haben und das war echt zu heftig das hat mich voll umgehauen weil ich wünschte ich hätte sowas auch wieder.
Abschließend spiele ich immer mit dem Gedanken warum ich mich als gesunder, berufstätiger Mensch beschwere - viele junge Menschen sterben unter tragischen Unfällen und oder haben ihr lebenlang mit Handicaps zu kämpfen.
Dann denke ich mir immer wieder ob ich nicht einfach einen Knall weg habe.
Medikamente bekomme ich leider keine würde gerne etwas Antidepressiva haben damit die Nerven wieder zur Ruhe kommen.
Werde mich wohl mal für ein wenig nun aufs Ohr legen.
Würde mich über offene Ohren erfreuen, vielen lieben Dank.
30.07.2016 17:15 • • 22.11.2016 #1