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Mein größtes Problem ist die Angst vor dem arbeiten - der Kontakt mit Kollegen, Chefs, Erwartungen, Anforderungen, Druck, Fehler etc. was sind eure Erfahrungen und Tipps?

Alles liebe!

05.12.2022 19:50 • 24.01.2023 x 1 #1


6 Antworten ↓


Ich beginne mal irgendwo.
Vor dem Arbeiten brauchst Du keine Angst haben. Überall werden derzeit Menschen gesucht,
die in Firmen helfen, anfallende Arbeiten zu übernehmen.
Vorgesetzte und Chefs haben oft hohe Erwartungen. Nicht immer kann und will man die erfüllen.
Das bedeutet aber nicht, das man für einen Job nicht geeignet ist.

Zitat von Lisiii:
Mein größtes Problem ist die Angst vor dem arbeiten - der Kontakt mit Kollegen, Chefs, Erwartungen, Anforderungen, Druck, Fehler etc.

Diesen Satz kannst Du abkürzen. Unser aller Problem ist oft.
Die Angst vor . . .

Fast alles, was man beginnt, ist schwer - oder erscheint erst einmal schwer. Fast alles, was man macht,
kann man erlernen. Kaum eine Arbeit ist so, dass wir so etwas nicht erlernen können.
Wir müssen es nur versuchen. Dass man anfangs häufiger Fehler macht ist normal.
Wichtig ist, dass man die Fehler, die passieren möglichst nicht häufiger macht. Lernen ist gerade
am Arbeitsplatz besonders wichtig. Und was man nicht im Kopf behalten kann, dass sollte man sich
notieren. In den ersten Wochen habe ich mir immer viel aufgeschrieben und es immer wieder nachgelesen.
Vor den Kollegen braucht man am Anfang kaum Angst haben. Fast immer versuchen sie eher
zu helfen und unterstützen, als zu kritisieren. Natürlich gibt es auch andere Menschen. Das ist aber
nicht der Regelfall.

Starte eine berufliche Aufgabe möglichst mit wenig Angst. Und wenn Du Probleme erkennst,
die Du sehr schwierig findest, dann versuche sie hier zu besprechen.
Viel Erfolg wünsche ich Dir.

Bernhard

A


Eure Erfahrungen mit Sozial Phobie im Job

x 3


Meine Erfahrung ist, dass empathische Chefs / Kollegen das wichtigste sind. Und dass man sofort abhauen sollte, wenn dem nicht so ist, gerade als Sozialphobiker. Habe mich einmal nach 3 Wochen dauerhaft bis zur Kündigung krankschreiben lassen, weil das Arbeitsumfeld in der Firma toxisch war. Nach der Kündigung habe ich mir dann was neues gesucht. Und das einfach immer so weiter, bis man was richtiges findet. Dieses bleib doch in der Firma, du kannst später immer noch woanders hin ist auf jeden Fall ein schlechter Rat. Man sollte lieber früher abhauen als später. Niemand dankt es dir, wenn du dich aufreibst, auch wenn es im Arbeitsleben erwartet wird. Die eigene Gesundheit ist wichtiger. Es muss aber gesagt sein, dass empathische Menschen eher selten sind und die meisten Menschen im Arbeitsleben konkurrenzorientiert denken - sprich wirtschaftlicher Narzissmus.

Zitat von magengeplagt:
Habe mich einmal nach 3 Wochen dauerhaft bis zur Kündigung krankschreiben lassen, weil das Arbeitsumfeld in der Firma toxisch war.

Besonders empathisch erscheint mir das allerdings auch nicht.
3 Wochen in einer Firma arbeiten und dann für bis zu 6 weitere Wochen Geld von der Firma beziehen.
Ist Dir bewusst, was Du den Arbeitgeber gekostet hast?
Bei den nächsten Neueinstellungen hätte ich als Arbeitgeber einen ziemlichen Hals, auf neue Arbeitskräfte.
Und misstrauisch wäre ich ebenfalls.

Zitat von magengeplagt:
Nach der Kündigung habe ich mir dann was neues gesucht. Und das einfach immer so weiter, bis man was richtiges findet.


Zitat von magengeplagt:
Es muss aber gesagt sein, dass empathische Menschen eher selten sind und die meisten Menschen im Arbeitsleben konkurrenzorientiert denken

Aber muss es nicht auch gesagt werden, dass Arbeitnehmer die Arbeitgeber manchmal ziemlich ausnutzen
und sich hinter angeblich falschem Arbeitsklima verstecken. Und Arbeitskollegen mit mehr Arbeit zurücklassen.
Wie empathisch verhalten sich denn viele Arbeitnehmer?
Der Arbeitgeber kann sich nicht krankschreiben lassen, wenn Arbeitnehmer ihre Situation zu ihren
Gunsten ausnutzen.
Er wird den fleißigen und guten Kräften weniger bezahlen, weil er durch Verhalten, wie Du es beschreibst
oft viel Geld verliert. Und Vertrauen in neue Arbeitskräfte verliert er auch immer mehr.

Zitat von Hotin:
Ist Dir bewusst, was Du den Arbeitgeber gekostet hast?

Ja, es kostet den Arbeitgeber etwas. Das ist mir aber egal, denn meine Gesundheit ist mir nun mal wichtiger. Zumal dieses Unternehmen guten Umsatz gemacht hat, da fällt soetwas nicht in's Gewicht.

Natürlich gibt es auch gemeine Arbeitnehmer. Mit denen hatte ich ja dort auch zu tun. Das Unternehmen war schon etwas größer, deshalb hatte ich nicht direkt etwas mit der GF zu tun. Die Kollegen und der Teamleiter waren der Grund, wieso ich ging.

Dennoch ist es die Pflicht des Arbeitgebers dafür zu sorgen, dass ein angenehmes Arbeitsklima herrscht. Wenn dies nicht der Fall ist, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass ich das dann plötzlich dort ändern kann. Also gehe ich dann einfach. Ich könnte natürlich auch kündigen, aber dann bekäme man eine Sperrzeit. Dann sitze ich ohne Geld da, während die 6 Wochen bezahlte Abwesenheit effektiv keinen finanziellen Schaden anrichten.

Warum sollte ich das Wohlergehen anderer über mein eigenes Wohl stellen? Wer eine Firma gründet und Mitarbeiter einstellt, hat nun mal die Verantwortung und das Risiko. Ganz einfach. Und wenn man eine fragile Gesundheit hat, dann muss man immer zuerst an sich selbst denken. Da sind andere nun mal irrelevant. Das nennt man ganz einfach Selbstliebe.

Zitat von magengeplagt:
Ich könnte natürlich auch kündigen, aber dann bekäme man eine Sperrzeit. Dann sitze ich ohne Geld da, während die 6 Wochen bezahlte Abwesenheit effektiv keinen finanziellen Schaden anrichten.

So , so, wann fängt denn finanzieller Schaden an?
Zitat von magengeplagt:
Warum sollte ich das Wohlergehen anderer über mein eigenes Wohl stellen? Wer eine Firma gründet und Mitarbeiter einstellt, hat nun mal die Verantwortung und das Risiko. Ganz einfach. Und wenn man eine fragile Gesundheit hat, dann muss man immer zuerst an sich selbst denken. Da sind andere nun mal irrelevant. Das nennt man ganz einfach Selbstliebe.

Ohne Worte ! ! !

Zitat von Hotin:
So , so, wann fängt denn finanzieller Schaden an?

Ich sollte also auf 3 Monate Geld verzichten und an der Straße betteln oder zur Tafel gehen, nur um dem AG etwas gutes zu tun, der das nicht mal bemerken wird im Umsatz?

Das grenzt ja schon an selbstverletzendem Verhalten, wenn man so bedingungslos unterwürfig ist.




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