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Es wäre schön, wenn sich hier Betroffene austauschen oder *versammeln* könnten.
Alle die bereits Erfahrungen haben, eine gesicherte oder Verdachtsdiagnose diesbezüglich haben.
Was macht die bipolare Störung mit Euch und wie zeigt Sie sich bei Euch?
Welche Medikamente helfen Euch / gut /ein bisschen / irgendwie gar nicht?

Ich selber habe diese Diagnose seit 2011.
Info @Rick

13.12.2024 16:59 • 15.12.2024 x 1 #1


14 Antworten ↓


Ich habe keine bipolare Störung, auch wenn ich schonmal unter Stimmungsschwankungen leide..

Das ist nochmal was ganz anderes.

A


Die bipolare Störung und ihre vielen Gesichter

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Vielen Dank für den Thread @Ulli-Online!

Ich war zuletzt von Mai 2023 bis Mitte dieses Jahres in einer Hypomanie. Ich kam in dieser Zeit mit 3-4 Stunden Schlaf in jeder Nacht aus und fühlte mich an sich richtig gut, war antriebsstark, produktiv und schwebte auf Wolke 7. Meinem Umfeld ging ich dafür gehörig auf die Nerven (ich redete ohne Punkt und Komma, provozierte, gab unheimlich viel Geld aus und neigte zu erhöhtem Risiko). Dass dieser Zustand nicht ewig andauern würde, war mir bei meiner Vorgeschichte klar. Schleichend rutschte ich in eine melancholische Phase und halte mich über Wasser.

Es ist frustrierend, dass es kein ausgewogenes Mittelmaß gibt.

Für die, die nur mitlesen:

Wenn diese Veränderungen (Phasen) stark ausgeprägt sind und das Sozialverhalten stören, spricht man von einer manischen Phase.
Sind diese Phasen der gehobenen Stimmung geringer ausgeprägt und liegt weiterhin eine ausreichende Selbstkontrolle vor, spricht man von einer Hypomanie, einer abgeschwächten Form der Manie.

@Rick
war es dann nicht vielleicht doch eine *richtige* Manie ....wenn du sagst
Zitat:
gab unheimlich viel Geld aus und neigte zu erhöhtem Risiko

Zitat von Rick:
3-4 Stunden Schlaf

verringertes Schlafbedürfnis und trotzdem unermüdlich auf Turbogang unterwegs ?

Zitat von Rick:
ich redete ohne Punkt und Komma

Als Logorrhoe / Sprechdurchfall

..... bezeichnet man den krankhaft gesteigerten Drang zur Sprachäußerung, häufig durch Mangel an Selbstkontrolle bedingt.
Die sprachlichen Äußerungen bei Logorrhö sind vor allem durch inhaltliche Wiederholungen oder ständige Wechsel des Themas gekennzeichnet.

Ja....es ist mitunter wirklich nicht einfach / kein Spaß ( auch wenn man für die Anderen nur überdreht wirkt und auch nervt )

Der Mensch kann viel ertragen, solange er sich selbst ertragen kann.

Die Abrenzung Hypomanie / Manie ist bei mir wohl nicht so leicht. Gegen eine Manie spräche, dass mein Verhalten keine schwerwiegenden Konsequenzen hatte und ich würde auch eine gewisse psychotische Komponente zur Manie zählen, wie ich sie bei mir auch schon mal erlebte. Diese blieb aber, in den Monaten über die ich spreche, aus.

Zitat von Rick:
Gegen eine Manie spräche, dass mein Verhalten keine schwerwiegenden Konsequenzen hatte

Zitat von Rick:
gewisse psychotische Komponente zur Manie zählen

Ja, das kann passieren, dass man zusätzlich in eine Psychose rutscht, wenn es wirklich krass ist.
So war die Manie, die bei mir zur *gesicherten* Diagnose geführt hat.
Schrecklich ( im nachhinein betrachtet )
Das ist ja auch DAS, wovor viele Angst haben ...dass man neben der Spur ist oder dummes Zeug anstellt.
Das war 2011 ein Mal....und bisher nie wieder so passiert.
Stattdessen dann aber dauer-depressiv bis hin zum Wunsch zu sterben.

Das gefährliche ist, wie ich finde, dass es - zumindest bei mir - so schleichend passiert. Und plötzlich wache ich auf und bin psychotisch. Es war großes Glück, dass ich schnell ins Krankenhaus gekommen bin, sonst wäre sicher größerer Schaden für mich entstanden (finanziell, Jobverlust, Reputationsverlust etc.). Es ist eine Krankheit, die leider noch nicht in der Bevölkerung angekommen und groß bekannt geworden ist. Jeder hat sicher schon mal von Depressionen gehört, doch was es bedeutet immer zwischen den Extremen einer Manie und einer Depression zu leiden, ist den meisten wohl unbekannt. Ist auch daran zu sehen, dass es nur wenige Foren gibt und hier bei psychic keinen spezielle Kategorie dafür, obwohl in Deutschland über eine Millionen Menschen darunter leiden sollen.

Ich bin zwar nicht selbst betroffen aber meine Mum. Ihre letzte Manie ist 4 Jahre her. Sie nimmt im Moment nur noch Olanzapin, in der Manie bekam sie Risperidon was ihr zwar half aber zu starke Nebenwirkungen hatte und Valproat dazu was ihr auch nicht sonderlich bekam. Sie ist fast 80 Jahre, da muss man aufpassen

Ein Bekannter von uns der auch bipolar ist bekommt auch nur hypomane Phasen, dafür wechselt es bei ihm andauernd alle paar Monate. Er nimmt Quetiapin.

Zitat von Rick:
Und plötzlich wache ich auf und bin psychotisch.

Hast du es selber bemerkt oder dein Lebensgefährte?

Zitat von Rick:
immer zwischen den Extremen einer Manie und einer Depression zu leiden

So ist es ja nicht bei jedem.
Deswegen ja auch *die vielen Gesichter*...
Zitat von Cathy79:
Bekannter von uns der auch bipolar ist bekommt auch nur hypomane Phasen, dafür wechselt es bei ihm andauernd alle paar Monate.

Den schnellen Wechsel nennt man zum Beispiel * rapid cycling *.
Zitat:
Man spricht von „rapid cycling“, wenn innerhalb eines Jahres mindestens 4 depressive, manische oder hypomane Phasen oder mindestens 2 bipolare Krankheitszyklen (Manie und Depression) auftreten. Rapid Cycling kann sowohl im Rahmen einer Bipolar I, als auch einer Bipolar II Störung auftreten.

Ich hatte bisher ja auch nur 1 fiese, auch längere / psychotische Manie und dann nur mal gehobene (oft alberne) Stimmungen zwischendurch...im Wechsel zu Depri-Phasen.

In einem anderen Forum las ich, dass bipolare Menschen eigentlich tri-polar genannt werden müßten.

Manisch / depresssiv / *normal*

Es kann durchaus auch Phasen geben, in denen (auch mitunter jahrelang) alles im Lot ist.
Vielleicht ist man anfälliger für leichtere Stimmungsschwankungen, wie sie jeder andere Mensch auch kennt,
ob mit oder ohne psychischer Erkrankung.

Zitat von Ulli-Online:
Den schnellen Wechsel nennt man zum Beispiel * rapid cycling *.

Ja, das ist mir ein Begriff.

Ich hoffe meine Mum bleibt jetzt verschont, in ihrem Alter ist eine Manie ja auch körperlich unheimlich anstrengend. Sie hat zum Glück immer mehrere Jahre dazwischen gehabt, teilweise über 10.

Zitat von Cathy79:
Ja, das ist mir ein Begriff.

Anderen vielleicht auch nicht.

Hier sollen / wollen sich ja Betroffene austauschen oder User mit Verdachtsdiagnose.
Die User, die von Angehörigen oder Freunden berichten weniger......sorry.
Bitte nicht böse sein.
Das Thema steht ja auch unter Selbsthilfegruppe.

Zitat von Ulli-Online:
Hast du es selber bemerkt oder dein Lebensgefährte?


Selbst habe ich das nicht gemerkt. Ich habe alles, was geschah, was ich dachte, fühlte, sagte, für die Realität gehalten. Den anderen fällt das natürlich auf. Ich hatte zu dem Zeitpunkt, das Gefühl, einen Herzinfarkt zu erleiden und bat meinen Lebenspartner, mich in die Klinik zur Untersuchung zu bringen. Er war so schlau und schickte mich in die Psychiatrie, wo ich schon mal war, mit der Begründung, dass die da ja noch die alten Werte hätten und es sinnvoll wäre, wenn sie sich darum kümmern.

@Ulli-Online ja ja schon klar.

Dass Angehörige davon genau so betroffen sind, daran denkt keiner.

Ich bin raus.

Zitat von Cathy79:
@Ulli-Online ja ja schon klar. Dass Angehörige davon genau so betroffen sind, daran denkt keiner. Ich bin raus.

Na klar sind Angehörige mit betroffen!
Insbesondere wenn Sie selber / persönlich noch andere / eigene psychische Probleme haben.

Sie haben aber keine eigenen Erfahrungen mit dieser Erkrankung.
Müssen nicht selber mit ihrem eigenen Körper / Geist damit leben und klar kommen.

Sondern *nur mit dem*, was es mit den Angehörigen MACHT.

Dieses Thema ist für Menschen, die diese DIAGNOSE haben zum Austausch.

Es steht dir frei, ein Thema für die mit- leidenden oder genervten Angehörigen von bipolar-Erkrankten zu eröffnen.
Es soll hier niemand rausgeworfen oder vergrault werden.
Aber mal eine (meine) kleine BITTE zu akzeptieren, kann auch nicht so schwer sein...ohne gleich beleidigt zu sein.

Zitat von Ulli-Online:
Alle die bereits Erfahrungen haben, eine gesicherte oder Verdachtsdiagnose diesbezüglich haben.

Dann habe ich das missverständlich formuliert oder du hast es anders interpretiert.

Rick sagte:

Selbst habe ich das nicht gemerkt. Ich habe alles, was geschah, was ich dachte, fühlte, sagte, für die Realität gehalten. Den anderen fällt das natürlich auf. Ich hatte zu dem Zeitpunkt, das Gefühl, einen Herzinfarkt zu erleiden und bat meinen Lebenspartner, mich in die Klinik zur Untersuchung zu bringen. Er war so schlau und schickte mich in die Psychiatrie, wo ich schon mal war, mit der Begründung, dass die da ja noch die alten Werte hätten und es sinnvoll wäre, wenn sie sich darum kümmern.

Bei MIR war die eine längere manische Phase, die in einer Psychose endete.....ähnlich verlaufen. Jetzt war´s das...
Es hat sich über eine längere Zeit aufgeschaukelt....so insgeheim merkte ich aber, dass ich anders drauf bin und fand es auch absonderlich.
Bis es dann zum großen Knall kam. Eine Mega-Panikattacke und dass ich dachte, jetzt sterbe ich.
Ins Detail gehen möchte ich jetzt nicht, was ich dann getan habe.
Es steht aber bereits irgendwo im Forum......auf direktem Weg in den geschlossenen Bereich.
Nach 3 Tagen Beobachtung ging´s dann in den offenen Bereich.

A


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