Hallo,
erstmal, allen die noch in der schlimmsten Angstphase sind: Es wird besser werden! Ihr werdet lernen da rauszukommen. Allerdings will ich es gar nicht beschönigen, es dauert, und man muss erstmal viel durchleben und lernen, und dann eine ungeheuere Disziplin an den Tag bringen. Aber Kopf hoch, das macht euch alles zu besseren, gesünderen und glücklicheren Menschen.
Ich bin da kein Profi, aber habe genau dieses Problem schon seit paar Jährchen. Megaviel ausprobiert, bei tausenden von Ärzten etc. gewesen, tausende Bücher, Fachliteratur, Threads gelesen und und und... aus all den Infos (hauptsächlich selbst angeeignet) zeichnet sich bei mir folgendes Bild ab:
- ich habe eine Fructosemalabsorbtion (mit allem was dazugehört, vertrage also auch keine Fruktane, Fruchtzuckeralkohole, Alk. etc.)
wundere mich, dass niemand diese Unverträglichkeit hier angegeben hat, da diese doch ganz ungemein in das Krankheitsbild passt.
- und eine Lactosemalabsorbtion
Beide Unverträglichkeiten (eine ein Enzymdefekt, die andere ein Defekt im Kohlenhydratetransportsystem) bewirken dass Milch- und Fruchtzucker nicht, oder nur unzureichend im Dünndarm aus dem Speisebrei aufgenommen werden. Folglich wandern sie im Speisebrei weiter in den Dickdarm. Die dort ansässigen Bakterien fressen diesen Zucker und vermehren sich rasant. (Erste Folge: Überdurchschnittlich hohe Bakteriendichte im Darm.) Diese Bakterien schei. dann Fettsäuren aus und furzen Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid. (zweite Folge Blähbauch und ich nenns mal Darm-Rock`n`Roll) Durch die Darmhaut werden dann die Gase und Bakterien ins Blut geleitet und Kohlendioxid über die Lunge abgeatmet. Lasst mich lügen Methan geht durch die Haut oder über Winde ab. Wie auch immer (dritte Folge: stickige Atemluft, evtl. Kotgeruch aus allen Poren und über die Atemluft) Die von den Bakterien ausgeschiedenen Fettsäuren bilden einen Schleimfilm im Darm. Der Darm entzieht ja bekanntlich dem Speisebrei Wasser. Diese Funktion bewirkt dass dieser stinkende (faule Eier, Tot und Verderben, kann ich nicht beschreiben) Fettschleim sich andickt und evtl. den Enddarm verklebt. (4.Folge, mal Durchfall, mal gar nicht können, Schleim schei., faule Eier Geruch) Ich glaube dieser faule Eiergeruch ist der Geruch eines bestimmten sich noch bildenenden Gases, aber hab vergessen welcher, wie auch immer, ihr wisst jetzt woher es kommt:D)
Hab ich da was vergessen? Vielleicht, aber die grobe Anatomie ist denke ich klar.
Kommen wir zur psychosomatischen Komponente:
Normale Menschen nehmen Tryptophan über die Nahrung auf, und aus diesem Tryptophan wird Serotonin gemacht. Serotonin ist unser Wohlfühlhormon / Neurotransmitter. Ohne Serotonin bekommen wir Depressionen und Ängste, fühlen uns einfach unwohl. Und noch was, haben wir kein Serotonin signalisiert unser Gehirn dass wir mehr Süßes oder einfach tryptophanhaltiges Essen zu uns nehmen sollen. Deswegen essen wir das auch so gern
Ein Problem für Fruktosemalabsorber: Tryptophan heftet sich an Fruchtzucker und geht mit diesem Fruchtzucker einfach durch / wird dadurch nicht richtig aufgenommen. Folge: Unglück, Depression, keine Kraft mit Problemen richtig umzugehen.... (Mein Tipp: 5-HTP nehmen! Morgens und abends auf nüchternen Magen (halbe Stunde vorm Essen) mit einer Blaubeere! Das wirkt bei mir Wunder! Kein Bock mehr auf Süßkram!)
Zusätzlich zu dem Problem dass man (manchmal, und vA wenn es drauf ankommt) schlecht oder stickig riecht, hat man auch nicht das emotionale Rückrat mit diesem Problem zurechtzukommen. Ein perfekter Nährboden für tief verankerte Angstzustände und Panikattacken.
Da man nun Angst davor hat unter Leute zu gehen, gar mit ihnen in einem engen raum eingesperrt zu sein, an der Kasse stehen müssen etc. verursacht schon der Gedanke daran ein Rambazamba im Verdauungstrakt. Ich kann mir vorstellen dass das was mit dem Solar Plexus zu tun hat, der Schaltstelle zwischen Gedanken / Emotionen und vegetativem Nervensystem zu tun hat. Wie auch immer, der Darmtrakt kommt in Wallung, Speisebrei und Gase werden hin und hergeschoben, an die Darmwände gedrückt,und mehr Gase gehen ins Blut und dann in die Luge und Haut und man fängt an zu stinken. Und natürlich Winde, Blähungen... Zusätzlich beschleunigt der hohe Blutdruck das ganze Prozedere.
Also was tun?
Wie gesagt, es ist ein langer und steiniger Weg. Lernen lernen lernen.... ich kann das hier alles gar nicht schreiben, so umfassend ist das! Es muss sich ein enormes Verständnis von Methabolismus, Mensch, Liebe, Umwelt, Matrix, Weltall, Sinn, und und und aufbauen... es gibt nicht einfach nur eine Pille dagegen! (Was hier jemand, ich glaube der hieß Charlie, über Analprolaps geschrieben hat fand ich sehr interessant, das wird aber nicht der Grund für die beschriebenen Probleme der Leute hier sein, denke ich. Und übrigens soll Charlie sich mal melden und berichten ob jetzt alles wieder ok ist, falls er das noch nicht gemacht hat, ich habs auf jeden Fall noch nicht gesehen)
Echt, ich weiß gar nicht wie ich das alles zusammenpressen kann, aber wo ihr schonmal ansetzen solltet:
1. Das A und O : Essen und Trinken! Du bist was du ißt! Viel grüne Blattsalate, Chlorophyll, naturbelassenens Essen, Eier keine Fertigrodukte, kein Zucker, kein Mehl, idealerweise überhaupt kein Getreide, idealerweise so essen wie die Steinzeitmenschen gegessen haben, und der westliche Fraß ist Dreck! (überzüchtet, falsch gedüngt, vergiftet...) Am besten richtig gute Produkte kaufen, zB Demeter, Bioland...)und selber kochen, aber idealerweise viel roh essen. Möglichst nur Wasser und Tee trinken
2. Überhaupt das eigentliche Alpha et Omega: Die Macht des positiven Denkens! Selbstliebe, Selbsterkenntnis, Selbstverwirklichung... alles abstrakte Sachen... aber doch so spürbar wenn man es versteht und es lebt! Bereiche der Psychologie, Philosophie, Medizin, Biochemie, Physik, Geschichte, Mathematik helfen alle das Leben zu bereichern.... umso mehr man versteht desto besser lebt man (allen die da jetzt protestieren den kann ich erwidern, dass diejenigen, die viel wissen aber trotzdem unglücklich sind, wohl doch noch nicht genug wissen ) Dazu stehen wie man ist, erkennen was man braucht und vA was man nicht braucht. Allem Negativen was passiert ist eine positive Konnotation verleihen... Spass haben, nochmal Spass Spass Spass!
3. Sport, in regelmäßigen kleinen Dosen. Keine Überlastung! Und das möglichst an der frischen Luft.
4. Ruhephasen, gemütlich, kontemplativ, bewusst. Meditation, Binaurale Beats helfen sich in die gewünschte Stimmung zu bringen. Wer das nicht mag, Spaziergänge in der Natur, in der Stille
5. Stressfaktoren minimieren, stressige Plätze, stressige Menschen, stressige Tätigkeiten... Viel zeit nehmen
.....
Tausend Sachen die mir jetzt grad nicht einfallen, aber... to be continued...
ach ja, natürlich mit anderen Betroffenen reden! Und nicht auf die ganzen Vollpfosten hören, die mal einfach keinen Plan haben und es so darstellen als ob das alles kein Problem sei... denn das ist es ja offensichtlich.... aber kein unlösbares
Soll ich jemandem hier helfen? Würd mich da gern mal dran probieren.
14.07.2013 12:30 •
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