ich möchte Euch einmal meine Problemlage schildern...vielleicht weiß ja jemand Rat? Zusammengefasst ist mein aktuelles Problem, dass ich trotz reguliertem Stuhlgang (1-2 mal täglich, fest/nicht zu weich/nicht zu hart) an einem permanenten Stuhldrang leide, der mich psychisch sehr stark runterdrückt....
Hier aber die ganze Geschichte:
Angefangen hat alles im August mit erhöhter Stuhlgangfrequenz, Durchfällen, etc. Am ersten Tag hatte ich einen einfach Darminfekt vermutet. Ich habe mir erst keine größeren Gedanken darum gemacht, weil es meinen Tagesablauf nicht beeinträchtigt hat und dachte mir, dass der Infekt einfach noch nicht auskuriert sei. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch keine weiteren Beschwerden, wie Bauchschmerzen o.ä. Ende August kam dann hinzu, dass ich abends sehr oft einen stark aufgeblähten Bauch hatte und es dadurch zu Einschlaf (und generell Schlafproblemen) kam.
September und Oktober war ich dann bei einem Auslandspraktikum, währen dieser Zeit wurde die Situation deutlich schlimmer. ich hatte täglich Durchfall (4-10 Mal am Tag) und mein gesamtes Leben war sehr eingeschränkt (natürlich war die Situation dann auch im Praktikum etc. nicht optimal, habe für 2 Monate in einer Art Hostel gewohnt und mich unwohl gefühlt, etc.)
In der Zeit dachte ich aber wirklich noch, dass es etwas körperliches sein musste, ich konnte es mir nicht anders erklären. Aufschlussreich war dann jedoch der Besuch meines Freundes...er hat mich für 5 Tage während meines Auslandspraktikums besucht und in den Tagen ging es mir sehr gut, kein Durchfall, keine erhöhte Stuhlfrequenz etc.
Zurück in Deutschland (Anfang November) ging es mir auch wieder sehr gut, ich dachte mir also, dass es keine weiteren organischen Ursachen gibt, sonder mein Darm vllt einfach von dem Auslandsaufenthalt und den vorherigen Vorbereitungen etc. gestresst war.
Trotzdem habe ich im November noch einen Fructose Lactosetest, sowie IGg4 Test machen lassen. Alles negativ.
Im Januar kam dann noch eine Darmspiegelung hinzu. In dem Zeitraum ab Ende November nahmen meine Beschwerden wieder zu (das Stresslevel stieg auch ganz schön wegen Abschlussarbeit, u.a.) Über Weihnachten war ich zwei Wochen bei meinen Eltern, dort ging es mir Verdauungstechnisch sehr gut. Allerdings hatte ich mir eine richtig schlimme Erkältung zugezogen und musste Doxycyclin nehmen, welches ich auch nur sehr schlecht vertragen habe (schlimme Überlkeit, Durchfall, etc.) Nach der Absetzung war mein Darm ganz schön Durcheinander und irgendwie bin ich selber zu dem Zeitpunkt nicht auf die Idee gekommen, schon während der Antibiotikatherapie mit einem Probiotikum zu unterstützen...
Am 24.01. war dann die Darmspiegelung (ich fand das Abführen und die Schmerzen danach durch die Luft im Bauch wirklich schrecklich) und seit 26.1. leide ich an dem Problem immerwährenden Stuhldrangs...es geht einfach nicht weg das Gefühl, irgendwas ist in meinem Enddarm...Das Gefühl ist so belastend, dass meine Depression wieder sehr stark zu Tage kam und meine borderline-haften Verhaltensweisen wieder hervortreten, die ich eigentlich dachte gut im Griff zu haben....(Es ist wie ein Teufelskreis: ich setze mich an Schreibtisch weil ich meine Abschlussarbeit schreiben muss, kann mich nicht konzentrieren wegen dem Stuhldrang, fühle mich hilflos und aufgeschmissen, werde wütend und dann geht meist eh nichts mehr...)
Mein Hausarzt und mein Gastroenterologe meinen ich bin organisch kerngesund, es sei rein psychisch und eben ein empfindlicher Darm. Fodmap-Diät habe ich für 1,5 Wochen ausprobiert, es hat gar kein Unterschied gemacht außer dass ich ncoh frustrierter war, dass ich so vieles nicht essen konnte. Ich mich jetzt wieder in eine Verhaltenstherapie begeben (und bekomme hoffentlich bald einen Platz für ein Skilltraining). Außerdem war ich bei einer Homöopathin und bei einem Osteopathen...Zumindest habe ich mithilfe der Homöopathin erreicht, dass sich meine Stuhlfrequenz auf 1-2 mal täglich eingespielt hat (so war es früher auch), bin auch sehr froh darüber. Dieses schlimme Druckgefühl besteht aber weiterhin.
Vergangene Woche war es ausnahmsweise mal recht gut aushaltbar, leider kann ich aber keinen Auslöser ausmachen, es war einfach zu viel Bewegung letzte Woche: seit Montag habe ich ein neues Probiotikum genommen (Omnibiotic stress repair), davon habe ich die ersten Tage zwar Blähungen bekommen, aber solange Luft entweicht besteht auch kein Stuhldrang...Das fand ich angenehm. Außerdem war ich die ganze Woche bei einem Workshop und habe dadurch die ersten Seiten meiner Abschlussarbeit geschrieben, was natürlich eine positive Entwicklung ist. Und ich habe mich die ganze Woche darauf gefreut, Freitag Abend zu meinen Eltern zu fahren (dort bin ich jetzt auch noch), um es mir mal gut gehen zu lassen für eine Woche (also bekocht werden, etc.) Außerdem hatte ich während der Woche mein Tage (habe dann immer sehr starke Schmerzen), aber solange ich Schmerzen hatte war der Drang weg. Habe auch schon überlegt, ob es möglicherweise was mit der Pille zu tun haben könnte, nehme diese (Zoely) aber schon seit 4 Jahren...
Leider ist der Stuhldrang, nachdem ich Samstag fast den ganzen Tag ziemlich beschwerdefrei war seit gestern wieder volle kanne zurück...Heute vormittag konnte ich mich wieder auf fast nichts konzentrieren weil es meine Konzentration so in Anspruch nimmt. (Ich fühle mich ja auch unglaublich unwohl. Und es ist nicht so, wie wenn man wirklich auf Toilette muss und es einfach mal unterdrückt, das Gefühl lässt sich nicht unterdrücken). Dabei dachte ich, dass es mit bei meinen Eltern sein bestimmt besser wird, dass ich mal wieder loslassen kann, aber scheinbar nicht...
Das ganze verstärkt natürlich die Angst, mit der Abschlussarbeit nicht rechtzeitig fertig zu werden, was wieder den DruckHass auf mich selber und meinen Darm erhöht etc...Natürlich versuche ich mit Autogenem Training etc. einzugreifen, aber bisher konnte ich nicht herausfinden was mir längerfristig mal helfen würde. Ich mache 3-4 Mal Sport die Woche (BBP, Ausdauer, Zirkeltraining...) Während dem Sport geht es mir meistens gut, gehe auch hin und wieder danach in die Sauna, das ist für den Moment super, aber leider nicht anhaltend verbessernd....
Vielleicht wisst ihr ja einen Rat! (Wenn diese blöde Abschlussarbeit nicht wäre, würde ich einfach mal in eine Tagesklinik gehen....aber die Arbeit kann bei uns auch trotz Krankheit nur 3 Wochen maximal verlängert werden...)
Liebe Grüße
13.03.2017 12:17 • • 26.06.2017 #1