Hi Gisela, hier der Beitrag , dann mußte nich lange suchen.
Reizdarm - Neue Erkenntnisse über das Nervenzentrum im Bauch
Reizdarm- Neue Erkenntnisse über das Nervenzentrum im Bauch
Rund 15 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter dem Reizdarmsyndrom - einer chronischen Störung des Verdauungstraktes. Immer wieder plagen sie zum Teil krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall oder Verstopfung. Bislang waren die Ursachen ungeklärt. Aktuelle Erkenntnisse belegen jetzt, dass der Reizdarm Ausdruck einer Störung des Nervensystems der Eingeweide ist.
Dieses System besteht aus einem riesigen Nervengeflecht: mit fast 100 Millionen Nervenzellen arbeiten im Darm mehr Nerven als im gesamten Rückenmark. Ständig kommuniziert das "Bauchhirn" mit dem übergeordneten Gehirn. Bei Reizdarmpatienten werden die Signale aus den Darm in den Darmnervenzellen fehlerhaft verarbeitet, die Schmerzschwelle ist herabgesetzt. Ganz normale Reize werden vom Nervengeflecht irrtümlich als krankhaft ans Gehirn gemeldet. Daraufhin versucht das zentrale Nervensystem, dem vermeintlichen Krankheitsgeschehen entgegen zu wirken: die Darmbeweglichkeit wird beschleunigt oder verlangsamt -- was der Patient wiederum unter Schmerzen wahrnimmt.
Übliche Standarduntersuchungen können deshalb selten das Vorliegen eines Reizdarmes beweisen. Vielmehr erbringen sie nur Hinweise und schließen andere Erkrankungen aus. Durchgeführt werden dabei der sog. Atemtest, die Sonographie des Bauches (Ultraschalluntersuchung), Röntgenaufnahmen und die Darmspiegelung.
Viele Maßnahmen können die Beschwerden von Reizdarmpatienten mildern. Linderung können schon einige Naturheilmittel bieten. Sie beruhigen das Nervensystem und die Muskulatur im Darm und wirken Blähungen entgegen. Bei besonders starken Durchfällen oder Verstopfungen werden handelsübliche Präparate gegen die Beschwerden verschrieben. In vereinzelten Fällen werden Psychotherapeutika eingesetzt. Sie sollen die Reizempfindung der Patienten herabsetzen. Neue Medikamente zur Verringerung der Reizempfindlichkeit des Darms werden zur Zeit entwickelt. Ob sie die Hoffnung der reizdarmgeplagten Patienten erfüllen können, bleibt abzuwarten.
Interviewpartner im Studio:
Prof. Dr. Hans-Dieter Allescher
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologe
II. Medizinische Klinik und Poliklinik
Universitätsklinikum rechts der Isar
Ismaningerstraße 22
81675 München
Tel.: 089 / 4140 - 4074
Fax: 089 / 4140 - 4932
E-Mail:
Weitere Informationen
Deutsche Reizdarmselbsthilfe e.V.
Mörikeweg 2
31303 Burgdorf
Tel.: 05136 / 89 61 06
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