pacifica
Nach einigem Wundern über die Überschrift habe ich jetzt doch beschlossen, diesen Beitrag toll zu finden, weil er so schön ähnlich zu meinem Fall ist.
Verzweifelter Student 20, wäre auch eigentlich ein guter Name für mich, da ich momentan auch richtig genervt bin von meiner Verdauung. Ich hatte zwar schon immer irgendwie mit Unregelmäßigkeiten in der Hinsicht zu kämpfen, aber vor ein paar Jahren, in der 11. Klasse fing's bei mir an, sich auf den Durchfall zu fixieren, nachdem einige grausame Erlebnisse mich da traumatisiert hatten, wie z.B. eine höllische Autofahrt, bei der ich fast geplatzt wäre.
Vor kurzem aber habe ich dank mittlerweile wohl recht guter Selbstdiagnosefähigkeit die Erkenntnis gewonnen, dass bei mir auch nicht nur ein reiner stressbedingter Durchfall in Frage kommt, sondern dass bei mir auch das Sozialphobische eine Rolle zu spielen scheint.
Zwar hatte ich anfangs auch an den klassischen stressbedingten Reizdarm gedacht, der am Rad dreht, wenn ich in der Prüfungsphase bin oder 'ne 24h-Autofahrt vor mir habe.
Aber das ist es nicht - Es ist wirklich die Angst davor, ich KÖNNTE Durchfall bekommen und müsste dann mit negativen Bewertungen anderer Leute rechnen.
Warum sucht der so nervös 'ne Toilette?
Dem ist die Panik, es nicht mehr rechtzeitig zu schaffen, ja ins Gesicht geschrieben.
Warum bleibt der so lange auf dem Klo?
Sozialphobie pur!
Aber ich habe mir jetzt zum Ziel gesetzt, wenn ich schon die Diagnose so schön gestellt habe, kann ich auch die Therapie selbst übernehmen. Fange nun langsam verhaltenstherapeutisch an, mich wieder mehr und mehr (ohne präventive Medikamenteneinnahme, die es auch ab und zu gab) an das durchfallfreie Überleben von Aktivitäten zu gewöhnen, bei denen auch mal nicht unbedingt ein Klo in der erreichbaren Nähe ist.
Enttäuschungen gibt es trotzdem, wie z.B. heute abend: Grillen am Strand, oder für mich übersetzt: Fettes Essen und kein Klo. Erst war ich sehr gut drauf, dachte den Abend gut zu überstehen. Dann rückte die Panik wohl doch wieder weiter in den Vordergrund des Denkens und damit ließ auch der Bauch mit bösen Ankündigungen nicht auf sich warten. HAbe es dann zwar noch recht lange ausgehalten, aber dann die erste Gelegenheit genutzt, noch heile nach Hause zu kommen.Eigentlich wäre es bis dahin eine ERfolgsstory gewesen, hätte ich nicht dann hier zuhause, wo alles in Ordnung sein müsste und ich mein Klo habe, doch noch nach einiger Zeit auf selbiges gemusst - Durchfall oder zumindest so was Ähnliches.
Trotzdem muss ich dranbleiben. Irgendwo habe ich hier im Thread gelesen, man solle sein Leben nicht dem Darm überlassen. Schön gesagt!
29.07.2006 00:18 • #21