Hallo Gisela, und alle anderen
also, ich war vor einer Woche bei einer Heilpraktikerin. Ist alles ganz vielversprechend gestartet: Ernährungsumstellung, viel trinken, jede Menge homöopatische Tropfen und so`n Zeugs. Beim nächsten Termin hat sie mir dann erklärt dass ihre Therapie HAUPTSÄCHLICH auf Akupunktur aufgebaut ist, und ich dann ne halbe Stunde liegen müsste und wirklich nicht aufstehen könnte. (Ha,ha)... Dabei haben wir vorher zwei Stunden lang über mein Problem gesprochen, dass es gerade DANN schlimm wird, wenn ich nicht zum Klo darf oder kann. Sie meinte dann, wenn ich mich bei der Akupunktur nicht entspannen könnte, sollten wir doch besser die ganze Therapie abbrechen. Also stehe ich im Moment wieder alleine da. Na, ja... das erste Gespräch mit ihr hat mich aber so ein bisschen wachgerüttelt, was die Ernährung angeht, und ich habe jede Menge Stoff zum Nachdenken bekommen (so Sachen, wie auch mal an mich denken, und nicht immer an die anderen... und üben, Selbstbewusster zu sein und so). Mal sehn, wie es jetzt weiter geht. Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, dieses sch... Problem bis Ende des Jahres in den Griff zu bekommen.
Um mir selbst zu beweisen, dass es geht, werde ich ab jetzt JEDEN TAG irgend etwas machen, wogegen sich mein Darm gewöhnlich streubt. Für heute habe ich mir vorgenommen, nach Aldi zu gehen und irgendetwas einzukaufen. Gerade Aldi ist für mich schwierig, weil man da ja fragen muss, ob man mal darf. Dann kann passieren, dass die Verkäuferin lang durch den Laden nach dem Schlüssel fürs Klo ruft. (So nach dem Motto, wie aus der Werbung : "Tiiina, wat kosten die Kond.?"). Dann würde ich mir am liebsten ein Loch buddeln und reinplumpsen. Außerdem, wenn ich dann endlich "darf", kann ich bestimmt nicht mehr. Ich habe mir so ne Liste mit vielen Orten gemacht, wo ich mich gar nicht so wohl fühle, und die werde ich jetzt Tag für Tag abarbeiten. Außerdem ist es mir aufgefallen, dass es mir unwahrscheinlich schwer fällt, in einem Geschäft zu fragen, ob ich mal die Toilette benutzen darf. Irgendwie haben sich da bei mir Hemmungen aufgebaut, die ich selber nicht verstehe. Also werde ich in den nächsten Wochen einfach mal (wenn es mir gut geht) in irgendwelche Geschäfte gehen, die ich sonst nicht besuche, und mal ganz mutig fragen (obwohl ich dann gar nicht muss, nur so zum üben, damit mein Kopf mal endlich kappiert, dass es gar nicht peinlich, sondern mehr als menschlich ist). Ich habe mir eingeredet, wenn ich mir das wirklich zur Routine werden lasse in den nächsten Monaten, müsste es doch eigendlich (zumindest die Angst) besser werden?!?!?
Bin ja mal gespannt. Werde mir heute ein Tagebuch kaufen und alle meine Fortschritte oder Niederlagen (so nach dem Motto: einen Schritt vor und zwei zurück? - wer weiß?) aufschreiben, damit ich hoffentlich in einem Jahr darüber lachen kann, wie ich mal gewesen bin.
Gesunder Optimismus tut uns allen gut. Also los...
Birthe