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Hallo!

Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch wegen Reizdarmbeschwerden schon einmal versucht hat, etwas an seinen Lebensumständen zu ändern und ob das in Bezug auf den Reizdarm etwas gebracht hat. Ich denke da an Berufswechsel, Umzug oder ähnliches.

Ich denke zur Zeit oft daran, radikal etwas zu ändern (besonders an der beruflichen Situation), weiß aber nicht, ob die Kraft dazu habe, da ich mich mittlerweile physisch und psychisch sehr erschöpft fühle. Und ob das etwas bringt, ist natürlich auch fraglich. Aber so weiter gehen kann es auch nicht. Ich bin jetzt 33 und kann mich nicht damit abfinden, mein Leben lang fast täglich Bauchschmerzen zu haben. Es muss doch eine Möglichkeit geben, diesen Zustand zu beenden oder wenigstens zu verbessern.

Also, ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.

Christine

24.06.2003 16:34 • 27.06.2003 #1


5 Antworten ↓


Ja ich kann eigentlich schon mit recht behaupten das ich mein Leben extrem geändert habe.

Beruflich geändert dahingehend von einer kleinen 20 Mann Firma mit ewig viel Stress und cholerischen Chef hin zu einer ziemlich sehr sehr grossen Firma mitten in München.
Stress war zwar noch schlimmer aber die Ängste waren weg da man aufeinmal Sicherheiten hatte wie zum Beispiel einen Betriebsrat usw.

Dann nach einigen Jahren die Abteilung gewechselt was bedeutete das ich nicht mehr 4 Tage die Woche 9 Stunden am Tag arbeiten musste sondern wieder 5 Tage die Woche aber sehr gemütlich 7 Stunden an Tag abreisse
Ohne jeglichen Stress !
Muss nun auch sehr oft beruflich in's Ausland was mir sehr hilft,schöne Abwechslung und selbst im Herbst noch viel Sonne

Ausserdem auch in die eigene Wohnung gezogen und lebe nun um einiges intensiver als früher,natürlich gehts mir immer noch ziemlich schlecht manchmal aber trotz allem ist es nicht mehr so schlimm wie früher,ich weiss das es nach schlimmen Tagen auch wieder schöne gibt und ich geniesse einfach intensiver das Leben !

Diese Abgeschlagenheit die du beschreibst Christine kenne ich nur zu gut,ich hatte manchmal das Gefühl nicht mal mehr die Kraft aufzubringen um mit anderen Menschen zu reden oder mich selbst auf den Beinen zu halten,manchmal wünschte ich mir,so fertig war ich,das ich einfach nur einschlafe.

Nur glaub ich ist es sehr wichtig das unser Körper was sagen will und das sagt er so oft und so stark bis wir es verstehen und etwas ändern werden.

Viel Glück dabei und denke immer daran das du nicht alleine bist,es gibt soooo viele Menschen die ähnlich fühlen wie du und denen es genauso geht.




A


Änderung der Lebensumstände

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Hallo Christine

Mich würde mal interessieren, ob jemand von euch wegen
Reizdarmbeschwerden schon einmal versucht hat, etwas an seinen
Lebensumständen zu ändern und ob das in Bezug auf den Reizdarm
etwas gebracht hat. Ich denke da an Berufswechsel, Umzug oder
ähnliches.

Also in der Richtung habe ich so einiges durch von Orts- und Arbeitgeberwechsel auf einen Schlag, völlige Änderung des sozialen Umfeld, Freunde + Beziehung etc p. p. ... Da es mir zu dem Zeitpunkt nicht so besonders ging, zog mich der Stress von der körperlichen Belastung ziemlich in den Keller. Ich wechselte allerdings von einem ruhigeren (Arbeits)leben (was mich allerdings sehr, sehr gefrustet hat) und einem ruhigen Privatleben in eine stressige Großstadt ... und dann begann der Tanz erst richtig ... körperliche Beschwerden bis zum Umfallen ...

Mein Leben hat erst wieder angefangen hat zu funktionieren und wurde lebenswert als ich meine Krankheit als solche akzeptiert habe. D. h. für mich konkret, ich habe daran gearbeitet und arbeite immer noch daran, mich nicht mehr minderwertig im Vergleich zu anderen Leuten in meinem Alter zu fühlen, mich nicht mehr schuldig in Bezug auf meine Krankheit (im weitesten Sinne die Folge meiner „Jugendsünden“) und auf andere Begebenheiten/Menschen in meinem Leben zu fühlen, nicht mehr wütend und zornig auf mich und mein Leben zu sein. Mit kleinen und klitzekleinen Erfolgen Selbstbewusstsein und Selbstgewissheit aufzubauen.

Weiter versuche ich mein Leben so einzurichten, dass ich trotz und mit meiner Krankheit ein glückliches Leben (mal mehr oder weniger ) führen kann. Für mich hat das die Suche nach meinen Wünschen, Ansprüchen und Zielen bedeutet. Und die Ausrichtung meines Lebens danach. Ich versuche immer, auch wenn es mir hundsmiserabel geht, etwas am Tag zu finden und zu tun, zu was ich in dieser Situation noch tun kann und will und was mir Spaß macht. Das hilft mir den Druck, Stress und die Spannung im Alltag (das, was ich tun muss) abzubauen und alles lockerer zu sehen. Spass und Freude an mir und an meinem Leben zu finden, ist der Schlüssel für mich.

Ich habe viel an meinem Leben geändert und arbeite eigentlich täglich daran. Es hat mich viel Kraft, Nerven und Leiden gekostet, aber ich habe auch sehr viel dabei über mich gelernt und ich bin sogar ein weniglich stolz auf das, was ich in meinem Zustand zu Wege gebracht habe. Ich bin jetzt trotz meiner Krankheit glücklich (*auf-Holz-klopf* und toi, toi, toi) und sehr froh und dankbar dafür. Körperlich geht es mir nich unbedingt besser, aber es lebt sich leichter und besser.

Für Deine Entscheidungen und Wünsche drücke ich Dir alle Daumen und Zehen.

Liebgruß
Cl.


Hi Christine,

wenn Du das Gefühl hast, etwas ändern zu wollen, zu müssen - machs einfach. Vielleicht bringt Dir eine Änderung Deiner Lebensumstände eine Besserung. Wer weiss? Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt - und wenn`s nur Einsicht ist. ****grins****

Mir selber gings meist besser im Leben, wenn ich nicht rumüberlegte, vielleicht, mal schauen, wenn, dann....., sondern wenn ich handelte, falls ich das Gefühl hatte, irgendwas muss geändert werden. Allein das Gefühl aktiv zu sein, und nicht passiv abzuwarten tat meinem Ego bisher immer gut. Und damit meiner Seele und vielleicht meinem Bauch.

Liebe Grüsse
Sabine

Hallo Christine,
ich hab so gut wie alles geändert, hatte dann fast genau ein Jahr lang nichts. Wirklich nichts und dann kam es wieder ohne Vorwarnung. Der Alltag hat mich wieder eingeholt und somit auch der RD. Ich habe jetzt wirklich ein schönes Leben und keine Probleme, doch bei mir reicht schon ein bisschen Stress in der Arbeit oder zu Hause, dann gehts schon los. Je mehr man sich reinsteigert um so mehr Probleme hat man damit.
Wenn man eine Zeitlang keine RD Probleme hat, dann vergisst man auch die Begleiterscheinungen. So ist das ein ewiger Kreislauf.
Doch bei vielen hats was gebracht und ich finde es geht auch nicht von heute auf morgen.
Gisela

Vielen lieben Dank für eure Antworten!

Ich glaube schon, dass es mir gut täte, etwas zu verändern. Wenn da nicht die Angst wäre, vom Regen in die Traufe zu kommen. Da ich schon viele schlechte Erfahrungen, gerade in Bezug auf den Beruf gemacht habe, fällt es mir doppelt schwer, mich zu einer Entscheidung aufzuraffen. Vielleicht habe ich auch einfach zu hohe Erwartungen und werde deshalb immer wieder enttäuscht. Doch dauernde Unzufriedenheit ist bestimmt auch nicht gesund.

Auch wenn es nicht von heute auf morgen gehen wird – ich habe mir fest vorgenommen, etwas zu ändern.

Viele Grüße

Christine




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