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Hallo zusammen,

bin neu hier und wollte euch meine Probleme schildern um Rat zu bekommen, was andere Menschen darüber meinen, was mich da sozusagen plagt.
Ich fange mal mit der Information zur Vorgeschichte an, dass ich Erfahrung mit Krankheitsängsten habe ohne dass ich den Rest meiner Schilderungen direkt in diese Richtung lenken möchte.

In der Vergangenheit plagten mich bereits starke Ängste davor, Krebs zu haben oder zu bekommen sowie zB. Ängste in Bezug auf meine sexuelle Identität, manchmal auch Gewalt-Ideen.
Ein weiterer Bereich meiner Angst ist im Grunde seit Jahren die Angst davor, irgendwann den Verstand zu verlieren, Dinge zu glauben, die nicht real sind bzw. die Kontrolle über mich und mein Leben zu verlieren, also dem Wahn zu verfallen.
Insofern bin ich leider der Typ Mensch, der viel im Internet liest über Symptome der Psychose und der Schizophrenie und ich kenne sozusagen wahrscheinlich inzwischen jedes Suchergebnis bei Google innerhalb der ersten 5 Seiten.
Vor ein paar Wochen etwa kam als Trigger hinzu, dass ich Canna. geraucht habe und sozusagen im Hinterkopf mit dem Gelesenen über die zuvor geschilderten Erkrankungen musste das natürlich auch schiefgehen.

Mein Kopf ist nun seit etwa drei Wochen voll mit absurden paranoiden Ideen nach dem Prinzip beobachtet zu werden und über die Kontrolle und das Zuhören sozusagen aller Gespräche meiner Mitmenschen um abzuchecken, ob ich Stimmen hören würde. Das blöde daran ist gewissermaßen, dass niemand immer alles akustisch bzw. verbal verstehen kann und dann verkenne ich eben manchmal auch den Inhalt der Gespräche anderer, was dann wiederum Angst verstärkt und Gedanken triggert, wie bspw. reden die über mich?.
Diese Beobachtungsgedanken lösen natürlich Angst aus, haben gewissermaßen aber die Besonderheit, dass ich eben sogesehen durchaus weiß, dass meine Gedanken absurd sind. Es ist in dem Moment die Angst vor dem Gedanken selbst und die Angst davor, dass alles irgendwann als real anzusehen.
Aufhören diese Gedanken zu denken, kann ich aber blöderweise auch nicht.
Die Angst triggert das Ganze sogesehen als Motor und wenn diese Angst stark wird, kommen Erfahrungen hinzu, die ich als Derealisation sehen würde, eine Art Abgekapselt-Sein von der Umwelt, die dann plötzlich fremdartig erscheint.

Von außen würde eine andere Person mir womöglich gar nicht anmerken, dass ich überhaupt ein Problem habe, ich gehe nämlich normal weiterhin arbeiten, auch deshalb weil die Ablenkung hilft.
Ich Grunde führe ich also sozusagen Krieg in meinem Kopf, wovon keiner wüsste, täte ich nicht hier bspw. darüber schreiben.
Ich bin mir also zB durchaus bewusst, ich habe irgendein Problem und kämpfe dann eher gegen meine Gedanken an, weil ich ja nicht anfangen darf, den Gedankeninhalt als real zu empfinden.
Eigentlich bin ich mir auch sehr sicher, jetzt in diesem Moment in der gleichen Realität zu sein wie andere Leute um mich herum.
Das wirft natürlich aber auch Fragen auf, ob das noch Angst / Zwang sein kann, bzw. ob es wirklich sein kann, man redet sich sowas gewissermaßen ein vor dem Kontext gelesener Infos aus dem Web? Oder rede ich mir bloß eine Psychose schön, um es besser auszuhalten?
Ich hinterfrage prinzipiell ständig, habe ich eine Psychose oder nicht und grübel in meinem Hirn ständig in diesem Themenbereich. Wäre ich mir überhaupt bewusst der Problematik, wenn ich eine Psychose hätte oder wäre es dann eher Leitsymptom der Störung, die Gedanken eben auch als real anzusehen?
Ihr merkt sicher, ich stehe hier echt auf dem Schlauch und komme da irgendwie nicht mehr so ganz raus.

Hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt und würde mich freuen über eure Einschätzungen. Lieben Dank.

Heute 08:41 • 18.04.2025 #1


8 Antworten ↓


Zwei Dinge fallen mir dazu ein. Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen? Und, hast Du eine Idee, woher solche Gedanken kommen (die Frage würde auch sicher seitens einer Dich behandelnden Person kommen)? Deine Biografie wirst Du ja am besten kennnen, oder ob Du dich beispielsweise durch socialmedia ect. Beeinflussen lässt. Eventuell suchst Du ja gezielt nach entsprechenden Inhalten und kannst sie schlecht einschätzen oder beurteilen ob da was zutreffend sein kann, oder eben nicht.

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Angst, Zwang oder Psychose?

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Danke für deine Rückmeldung. Ich bin seit Jahren in Behandlung und nehme Venlafaxin ein. Ich habe in regelmäßigen Abständen Kontrolltermine.

Das klingt nach Angst und Zwang. Ein Mensch mit Psychose würde sich diese Fragen nicht stellen. Canna ist übrigens in diesem Zustand überhaupt keine gute Idee!

Hallo,
unter dem Einfluß, Konsum von Canna. besteht ja schon eher mal die Möglichkeit in einen Pschose-ähnlichen Zustand zu geraten. Von daher wären deine Ängste durchaus berechtigt.

Zitat:
Je regelmäßiger und intensiver Sie Canna. konsumieren, desto eher können Sie eine Angststörung , eine Depression oder eine bipolare Störung entwickeln. Zudem erhöht Canna. Ihr Risiko, an einer Psychose zu erkranken.

Frühe Anzeichen einer Psychose
Bin ich gefährdet?
In den meisten Fällen (d.h. ca. drei Viertel der Patienten) geht einer psychotischen Episode eine längere Vorläuferphase vor, auch Prodrom oder Prodromalstadium genannt. Dieses Stadium kann je nach Betroffenen zwischen einigen Tagen und mehreren Jahren betragen.
Während dieser Zeit erleben Betroffene häufig milde und vorübergehende psychotische Symptome.
Zudem fühlen Sie sich weniger leistungsfähig und unternehmungslustig. Symptome, die der Entwicklung einer Psychose vorausgehen, können sich je nach Person sehr unterschiedlich gestalten.
Typische Anzeichen sind plötzlich auftretend und neu hinzukommend und können sich in ihrem Ausmaß über die Zeit hinweg verschlimmern:
Unsicherheit darüber, was echt ist und was nicht/ imaginär
Gefühl, von außen beobachtet oder kontrolliert zu werden
Tendenz, neutrale Informationen (z.B. Radiosendungen) auf sich zu beziehen
Leichte Wahrnehmungsstörungen (z.B. im Sehen, Hören, Riechen, Körperempfindungen)
Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache (z.B. beim Unterhalten, Lesen)
Schwierigkeiten beim Sprechen (z.B. auf den Punkt zu kommen, geeignete Wörter zu finden)
Gedankenabreißen, Gedankenflut, Gedankenarmut, den „roten Faden verlieren“
Erhöhte Geräuschempfindlichkeit, leichte Ablenkbarkeit
Konzentrationsschwierigkeiten
Depressive Zustände, Traurigkeit, Reizbarkeit
Gesteigertes Bedürfnis, alleine zu sein
Interessensverlust an Tätigkeiten, die früher Spaß gemacht haben
Plötzlicher Leistungsabfall in Schule/ Beruf
Probleme in sozialen Beziehungen (Freunde/ Familie/ Partnerschaft)

Quelle: https://www.psychose-frueherkennung.de/...hanzeichen

Oftmals ist es aber so, dass man es selber nicht mal bemerkt, dass man psychotisch unterwegs ist. Es ist dann eher dein Umfeld, dem auffällt dass du dich eigenartig oder auffällig benimmst.

Weitere Infos findest du hier:
https://www.ocdland.com/blog/zwangsgeda...izophrenie

Die Angst, verrückt zu werden (Schizophrenie / Psychose)

Symptome Schizophrenie / Psychose vs. Zwangsgedanken


Wenn du diese Seiten auch bereits alle kennst, dann ist das so. Ich hoffe, es sind nützliche Infos für dich dabei.

Lange Rede, kurzer Sinn: Gehe bitte zu einem Arzt bzw. besser gleich zu einem Psychiater und lass dir helfen.

Ergänzung:
Venlafaxin ist ein (auch angstlösendes) Antidepressivum.
Es gibt allerdings speziellere Medikamente die bei Zwangserkrankungen helfen können.

Hallo Newbie2305,

weitere interessante Themen findest du hier:

Angst vor Psychose / Schizophrenie!

Angst vor Schizophrenie Psychose - Erfahrungen

Angst vor Schizophrenie oder Psychose/ Frühwarnzeichen?

Tipps gegen Gedankenrasen/ Angst vor Psychose

Du kannst in diesen Rubriken ebenfalls schreiben, und die relevanten Mitglieder werden informiert.

Beste Grüße
Carsten

@NoNameUser
Ja, kenne ich natürlich auch schon alle diese Seiten, welche Überraschung Hilft kurze Zeit, scheinbare Bestätigung darin zu finden, in einer Psychose würde die Hinterfragung der Gedanken zB. nicht erfolgen.

Andererseits kommen natürlich immer direkt Zweifel, was ist, wenn du dich irrst und doch dabei bist, deinen Verstand zu verlieren?. Und so dreht sich gewissermaßen das Rad immer weiter.

Du brauchst eine Therapie. Dringend. Evtl. sogar ein anderes Antidepressiva, Paroxetin soll das Mittel der Wahl bei Zwangsgedanken sein.

Bzgl. Psychose:
Die Tochter meiner Freundin hat eine Psychose erlitten. Sie war zu nichts mehr fähig, insbesondere nicht um geordnet in einem Forum zu schreiben.

Dro. und Zwänge: No go!

Suche dir einen Therapeuten der bei deinen Zwängen hilft und sprech eine evtl. Antidepressivaumstellung beim Arzt an.

Zitat von Newbie2305:

Andererseits kommen natürlich immer direkt Zweifel, was ist, wenn du dich irrst und doch dabei bist, deinen Verstand zu verlieren?. Und so dreht sich gewissermaßen das Rad immer weiter.

Genau so ist es.

1. Definition
Zwangsgedanken sind inhaltliche Denkstörungen, die bei Zwangsstörungen vorkommen.
Es handelt sich hierbei um Ideen oder Vorstellungen, die sich dem Betroffenen gegen seinen Willen aufdrängen und dazu führen, dass er sich andauernd damit beschäftigt.

2. Hintergrund
Zwangsgedanken entwickeln sich aus intrusiven Gedanken (intrusive thoughts). (intrusiv = aufdringlich)
Im Gegensatz zu einer Psychose ist dem Betroffenen durchaus klar, dass seine Zwangsgedanken unsinnig sind.

Die Gedanken werden dabei als belastend und nicht zur eigenen Person zugehörig empfunden.
Er kann sich ihrer zwar nicht erwehren, sie lösen aber Abwehrrituale auf verhaltens- oder kognitiver Ebene aus.




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