App im Playstore
Pfeil rechts
10

Mir ist meine Traumatisierung erst mit über 40 Jahren klar geworden, weil ich - sobald ich versuche mich einer Streitsituation zu stellen (früher, als Kind bin ich weggelaufen) - mit dissoziativen und/oder epileptischen Anfällen reagiere.
Das ist beschissen und ich bin wütend wegen Folgendem:
Ich werde seit meinem 6. Lebensjahr wegen Epilepsie behandelt. Kein einziger Arzt hat je getestet, inwieweit dissoziative Anfälle dabei sind, dabei bin ich komplex traumatisiert. Ich bin auch nach einer Gehirnoperation nicht anfallsfrei. Wie auch, wenn die Seele krank ist. Mein Epileptologe reagiert nicht, wenn ich ihn darauf anspreche. Logisch, wir befinden uns ja im Monsterkapitalismus, die Pharmaindustrie braucht Kohle. Da ist die Gesundheit des Menschen zweitrangig.

Oh man wenn ich das alles so lese, erinnert das alles an meine Kindheit. Bei uns war auch Gewalt an der Tagesordnung. Ich hab noch so ein paar Bilder im Kopf. Ich war damals in der 1. Klasse als er meinen kleinen Bruder geschlagen hatte, der war da 3 oder so. Diese Bilder gingen nie aus meinem
Kopf oder wie er meine Mutter geschlagen hatte. Als wir älter wurden, traute er sich meine Mama nicht mehr anzufassen und ist noch mehr auf uns Kinder los. Ich bin die älteste und bin immer dazwischen gegangen. Ich war auch die, die nie ihre Klappe halten konnte und somit lt. meiner Mutter selber schuld und schuld dran, dass es so eskaliert ist. Zum Schluss hin, hatte von uns Kinder keiner mehr Respekt vor ihm. Meine Brüder sind älter geworden und stärker und mein Vater zerbrechlicher. Er hat dann paar Jahre Antidepressiva genommen und war dann ruhiger.

Was mich total unsicher macht, ist das er jetzt plötzlich alles einsieht und sich bei uns tausendmal entschuldigt und weint.
Das bringt mich durcheinander

Und wenn ich Streitigkeiten höre, dann bekomm ich so eine Unruhe und kann das nicht mehr, wie hab ich das früher geschafft. Ich hab auch total den Gerechtigkeitssinn und kann nie meine Klappe halten. Das nervt mich.

Ich hab damals vor meiner Hochzeit erkannt, das was nicht stimmt. Und jetzt seit neuestem auch bemerkt, das ich eine Belastbarkeitsstörung habe, sobald ich unter mehr Stress stehe, Dreh ich durch.

A


Wie ist euch eure Traumatisierung klar geworden? Spoiler!

x 3


Ich bin mir nach wie vor nicht ganz sicher, ob ich traumatisiert bin. Diagnostiziert hat das nie jemand. Ich vermute aber, ich könnte ein Entwicklungstrauma haben.

Ich habe schon seit ich denken kann sehr viele Ängste, war nie normal im Gegensatz zu den anderen Kindern, immer überängstlich, mir war oft übel, im Grundschulalter begannen Panikattacken. Später kamen zunehmend soziale Ängste dazu.

Körperliche Gewalt gab es in meiner Familie nicht. Deshalb dachte ich auch lange nicht an eine Traumatisierung. Im Nachhinein, im Laufe meiner vielen Therapien habe ich aber gemerkt, dass mir als Kind wahrscheinlich doch einiges fehlte, um mich gesund zu entwickeln. Meine Familie hat mir selten etwas zugetraut, war überängstlich und überkritisch. Ich hatte das Gefühl, ich war nicht gut genug, ... Mit meinen Ängsten waren meine Eltern oft überfordert.

Dann gab es noch ein Ereignis in einer Kinderpsychiatrie, wo das Personal mir gegenüber gewalttätig war. (möchte ich jetzt nicht weiter ausführen) Das fand ich sehr schrecklich.

Später sagte mir mal meine Schwester, dass sie mich vorher als fröhliches Kind wahrgenommen hatte und ich ihr nach dieser Zeit im Krankenhaus dann ziemlich emotionslos vorkam.




App im Playstore