Zitat von Cloudsinthesky:Ich frage mich manchmal, ob selbst Kinder haben eine Abgrenzung besse möglich gemacht hätte
Ich habe leider keine. Du?
Nein, ich habe auch keine. Der Wunsch war schon da, aber die Ängste eben auch. Ich wollte und will meinen Ungeborenen nicht das selbe Schicksal zumuten. Icefalki hat Recht, die genetische Veranlagung ist ein Teil des Problems. Und wie schon geschrieben, meine Mutter hat mir das Gefühl gegeben, dass sie mich lieb (ich fühle mich auch geliebt), sie war da und hat sich gekümmert...dennoch waren meine Antennen fein genug, ihren Schmerz aufzunehmen und meinen zu verbergen, um sie nicht noch weiter zu belasten. Kindern machst du nix vor. Die nehmen das Meiste aus dem Ungesagten und nur wenig aus dem Gesagten. Das Risiko war mir zu hoch.
Außerdem sollte man sich erst abnabeln und dann Kinder kriegen, nicht umgedreht.
Zitat von Icefalki:Cloudi, kann in den Genen liegen. Also eine Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen, die dann in Familien gehäuft auftreten.
Schon meine Urgroßmutter war bekannt für ihre Kränklichkeit, gab meine Großmutter zu ihren Eltern und war mehrfach in Sanatorien wegen Suizidversuchen. Mein Großvater war auch Hypochonder, ab Renteneintritt und mein Onkel hatte mit 50 seine erste richtige PA. Mein Vater war innerlich ein sehr sensibler Mensch und hat, wie meine Mutter, Alk. als Lösung probiert...usw. Der rote Faden ist klar erkennbar. Gene sind so stark, vor allem auf fruchtbaren Boden.
Zitat von Cloudsinthesky:Hast du vor, nochmal Therapie zu machen?
Vermutlich schon. Spätestens beim nächsten einschneidenden Lebensereignis. Ich habe das schon akzeptiert, dass ich immer mal wieder Unterstützung brauche, stationär und/oder ambulant. Das ist völlig i.O. für mich.
Zitat:Letztendlich ändert das aber an unseren Problemen nichts. Ich finde es wichtig, die Zusammenhänge verstehen zu können und dann raus aus jeglicher Schuld und/oder Schuldzuweisung zu gehen.
Sowohl bei anderen und noch viel wichtiger, bei einem selbst.
Genau! Die Zusammenhänge lassen etwas Frieden aufkommen und geben Orientierung, in einem scheinbaren Durcheinander. Mir kommt mein sensibler Teil jetzt logisch vor, er darf sein.
Zitat:Darum reden auch die alten Hasen immer von der Akzeptanz. Man muss einfach begreifen, dass man gewisse Einschränkungen hat und es Blödsinn ist, sich deswegen zu hassen, oder sich schuldig zu fühlen, oder sich als armes Würstchen oder als Versager zu fühlen.
Das entsteht letztlich aus dem Verständnis für die Zusammenhänge. Akzeptieren das es ist, wie es ist, braucht Zeit. Manchmal kann ich meine Gefühle nur schlecht akzeptieren, aber auch das akzeptiere ich dann.
So gut es geht. Von Moment zu Moment. Denn Gefühle wie Wut, Trauer und Schmerz, sind manchmal eben schwieriger zu nehmen, wie sie sind. Ein ewiger Prozess, bei dem man sich nicht unter Druck setzen sollte.