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Hallo zusammen,

ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich hier richtig bin, aber ich weiß, dass ich irgendeine Traumafolgestörung habe (ich habe keine Diagnose oder so, nur Erinnerungslücken zu meiner Kindheit und anderen Abschnitten meines Lebens und viele sehr belastende Erfahrungen). Meine Vermutung ist, dass mein „Phänomen“ mit den Traumata zu tun hat.

Mir ist Folgendes aufgefallen:
Aus irgendeinem Grund ändere ich dauernd meine Meinung, Einstellung, Gefühle und mein Verhalten zu Situationen. Ich fühle mich dann auch richtig anders. Witzigerweise ist mir das nie aufgefallen, ich dachte, dass das einfach Selbstreflexion ist und dass ich einfach besonders intensiv über Situationen nachdenke. Aber in letzter Zeit habe ich einen Konflikt mit einer Person und habe viel Tagebuch geschrieben, um meine Gedanken zu sortieren und/oder meine Gefühle dazu irgendwie aushalten zu können und da ist mir vor ein paar Tagen aufgefallen, dass ich immer wieder komplett wechsle, was meine Gefühle zu dem Konflikt angeht, auch meine Gedanken dazu, wie ich als nächstes vorgehen möchte, wie zögerlich oder impulsiv ich vorgehe und was ich über die andre Person denke und über mich, darüber wer welche Schuld trägt usw. Ich bin dann auch komplett, zu 100% von dieser Meinung und Einstellung überzeugt und handle dementsprechend und kann dann überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich ein paar Stunden vorher noch eine ganz andere Einstellung dazu hatte, die ich dann auch zu 100% gefühlt habe. Wenn ich dann so dieses Tagebuch lese, kommt es mir vor, dass mehrere komplett unterschiedliche Personen darin geschrieben haben. Und da ist mir klargeworden, dass ich das tatsächlich oft so habe. Es passiert mir öfter, dass ich auf irgendeine bestimmte Art auf Menschen reagiere oder auf irgendein Verhalten und das Gefühl habe, dass das nicht ich war, die da reagiert hat, weil ich so überhaupt nicht fühle und nie so reagieren würde. So entstehen viele Missverständnisse und andere sind schon mal verärgert, weil sie sich verarscht vorkommen, weil ich mal so, mal so bin. Dabei war es gar nicht meine Absicht irgendwie zu sein und verstehe nicht was da los war, es ist so wie automatisch passiert, für mich selbst unvorhersehbar, obwohl ich eigentlich sehr viel nachdenke, bevor ich etwas tue. Warum war mir das vorher nie bewusst und warum bin ich so?

Kennt das irgendjemand oder weiß jemand was das sein könnte/woran es liegen könnte? Falls es jemand kennt, wie geht es euch damit und wie geht es euch sonst so?

Danke schon mal für eure Antworten

Heute 19:47 • 22.04.2025 #1


3 Antworten ↓


@Ananas

Also in meinen Augen kann man da auch echt viel reininterpretieren, was vielleicht einfach nur intensive Selbstreflexion ist. Klar, es fühlt sich manchmal so an, als hätte man zig verschiedene Versionen von sich im Kopf – aber das heißt nicht gleich, dass du nen halbes Dutzend Persönlichkeiten mit dir rumschleppst. Manchmal denkt man einfach sehr intensiv über was nach, und wenn dann noch Emotionen dazukommen, sieht die ganze Nummer plötzlich wieder ganz anders aus. Das ist doch erstmal menschlich, und kein Zeichen für irgendwas Krankes.

Und was du da mit den Tagebucheinträgen beschreibst – das kann ich absolut nachvollziehen. Wenn man schwarz auf weiß liest, wie verschieden man manchmal denkt oder fühlt, wirkt das erstmal total verwirrend. Aber das zeigt doch nur, wie sehr du dich mit dir selbst beschäftigst. Und ehrlich? Genau das ist der erste Schritt, um Dinge wirklich zu verstehen – nicht verdrängen, nicht bewerten, sondern einfach mal beobachten.

Denk mal an sowas Banales wie Regen. Der kann dir total auf die Nerven gehen, weil du nicht raus kannst – und zwei Minuten später denkst du: Joa, immerhin muss ich keine Blumen gießen. Gleicher Regen, komplett anderes Gefühl dazu. Weil du den Fokus änderst. Und genauso funktioniert das mit allem: wie du was empfindest, hängt oft einfach davon ab, aus welchem Winkel du draufguckst. Das heißt nicht, dass du “nicht du” bist – das heißt nur, dass du flexibel bist. Und das ist eigentlich ’ne Stärke.

Also bevor du jetzt alles pathologisierst: Vielleicht bist du einfach gerade dabei, dich mal wirklich kennenzulernen – mit all deinen Blickwinkeln. Und das fühlt sich komisch an, ja. Aber es ist nicht falsch. Es ist sogar ziemlich gesund

A


Verschiedene Ego States?

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Hallo
Meine Diagnosen sind DSNNS Ego-State-Disorder.

Und es wäre wichtig dass du das abklären lassen solltest.
Wenn nicht von einer Psychologin, könnte man früher auch zum SPDi gehen, der hat dann einen ins Haus bestellt, der dann das Interview durchführt. Und glaube daran, sein geschultes Auge sieht vieles.

Kann gerade nicht so viel schreiben, weil der Körpermit einer iInfektion kämpft und das Gehirn mehr Matsch ist..

Mehr geht nicht, sorry

Hmm schwierig zu sagen.
Ich selbst kenne es von mir in letzter Zeit so, dass es in mir Konflikte zwischen der rationalen/logischen Ebene und der Gefühlsebene gibt, durch die das Gefühl entstehen kann, dass man dieselbe Situation in einem Moment so beurteilt und im anderen völlig andere Schlüsse zieht.
Probleme im Leben sind oft sehr komplex und damit auch deren Lösung(en) - niemand sagt einem was richtig ist und niemand gibt einem eine Garantie, dass man ein Risiko später nicht doch bereut.
Ich habe eine Angststörung und Depression. Wenn ich im Stimmungstief drin bin und sich alles grau/gleich anfühlt, habe ich kaum Zugang zu den Menschen, Gefühlen und Dingen, die ich liebe und die mich glücklich machen. Das geht bis zur kompletten Sinnkrise, weil ich mich völlig anders wahrnehme und verhalte.
Löst sich der Zustand wieder (nicht immer beeinflussbar) ist das alles wieder da und ich kann die Dinge in einem anderen Licht sehen und frage mich wie ich vorher nur so anders denken konnte?
Denke @WayOut und @Idefix13 haben das schon gut geschrieben. In einem gewissen Rahmen kann das sowohl normal sein, aber auch krankheitsbedingt entstehen.
Wenn Traumata bei dir ein Thema sind, ist es wahrscheinlich grundsätzlich ratsam sich mal mit einem Therapeuten/Psychologen zusammen zu setzen und das Ganze zu schildern. Ist natürlich kein einfacher Weg, weil damit auch Schmerz verbunden sein kann, aber die Meinung von Fachkräften einzuholen, ist ja erstmal nur Hilfe die Sache zu verstehen und einordnen zu können. Wie es anschließend weiter geht, lässt sich dann immer noch entscheiden...




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