royhobbs
ich habe mich endlich entschlossen, mich wieder in diesem Forum anzumelden, weil es so einfach nicht mehr mit mir weitergeht. Ich bin halt ein schwieriger Fall
Zuerst will ich anmerken, dass ich meine Texte zwar ganz gerne mal mit Smileys verschönere, aber meine Gedanken sind nicht wirklich so schön, wie sie dadurch dann vielleicht wirken. Das liegt wohl auch an meinem Verhalten, dass ich lieber immer fröhlicher wirke, als ich mich wirklich fühle. Vielleicht kennt jemand das Bild mit dem Clown, der andere zum Lachen bringt, aber selbst tieftraurig ist. So ungefähr würde ich mich spontan beschreiben.
Nun... Was will ich eigentlich sagen? Oder was will ich eigentlich hier?
Ich bin ein einsamer Mensch. Und zwar nicht nur einsam, sondern auch ziemlich alleine. Ich schäme mich fast, dass so offen zuzugeben, aber außer mal beim Einkaufen, beim Arzt oder bei meiner Therapie spreche ich mit keinem Menschen und das tut inzwischen einfach nur schei. in mir drinnen. Sorry für meine Wortwahl, aber ich will dem ganzen einfach nur Nachdruck verleihen.
Vermutlich kennt ihr das von euch selbst oder fragt euch zumindest, wie es soweit bei mir kommen konnte. Ehrlich gesagt: Ich hab keine Ahnung. Bestimmt ist es auch teilweise meine Schuld, davon will ich mich nicht freisprechen, aber ich will mich auch nicht selbst total fertigmachen.
Keine Ahnung, ob ich meine Lebensgeschichte hier ausbreiten soll Ich war schon immer schlecht darin, wenn ich etwas über mich selbst erzählen sollte. Das war schon auf dem Gymnasium und in meiner Ausbildung zum Bankkaufmann so. Ach ja, da war ich übrigens total fehl am Platze. Ich würde mich selbst als sehr introvertiert beschreiben und eher als nachdenklichen Menschen. Hmm, was jetzt aber nicht heißen soll, dass ich sehr intelligent bin. Ich hatte eher immer das Gefühl, dass ich mich bei allem durchgemogelt habe und die anderen einfach nur zu dämlich waren, um zu merken, dass ich eigentlich gar nicht so klug bin.
Toll... Klingt das jetzt arrogant? Das ist auch ein Fehler von mir. Ich hab so ein grosses Herz und sehe mich wirklich als Menschen mit ganz viel Herzenswärme an, aber ich kann es nicht wirklich zeigen.
Ich bau nämlich immer eine Mauer um mich herum auf, aber ich will den schei. nicht mehr. Absolut nicht. Ich hab seit bald zwei Jahren kein persönliches Gespräch mehr mit einem mir nahestehenden Menschen ausser meiner Exfreundin gehabt und das ich habe langsam das Gefühl, dass ich ein Alien auf diesem Planeten bin.
Vorallem jetzt, wo das Wetter wieder schöner wird und ich mich nicht mehr mit der Ausrede des schlechten Wetters die ganze Zeit zuhause verstecken kann... Ich versucht jetzt halt auch mal rauszugehen und wenn ich dann andere Menschen sehe(Zwei Freunde oder auch Partner), dann könnte ich fast jedesmal das Heulen anfangen
Ein Punkt, den ich an mir wirklich inzwischen hasse. Ich bin ein sehr feinfühliger Mensch und nehme mir vieles sehr zu Herzen. Bestimmt kommt jetzt von einem von euch der Einspruch, dass das doch etwas Tolles sei und vielleicht schreibt sogar eine Frau, dass sowas bei einem Mann total toll ist... Aber ich sehe das einfach nicht mehr so. Das ist einfach schei. hoch zehn, wenn man als Mann sich schnell wieder in sein Schneckenhaus zurückzieht und über einen Satz nachdenkt, worüber sich andere überhaupt keine Gedanken machen...
Ja Hmm.. Mein Text ist jetzt auch schon so eine Katastrophe geworden, wie ich mich selbst empfinde. Totales Chaos und keine wirkliche Strukturierung.
Was ich eigentlich sagen oder besser schreiben wollte(Eigentlich bin ich eher schweigsam. ich würde gerne mit dem richtigen Menschen anregende oder aufbauende Gespräche führen):
Meine Lebensgeschichte sieht so aus, dass sich meine Eltern voneinander getrennt haben, als ich 5 Jahre alt gewesen bin. Zwei Jahre hatte mein Vater dann noch das Besuchsrecht und ich habe ihn jedes Wochenende oder jedes zweite Wochenende noch sehen dürfen. Er war ein ganz, ganz toller Vater und sehr liebevoll. Zum Beispiel ist er morgens immer noch mal in mein Kinderzimmer gekommen und hat sich verabschiedet, bevor er zur Arbeit gefahren ist.
Dann hat es meiner Mutter nicht mehr gepasst und sie hat ein Gerichtsverfahren angestrengt, damit ihm das Besuchsrecht entzogen wird. Zu der damaligen Zeit(Mitter der 80er) durften wohl Kinder auch noch vor Gericht aussagen. Heute ist es wohl inzwischen verboten...
meine Mutter hat dann zusammen mit ihrem neuen Lebensgefährten(Meinen späteren Stiefvater) dann sehr intensiv auf mich eingeredet und mir damit gedroht, dass ich ins Heim oder auf die Strasse muss, wenn ich nicht die Wahrheit sage. Also die Wahrheit in ihrem Kopf meine ich damit... Ich sagte dann also vor Gericht aus, dass mein Vater trinken würde und ich lieber bei meiner Mutter leben will. Das war unglaublich schei. von mir und ich schäme mich noch heute für diese Lüge. Ich weiß noch, wie ich damals im Gericht mich innerlich von meinem Körper getrennt habe und das ganze praktisch von draußen betrachtet habe, wie dann gelogen habe.
Meinen Vater sah ich im Gericht dann das letzte Mal
Zwei oder drei Jahre später(Ich bin jetzt 9 oder 10).
Meine Mutter ruft mich zu sich ins Wohnzimmer und eröffnet mir, dass sich mein Vater betrunken und in die Kieler Förde gesprungen und dabei ertrunken ist. Warum und Wieso sie das tat weiß ich nicht. Woher auch? Ich war ja noch ein kleiner Junge...
Seitdem hatte ich starke Schuldgefühle am Tod meines Vaters.
In der Schulzeit hatte ich deswegen totale Probleme andere Kinder kennenzulernen und ich war immer das Mobbingopfer. Ich habe mich zwar teilweise gewehrt und die anderen verprügelt, aber dann gab es Anschiss von den Lehrern und zuhause und es schwebte im Raum, dass ich die Schule verlassen müsste. Also ertrug ich ab der 8. Klasse jede Schikane.
Einige Jahre später:
Ich machte dann eine Ausbildung zum Bankkaufmann und wurde da auch nicht am Ende übernommen, weil ich halt zu verkorkst in meinem Sozialverhalten war. Naja, ich fing dann an zu studieren und arbeite vollzeit nebenher, um das ganze zu finanzieren. Sprich ich bezahlte Miete, Essen und Krankenversicherung komplett selbst. Bafög bekam ich nicht, weil sich meine Eltern querstellten.
Ende vom Lied: Keine Kontakte an der Uni, weil ich nie Zeit hatte und noch mehr Absturz ins Elend.
2003:
Ein Jahr nach meinem Studiumsabbruch erkrankte meine Mutter an Krebs und starb auch Mitte des Jahres. Ich besucht sie jeden Tag im Krankenhaus(Warum eigentlich? Ich Idiot). Einen Tag vor ihrem Tod sagte sie wortwörtlich Du bist eine einzige Enttäuschung für mich gewesen.
Diesen Satz habe ich bis heute in mir drinnen... Wegen diesem Satz stand ich auch schon mehrmals auf der Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal und wollte runterspringen. Gemacht habe ich es bis jetzt nicht... Ansonsten würde ich wohl jetzt auch nicht mehr hier schreiben können
Dann pflegte ich meine Oma und war nebenbei selbständig, weil ich nicht wirklich fest iwo was gefunden habe. Als Bankkaufmann wollte ich nicht arbeiten. Zuviele Menschen belasten mich ungemein und ich bin schnell erschöpft
Das ganze ging dann bis Anfang 2009 und dann war es endgültig vorbei. Ich brach zusammen und bin seitdem in Therapie. Freunde hatte ich ja nicht wirklich und meine Familie hat einen totalen Hass auf mich. Halt aus verschiedenen Gründen. Mein Stiefvater ist ein Säufer und gibt mir die Schuld am Tod seiner Frau. Und der Rest hat den Kontakt schon vorher zu mir abgebrochen.
Der Hammer kommt jetzt aber erst... Mitte 2009 war ich mit meinem Halbbruder unterwegs und er hatte was getrunken(Ich bin Nichttrinker). Und da rutschte ihm raus, dass mein Vater noch gelebt hätte!
Hallo? Ich dachte, ich bin im falschen Film. Er meinte, dass er wohl noch fast 20 Jahre versucht hat, Kontakt zu mir aufzunehmen und meine Mutter und ihr neuer Mann das immer unterbunden haben. Sprich Briefe abgefangen und ans Telefon sind sie halt auch immer gegangen.
Jetzt sitze ich hier gerade und weine. Ich komm damit einfach nicht klar und die ganze schei. sorgt halt für meine sozialen Probleme. Keine Freunde. Kein gar nix.
Was suche ich hier jetzt eigentlich? Ich hab keine Ahnung. Ich fühl mich einfach nur einsam und würde auch gerne mal etwas unternehmen.
Ich wohne im Raum Kiel, falls das eine Rolle spielt. Ach am liebsten würde ich den ganzen schei. jetzt schon wieder löschen und neu tippen, weil ich das Gefühl habe, dass meine Person gar nicht wirklich zum Ausdruck kommt
Diagnostiziert ist bei mir Soziale Phobie, Depression und PTBS. Ich hab an manchen Tagen das gefühl, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin. Selbst das Arbeitsamt sieht mich als nicht vermittelbar an und eine Reha ist im Moment aussichtslos in deren Augen. Das ist einfach ein beschisses Gefühl.
Achso.. Was suche ich..
Meine letzte Freundschaft hatte ich in der Grundschule. Also das, was ich halt als Freundschaft bezeichnen würde. Es war ein Mädchen in meinem Alter, was einfach nur nett war und etwas mit mir unternommen hat. Wir konnten über alles reden und keiner musste sich vor dem anderen verstellen oder etwas vormachen. Das war wunderschön, wenn mich meine
Erinnerung nicht trügt.
ja.. Keine Ahnung, was es jetzt für Reaktionen gibt. Ich habe mich auch bemüht, den ganzen Mist etwas abzukürzen und hab nicht alles angesprochen bzw geschrieben, was bei mir schiefgelaufen ist. Ich will ja nicht schon vornherein jeden verschrecken
Was kann ich mir vorstellen/Was geht mit mir?
Emails, Wenn man sich näher kennt vielleicht Telefonieren, Eventuell auch regelmäßige Treffen, Versuche etwas zu unternehmen, Spaziergänge hier am Strand oder im Wald oder in Gegenden, wo es nicht total überfüllt ist.
Kieler Woche z.b. wäre für mich der Horror. Dann würdest Du mich nur stocksteif und mit Schweiß auf der Stirn erleben.
Mal ins Kino geht bestimmt auch. Ich bin keiner, der gleich Nein zu allem sagt. Ich versuche mutig zu sein, aber ich weiß auch, dass ich eigentlich einfach innerlich kaputt bin.
So... Jetzt hab ich euch oder dich genug gequält.
LG Roy
(Nicht mein richtiger Name. Ich bin vorsichtig, was sowas angeht, weil ich ein ganz schlechtes Erlebnis bei meinem letzten Versuch hier im Forum hatte.)
27.04.2014 19:18 • • 14.08.2014 #1