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Hallo,

ich bin seit langem in Behandlung wegen meiner Entwicklungs-Traumatisierung.

Ein großes Symptom dabei ist meine tag-tägliche Erschöpfung, dieses fertig für alles zu sein.

Nun fällt mir selbst und meiner Therapeutin auf, dass ich tag täglich zu spät ins Bett gehe. schlafen tue ich immer 7-8 Stunden, das auch weitestgehend durch, aber erholsam ist dieser Schlaf nicht, er füllt meine Akkus nicht auf, kein bisschen.
Nur gehe ich halt jeden Tag nie vor 23 ins Bett, meistens schlafe ich zischen 0 und 1 Uhr ein.
Irgendwie verplempere ich abends immer die Zeit, surfe im Internet, führe meine Entspannungsrituale durch schaue TV usw. - ich habe das Gefühl dass ich in der Zeit zw. 20 und 0 Uhr einfach die reizärmste Zeit des Tages habe, es ist dunkel, keiner will was von mir, die Autos werden weniger. ich leide unter starker Reizempfindlichkeit, abends geht es mir immer besser.
Was ich aber gar nicht kann ist mich abends hinzusetzen und nichts zu machen, ich brauche ständig mediale Berieselung. Schon als Kind (Hörspielkassetten) usw.
Ich kann auch kein Buch lesen, da mich ständig rastlose Gedanken plagen (diese drehen sich um alles Mögliche) . ich kann einfach nicht abschalten, zur Ruhe kommen. Ich mach mich quasi mit den Medien so fertig (müder als müde), dass der Übergang von Wach zu Schlaf möglichst kurz ist, so mein Eindruck.

Ich hatte während meiner Kindheit öfter streitende Eltern am Abend, was ich in meinem Bett nebenan oft gehört habe. Auch wurde ich von meiner Mutter oft geschlagen als ich schon im Bett war oder gar geschlafen habe, wenn ihr noch irgendetwas eingefallen ist, was sie noch kritisieren konnte, bevor sie schlafen ging.
Als Kind habe ich auch dinge auf die Türklinke geklegt, welche herunterfallen und mich wecken sollten, damit ich höre wenn jemand das Zimmer betritt.

Ich glaube dass ich abends durch einen inneren Anteil nicht zur Ruhe kommen kann, weil dieser Angst hat.
Hat jemand ähnliches erlebt und dabei auch selbe Auswirkung / Theorie?

VG Alex

16.11.2024 18:42 • 17.11.2024 x 1 #1


5 Antworten ↓


Habe auch PTBS und schlafe selten vor 1-2 Uhr ein. Dafür könnte ich morgens ewig liegen und komme nur schwer aus dem Bett.

A


Kann nicht früh schlafen - wegen Trauma?

x 3


Du hast du ein Kindheit Trauma, ja das ist und kann die Ursache davon sein.
Viel macht aber auch der Kopf. D.h Du denkst viel darüber nach was die Ursache ist - anstatt es einfach zu ändern (Kopf aus und ändern) blöd gesagt und nicht so einfach.
Was auch viel ausmacht, sind die Routinen, du bist das gewöhnt, dein Körper ist das gewöhnt. Stichwort Reise im Rheinland mit Zeitverschiebung, nur weil 20:00 Uhr ist, kannst du dort doch auch nicht schlafen.
Warum sollte dein Körper plötzlich um 20 Uhr ins Bett wollen wenn er 1 Uhr nachts gewohnt ist?

Das fängt ja auch bereits bei Kinder an, sobald die Zeitumstellung ist. Vom Sommer auf Winter, bekommst du die nicht umgestellt die Kinder, die gehen dann mit der alten Zeit trotzdem pünktlich ins Bett, bis die sich dran gewöhnt haben vergehen locker 3-4 Wochen.

Ich hoffe du verstehst was ich meine


Und mittlerweile bin ich der Meinung, tue einfach das, was dir gut tut, dein Körper sagt dir das schon. Dir tut das abends gut zur Ruhe zu kommen etc… also why Not?

Sobald du anfängst, dich unter Druck zu setzen, klappt es doch sowieso nicht mit früher ins Bett gehen.

Ich denke nicht, dass, wenn du früher ins Bett gehen würdest, dass du dann auch fitter wärst. Du schläfst doch schon genug Stunden am Tag, es ist ja nicht, so dass du nur 5 Stunden am Tag schläfst.

Schau mal die Leute die Nachtschicht oder Spätschicht haben die kommen erst um 22:00 Uhr nach Hause oder morgen zum sieben, und dann können sie ins Bett erst gehen. Die sind auch erholt und ihr Körper hat sich an die Zeit angepasst

Nicht soviel nachdenken, sondern, wenn es dir gut tut, später ins Bett zu gehen und abends noch zur Ruhe zu kommen, die ruhige Stimmung zu genießen - go for it!


Kurze Geschichte aus meinem Leben, als ich Mama geworden bin, war ich nachts auch sehr oft mit Baby wach, nachts um 3:00 Uhr stand ich bei uns in der Wohnung und hab runter auf die Straße geschaut, die Straßenlichter waren aus, es war so eine magische Zeit, alles war so ruhig, ich hab es richtig genossen, ich weiß sehr gut was du meinst das alles eben ruhiger ist

In einigen Dingen erkenne ich mich auch wieder. Zumindest war es früher so.
Zitat von Almander:
Ich kann auch kein Buch lesen, da mich ständig rastlose Gedanken plagen (diese drehen sich um alles Mögliche) . ich kann einfach nicht abschalten, zur Ruhe kommen.

Diese rastlosen Gedanken in deinem Kopf verhindern, dass du dich auf den Text konzentrieren kannst.
Die Gedanken schieben sich wie ein Vorhang dazwischen.
Man liest etwas, kann aber gar nicht richtig erfassen, was da steht.
Manche Absätze muss man immer wieder lesen, bis man dann doch irgendwann aufgibt und das Buch weglegt.
Ist es so ?
Zitat von Almander:
Ich mach mich quasi mit den Medien so fertig (müder als müde), dass der Übergang von Wach zu Schlaf möglichst kurz ist,

Ja, weil dich sonst dein Gedankenkarussell zu lange wachhalten und stressen würde.
Du versuchst, den Gedanken aus dem Weg zu gehen...du versuchst es zu vermeiden wieder in die Gedankenspirale zu geraten.
Deswegen lenkst du dich absichtlich mit den Medien AB. Du möchtest dein belastendes Gedankenchaos ausbremsen.
Anstatt sich den Gedanken und dessen Bedeutung / Inhalt zu stellen. (?)
Zitat von Almander:
ich brauche ständig mediale Berieselung. Schon als Kind (Hörspielkassetten) usw.

Ich glaube nicht, dass es die Gewohnheit aus der Kindheit ist.
Du brauchst eher die Berieslung, damit sie dich ablenkt....von den blöden Gedanken / Sorgen / Kummer / Problemen.

Und da sollte du mit deiner Therapeutin mal deine Gedanken sortieren...bearbeiten...herausfinden, was dich quält...was dich so wuschig macht.
Die Ursache oder den Auslöser deiner Gedanken finden.

Es ist nur meine Idee dazu, ich behaupte nicht, dass das alles auch so ist, okay?

Zitat von Almander:
Nur gehe ich halt jeden Tag nie vor 23 ins Bett, meistens schlafe ich zischen 0 und 1 Uhr ein.
Irgendwie verplempere ich abends immer die Zeit, surfe im Internet, führe meine Entspannungsrituale durch schaue TV usw. - ich habe das Gefühl dass ich in der Zeit zw. 20 und 0 Uhr einfach die reizärmste Zeit des Tages habe, es ist dunkel, keiner will was von mir, die Autos werden weniger. ich leide unter starker Reizempfindlichkeit, abends geht es mir immer besser.

Das ist oft so, dass Leute, die morgens nicht früh aufstehen müssen, erst spät ins Bett gehen und dann bis in die Puppen schlafen. Das hat nichts mit einem Trauma zu tun.
Das war bei mir früher als Schülerin in den Ferien ganz extrem. Mein Schlafrhythmus hat sich völlig verschoben. Am Ende der Ferien schlief ich erst um 5-6 Uhr morgens ein und schlief bis mittags. Als dann die Schule wieder anfing waren die ersten 2 Tage ganz schlimm, weil ich schon um 6 aufstehen musste und so gut wie gar nicht schlief, aber dann hat sich das schnell wieder auf den normalen Rhythmus eingependelt.
Ich wette mit dir, wenn du dich ein paar Tage zwingst um 6 Uhr aufzustehen, egal wann du eingeschlafen bist, wirst du bald einen neuen Rhythmus haben und um 22-23 Uhr müde werden und einschlafen.

Zitat von Schlaflose:
Ich wette mit dir, wenn du dich ein paar Tage zwingst um 6 Uhr aufzustehen, egal wann du eingeschlafen bist, wirst du bald einen neuen Rhythmus haben und um 22-23 Uhr müde werden und einschlafen.

Das denke ich auch und wäre ein Versuch wert. Wichtig dabei ist, den Tag über der Versuchung zu widerstehen sich zwischendurch hinzulegen.

Ich kenne das generell aber auch, dass es mir grade abends gut geht und ich es dann gar nicht einsehe mich hinzulegen. Es ist auch nicht ganz unwichtig, in welchen Schlafphasen man aufwacht. Wenn ich nach 6 Uhr aufstehe, bin ich weit weniger erholt als wenn ich so lange schlafe bis sich von selbst aufwache. Und dabei spielt es keine Rolle, wann ich mich abends hinlege.

Das muss bei dir nicht so sein, aber ich würde damit vielleicht mal etwas experimentieren.




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