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Hallo zusammen,

ich wurde als Kind von meiner Mutter geschlagen. Zu meinem Vater hatte ich kaum Kontakt, da meine Mutter ihn verlassen hat als ich 5 war, weil er psychisch krank und Alk. war. Zudem hatte er sie geschlagen.

Meine Mutter hatte auch als ich klein war in Schichtarbeit gearbeitet. Manchmal habe ich sie nur morgens vor dem Kindergarten gesehen.

Ich hatte starke Depressionen und Sozialphobie. Ich hab eine Verhaltenstherapie gemacht. Die Probleme wurden besser. Ab und zu so wie jetzt werden meine Depressionen wieder stärker.

Ich habe starke Probleme mit Einschlafen und Durchschlafen. Ich hab auch regelmäßig Angstträume, wo mir jemand oder etwas zu nahe kommt, was ich nicht möchte.
Oder im Traum bin alleine und verlassen und habe Angst deswegen zu sterben im Traum. Ich stehe schreiend, weinend auf wegen diesen Alpträumen, die sich sehr realistisch anfühlen.

Ein Traum beinhaltet, dass meine Mutter mich an einer bestimmten Stelle an einem Geschlechtsteil berührt. Diesen Traum hatte ich schon mehrmals. Ich bin im Traum ca. 5 Jahre. Meine Mutter hat einen sehr unangenehmes Grinsen auf dem Gesicht. Wenn ich an diesen Traum denke, habe ich ein sehr unangenehmes Gefühl an dieser Stelle wo sie mich im Traum berührt hat. Ich würde diese Stelle am liebsten wegschneiden, wenn das möglich wäre damit ich dieses Gefühl loswerde. Wenn etwas oder mein Freund diese Stelle berührt ist es mir sehr unangenehm und ich muss diese Berührung sofort unterbinden und brauche ein Moment um dieses unangenehme Gefühl loszuwerden.

Diesen Traum habe ich seit ca. 7 Jahren. Ich bin jetzt 32.

Als ich ca. 10 Jahre alt war, hatte meine Mutter mich angegrinst als sie aus ihrem Bett hoch schaute. Ich hab mich sehr erschrocken. Sie hatte es erneut gemacht, weil sie es witzig fand, dass ich mich erschrocken habe. Ich hab mich wieder erschrocken. Genau dieses Grinsen habe ich dann 15 Jahre später in diesem eben erklärten Traum gesehen.

1. Ich wundere mich, ob dieser Traum ein unterdrücktes Trauma ist?

2. Wie kann ich diese Angstträume loswerden?

Mein Freund, der neben mir schläft erschreckt sich sehr, wenn ich schreiend aufstehe. Ich habe Angst, dass die Alpträume meine Beziehung zu ihm gefährden. Ich hab auch Angst, wenn ich irgendwann Kinder habe, dass ich sie durch meine Alpträume sich erschrecken und aufwecken im Schlaf. Niemand sollte wegen meinem Alpträumen leiden müssen.

Ich will meine Kindheit und Jugend hinter mir lassen und möchte nicht, dass sie mein jetziges Leben schlecht beeinflussen.

Ich hab meiner Mutter die Schläge und das Vernachlässigen verziehen und noch regelmässig Kontakt zu ihr. Wenn sie mich aber zusätzlich sexuell missbraucht hat, würde ich wohl den Kontakt zu ihr abbrechen. Ich hab sehr wenige Kontakte, deswegen wäre es schlimm, wenn es so kommen würde.

3. Ward ihr in einer ähnlichen Situation? Was hat euch geholfen?

Vielen Dank für eure Antworten.

Viele Grüße

Marie

04.01.2024 01:14 • 04.01.2024 x 1 #1


4 Antworten ↓


Hallo,
Träume zu deuten ist immer so eine Sache. Es gibt ja Traumdeutungsseiten, die ich gerne zu Rat ziehe, wenn ich mal was geträumt habe. Kann Dir unten gerne einen Link einfügen.

Du ahst definitiv ein Trauma, und meine Frage ist: Warst du schon in Therapie? Ich habe dasselbe nachts, aber aus einem anderen schlimmen Grund aus der Vergangenheit. Ich träume immer dasselbe, kann nicht schlafen und werde schweißgebadet und angsterfüllt wach.

War 3 Monate in einer Traumaklinik, bin bei einem Therapeuten und Psychotherapeuten und versuche demnächst auch Hypnose. Es ist nicht weggegangen, aber schon was besser. Würde Dir auch dringend raten, einen Experten zu Rate zu ziehen. 116117: Die Nummer bekommt man schnell Termine.

https://traum-deutung.de

Gruß
Dennis

A


Wiederkehrender Traum ein verdrängtes Trauma?

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Willkommen @Marie637,

ich finde es gut, wie klar und bündig Du Deine Probleme und deren vermeintliche Herkunft schildern kannst. Das zeigt, dass Du bereits eine gewisse Distanz dazu hergestellt hast.

In unseren Träumen jedoch wird die Ratio, zu der auch eine nüchterne Betrachtung der Umstände gehört, ziemlich leise. Stattdessen wird unser Unterbewusstsein, das überwiegend Emotionen speichert, lauter.

Zitat von Marie637:
Als ich ca. 10 Jahre alt war, hatte meine Mutter mich angegrinst als sie aus ihrem Bett hoch schaute. Ich hab mich sehr erschrocken. Sie hatte es erneut gemacht, weil sie es witzig fand, dass ich mich erschrocken habe. Ich hab mich wieder erschrocken. Genau dieses Grinsen habe ich dann 15 Jahre später in diesem eben erklärten Traum gesehen.

Mimik kann unser Unterbewusstsein stark berühren. Sie transportiert - oder, noch wichtiger - erweckt in uns emotionale Erinnerungen. Jegliche Emotion, die im Unterbewusstsein abgespeichert ist, ist verknüpft mit Sinneskontakten (Sehobjekte, Gehörtes, Geschmack, Geruch, Berührung und Gedanken).

Diese Sinneskontakte stellen oft die Schnittstelle zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein dar. Dies nennt man im therapeutischen Kontext bekannterweise Trigger. Was dabei allerdings oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass Emotionen ihrerseits unser Bewusstsein (die Ratio) triggern können! Das geht so weit, dass unsere Wahrnehmung von unseren unterbewussten Emotionen beeinflusst wird (um das unglückliche Wort gestört zu vermeiden).

Im Alltag kann das bedeuten, dass z. B. jegliche depressive Verstimmung oder Angst eine Wahrnehmung (z. B. Erinnerung an Erlebenssequenzen aus der Kindheit) erzeugt. Hierbei ist zu bedenken, dass Wahrnehmung sowieso niemals objektiv sein kann. Jeder Mensch nimmt seine Umwelt (und sich selbst!) auf seine individuelle Weise (für) wahr. Insofern können wir unserer Wahrnehmung im Grunde nie wirklich trauen. Das sollte man m. E. prinzipiell im Hinterkopf behalten, wenn wir von Realität oder Fiktion sprechen.
Zitat von Marie637:
Ich will meine Kindheit und Jugend hinter mir lassen und möchte nicht, dass sie mein jetziges Leben schlecht beeinflussen.

Hier zeigt sich die Diskrepanz zwischen Bewusstsein (mit der Kindheit abschließen wollen) und Unterbewusstsein (Träume triggern Emotionen, Emotionen aus der Kindheit triggern Träume).
Zitat von Marie637:
Wenn ich an diesen Traum denke, habe ich ein sehr unangenehmes Gefühl an dieser Stelle wo sie mich im Traum berührt hat. Ich würde diese Stelle am liebsten wegschneiden, wenn das möglich wäre damit ich dieses Gefühl loswerde. Wenn etwas oder mein Freund diese Stelle berührt ist es mir sehr unangenehm und ich muss diese Berührung sofort unterbinden und brauche ein Moment um dieses unangenehme Gefühl loszuwerden.

(Fettdruck von mir). Hier wird gut offensichtlich, wie bewusste(!) Sinneseindrücke mit unbewussten(!) Emotionen verknüpft sind: Körperstellen und deren Berührung (auch mentale Berührung in Form von Gedanken an diese Körperstellen) werden verquickt mit (diffus?) unangenehmen Gefühlen.
Zitat von Marie637:
Ich hab meiner Mutter die Schläge und das Vernachlässigen verziehen und noch regelmässig Kontakt zu ihr. Wenn sie mich aber zusätzlich sexuell missbraucht hat, würde ich wohl den Kontakt zu ihr abbrechen. Ich hab sehr wenige Kontakte, deswegen wäre es schlimm, wenn es so kommen würde.

So außergewöhnlich unangenehm ein eventuell stattgefundener sexueller Missbrauch wäre - letztendlich muss auch er verarbeitet werden. Auf welche Weise dies stattfindet, ist m. E. nicht genormt. Ein z. B. vorübergehender Kontaktabbruch kann helfen, eine gewisse Abhängigkeit von Deiner Mutter zu erkennen und zu lösen. Doch dabei muss es nicht für alle Zeit bleiben. Es ist m. E. auch nicht so wichtig, jemandem etwas zu verzeihen (also: ihn zu ent-schuldigen), denn die Tat ist idR Rechnung genug für den Täter. Das Opfer sollte sich nicht den Schuh anziehen und den Richter geben. Das kann er letztlich auch faktisch nicht. Andersrum ist es für den Täter auch wirksamer, sich selber zu verzeihen als auf eine Absolution seitens des Opfers zu bauen. Sonst setzt sich nämlich oft die unheilsame Verbindung zwischen diesen beiden Personen fort.
Konkret heißt das hier: Deine Mutter muss (sofern geschehen) mit sich diesbezüglich ins Reine kommen und Du mit Dir ebenfalls.
Zitat von DarknessExorial:
versuche demnächst auch Hypnose

Hier sehe ich - einen wirklich guten Hypnosetherapeuten vorausgesetzt (!) - eine gute Möglichkeit, heilsame Kommunikation zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein herzustellen.
Zitat von Marie637:
Ich hatte starke Depressionen und Sozialphobie. Ich hab eine Verhaltenstherapie gemacht. Die Probleme wurden besser. Ab und zu so wie jetzt werden meine Depressionen wieder stärker.

Verhaltenstherapie hat m. E. ihre Grenzen, insbesondere, wenn es um tiefsitzende, größtenteils unbewusste Probleme geht. Ich sähe hier ganzheitlichere Therapieformen (insbesondere KBT - Kommunikative Bewegungstherapie) und auch die o. g. Hypnose klar im Vorteil.

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Ja, ich habe bereits eine Verhaltenstherapie gemacht, die mir viel geholfen hat. Die letzte Sitzung ist länger her.

Ich denke, ich sollte die Therapeutin wieder kontaktieren für ein paar Termine. Ich werde mich bei ihr auch wegen Hypnotherapie informieren oder bei der 116117 Hotline. Irgendwann dachte ich an Hypnose aber ich hab es erstmal beiseite gestellt und vergessen.

Ich hoffe, mit Hypnose komme ich tiefer an meine Probleme als bisher.

Vielen Dank nochmals Das ist eine große Hilfe hier für mich.

Ich hoffe, ich kann hier auch anderen helfen.

Falls jemand noch eine Idee o.ä. hat zu meiner Situation, bin ich weiterhin interessiert.

Danke

Ich werde mich auch über ganzheitliche Therapieformen informieren.
Die Traumdeutung Webseite benutze ich auch gerne. Bei meinen Angstträume kann ich über die Webseite leider nicht weiter Bedeutungen neben der Angst herausfinden.




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