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Hallo...nun muss ich mich auch mal dazu melden.
Ich habe eine schwere Zeit gehabt. Mein Kind ist jetzt 1'Jahr alt...alles fing vor ca. 4 Monaten an
Immer dieses Unruhegefühl...Angst vor Herzinfarkt...vor Krankheiten.
Mehrmals Rettungswagen gerufen...unzählige Ekgs schreiben lassen...Langzeit Ekgs schreiben lassen...Ultraschalluntersuchungen sogar ein Kardio Mrt....mit meinem Herzen ist aber alles ok.
Ich war immer der Meinung das muss mein.Herz sein. Woher kommen diese Angstzustände und Panikattacken...Unruhezustände?
Tja was soll ich Euch sagen....ich hatte von Anfang an so an sich eine schöne Schwangerschaft aber es fing gleich in der 14 Woche an das ich massiv Wasser in den Beinen hatte musste ab da an Kompressionsstrümpfe tragen. Dann ging meine Übelkeit lange.. ab der 35 Woche musste ich 3'mal täglich Blutdruck messen zwecks zu hohen Blutdruck. Was ich bis dahin noch Nicht wusste das ich das Hellp Syndrom hatte. In der 40 Woche wurde ich eingeleitet.....
An sich die Geburt ging schnell...das danach war weniger schön. Ich habe 3'1/2 Liter Blut verloren musste notoperiert werden da meine Nach Geburt nur zur Hälfte raus kam. Wurde auch mehrmals genäht. Habe Blutkonserven bekommen und meine Leberwerte waren zu hoch.
Die Ärztin meinte das ich es im Geburtshaus nicht überlebt hätte und ich mir psyschiche Hilfe holen solle...wo ich noch meinte ach quatsch...das wird schon.
Tja nun hab ich den Salat....mir ist nicht bewusst das ich immer wieder über die Geburt.nach denke..meint ihr wirklich es liegt daran?

08.02.2018 10:02 • 08.02.2018 #1


5 Antworten ↓


Liebe Jenny,

es tut mir sehr leid, dass du eine gesundheitlich so belastende Schwangerschaft und eine traumatische Anfangszeit mit deinem Baby hattest. Ich habe selber zwei Kinder (19 und 2 Jahre) und habe lange Jahre an der ersten Geburt zu knabbern gehabt. Hast du schon von der postnatalen Depression gehört? Dazu gehören nicht nur unbedingt depressive Verstimmungen, sondern auch Angstzustände und Panikattacken. Und sie ist sehr viel häufiger als man auf den ersten Blick denkt. Hast du denn schon mit jemandem über die Geburt sprechen können, Hebamme, Frauenarzt, andere Betroffene oder ein Therapeut? Oder kennst du das Forum Schatten und Licht, dort sind viele Frauen, die ebenfalls über eine solche Erfahrung verfügen, auch mir hat es bei meinen Ängsten in der zweiten Schwangerschaft sehr geholfen.

A


Geburt Trauma

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Postnatale Depression ....hab ich schon von gehört...bis jetzt weiß nur mein Arzt bescheid...nächste Woche habe ich einen Termin beim Psychologen für eine Psychotherapie.
Das Forum kenne ich noch nicht...aber gut zu wissen das es so ein Forum gibt.
Habe immer das Gefühl die Leute denken nun hab dich nicht so...aber wenn man soetwas erlebt hat ...manche stecken es gut weg manche eher weniger. Aber jetzt nach 1 Jahr immer noch innerliche Unruhe und Angstzustände? Das muss doch mal weg gehen. Darf man fragen was du für Symptome hast/ hattest?

Es ist aber auch ein typisches Frauenproblem. Wir bekommen ja immer von allen Seiten gezeigt und gelebt, dass nach der Geburt eines Kindes nur unglaubliche Glückseligkeit herrscht. Ich erinnere mich an meine erste Schwangerschaft und wie ich die ein oder andere mal nach der Geburt gefragt hat. Der Standard war immer Danach ist alles vergessen.

Das schlimme ist ja, dass es vielen Frauen so geht, aber kaum eine darüber spricht. Gerade im ersten Jahr steht man unter einer solchen Belastung schon alleine durch das Kind. Dann setzen wir uns unter Druck, das Kind muss glücklich sein, Haus und Wohnung gut aussehen und der Mann möchte nach Arbeitsende eine Frau vorfinden, die trotz 5-mal vollgespuckter Kleidung abends adrett gestylt an der Tür steht und lächelnd das Abendessen serviert. Das war jetzt extrem gesprochen natürlich Und es liegt auch nicht am Mann, der nimmt uns auch vollgespuckt. Es sind eher die Ansprüche, die wir an uns selbst stellen. Und da ist an eine traumatische Geburt noch gar nicht gedacht

Insofern ist es ganz normal, dass das nach einem Jahr nicht einfach so verschwunden ist. Viele kämpfen da jahrelang gegen an, ohne sich Hilfe zu holen. Es ist jedenfalls super, dass du einen Termin beim Psychologen bekommen hast, das wird dir sicher ungeheuer weiterhelfen.

Na klar, darfst du fragen. Ich habe nach der Geburt meiner Tochter sehr unter Zwangsgedanken gelitten. Dazu kamen noch Ängste vorm Erbrechen und die Angst vor dem Ersticken. Also ich hab schon einiges durch. Ich habe aber leider erst Jahre nach der ersten Geburt therapeutische Hilfe gesucht. Seit mittlerweile 10 Jahren geht es mir - bis auf einzelne kurze Phasen - gut. Ab und an kommt noch ein bisschen Ängstlichkeit in akuten Situationen durch (wie mit dem Blutdruck). Aber kein Vergleich mehr zu früher.

Liebe jenny,

Ich bin schon längere zeit stille mitleserin und möchte mich hier jetzt zu Deinem thema äussern.

Ich bin mama von 2 wunderbaren kids...6 und 4 jahre. Mein 6 jähriger war ein geplanter kaiserschnitt, da beckenendlage. 1 jahr später wurde ich mit unserem 2.wunschkind schwanger. Ss eine katastrophe...9 monate durchgehende übelkeit, 2 monate quasi bewegungsunfähig weil er es sich auf meinem ischias bequen gemacht hat.

Entbinden wollte ich normal, da ich ja schon ein kleinkind zuhause hatte und natürlich nicht so lange im krankenhaus bleiben wollte. Laut krankenhaus kein problem.
Nach 3 endlos langen tagen in denen ich teilweise schon heftige wehen hatte ging es in den kreissaal, irgendwann haben sie mir eine pda gegeben hatten, beim 5. Mal hat es endlich geklappt, gingen plötzlich die herztöne runter, alle waren furchtbar hektisch plötzlich, ich bekam sauerstoff, herztöne ganz weg...ich kam in den op ...notkaiserschnitt...
Bevor sie mir die vollnarkose gaben sagte ich noch zur ärztin: i glaub mein kind stirbt. Ich weis es noch als ob es gestern gewesen wäre.

Aufgewacht bin ich auf intensivstation mit tausend schläuchen, keiner gebärmutter mehr, harnblase zerschnitten, harnleiter rekonstroiert und 12 blutkonserven intus.

Mein bauch war so verwachsen von dem ersten kaiserschnitt das sie mir quasi alles kaputtgeschnitten hatten. Nach 3 wochen durfte ich endlich nachhause und seitdem bin ich ein anderer mensch.

Ich wurde der totale hypochonder, sass ständig beim frauenarzt weil ich dachte was in meiner brust zu spüren, war ständig beim zahnarzt weil ich irgendwo eine weisse stelle fand und viele andere sachen. Google war mein bester freund.

Ich hatte selber die schnautze voll, niemand verstand es, ich wurde belächelt.

Irgendwann dacht ich mir, der liebe gott hat dich nicht sterben lassen weil deine zeit noch nicht gekommen ist und jetzt vergeudest du diese tolle lebenszeit mit angst?!
Und es hilft mir jedes mal diesen satz zu denken wenn ich wieder hypochondrisch werde.
Ich hab die angst erträglich im griff und versuch mein leben zu leben und ned so viele gedanken dran zu verschwenden.

Ich bin quasi unter der woche alleinerziehend und teilzeit berufstätig, das alles lenkt mich ab.

Ich versteh dich total und bewundere dich das du den mut hast eine therapie zu machen, ich hatte diesen mut nicht.
Denk dran wir haben noch eine grosse aufgabe vor uns...unsere kids zu tollen menschen zu erziehen und wieder vertrauen in unsrem körper wieder zu vertrauen.

Sorry für den langen text.

Liebe grüsse, pippi

Du sprichst mir so aus der Seele...Vielen lieben Dank. Ich bin auch so ein typischer Hypochonder ..sobald es sticht...zwickt...oder sonst etwas kommt die Angst und das doofe Gefühl von Hitze in mir. Ich weiß manchmal nicht mehr weiter...ich war früher nie so ein Angsthase...ich möchte die Therapie machen um wieder meinen Körper zu vertrauen und vor allem zu verstehen. Denn leider hat man ja auch körperliche Symptome.
Ich möchte das meine kleine kein Angsthase wird weil ich es ihr vorlebe. Denn man ist sehr eingeschränkt..und das will ich nicht ...denn Kinder sind nicht doof...sie bekommen alles mit.

Ich find es toll das du dich mit diesem Gedanken runter bringen kannst..ich selber rede mit mir selber wenn die Angst im Anflug ist.
Dieses Herzstolpern ist für mich echt doof ...ein elender Teufelskreis.




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