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Hallo alle zusammen.
Ich wollte euch alle einfach mal fragen, wer von euch welches Medikament gegen Angst und Panik nimmt und was euch wirklich hilft? Ich bin 29 Jahre alt, habe eine generalisierte Angststörung, Panikstörung und Depressionen, seitdem ich denken kann... Therapie hatte ich in den letzten 2 Jahren wie folgt: 3 stationäre Aufenthalte, ambulante Therapie... medikamentös habe ich schon einige Medis durch (Opipramol,Citalopram, Cipralex, Sertralin)...
Mitte Januar bis Mitte Februar war ich in einer Kriseninterventionsstation der Psychiatrie... wurde dort auf Tavor gesetzt und Venlafaxin wurde eingeschlichen als Langzeitmedikament. Bin nun seit Mitte Februar komplett ohne Tavor. Nehme noch Venlafaxin. Das Problem ist bei mir: Es lässt mich verzweifeln, dass ich das Gefühl habe, dass das Venla irgendwie NULL gegen meine ständig vorhandene Anspannung und diffuse Angst hilft...

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich weiß, jedes Medikament wirkt bei den unterschiedlichsten Menschen unterschiedlich... ABER: Ich würde mich trotzdem freuen, wie eure Erfahrungen mit welchem Medikament gegen diese diffuse Angst sind. Danke schonmal, Eure Anna Violetta

19.04.2015 09:56 • 23.04.2015 #1


18 Antworten ↓


Wie waren deine Erfahrungen mit sertralin, Citalopram, escitalopram, opipramol? ?

Dass venlafaxin nicht gegen Anspannung hilft , klingt logisch, da es ja aktivieren soll.

A


Welches Medikament hat euch denn richtig gut geholfen?

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Hallo,

Mir hat Paroxetin sehr gut gegen meine Ängste und auch Panikattacken geholfen.
Das erste mal 2003 hatte ich es zusammen mit Opipramol was mich aber völlig aus den Latschen gehaut hat
Auf der Kriseninterventionsstation hab ich dann das Opipramol in der Toilette entsorgt und nur noch 20 später dann 30 mg Paroxetin genommen
Nach 10 Tagen gings mir dann deutlich besser und ich konnte wieder nach Hause.
Ich konnte vorher nicht mal S-Bahn oder Bus fahren
8 Jahre später,also 2011, hatte ich dann leider einen schweren Rückfall und das Paroxetin hat mir nochmal geholfen völlig gesund zu werden! (nach 3 Wochen Klinikaufenthalt)
Leider hielt das nur kurz an,aber ich glaube da bin ich selber mit Schuld dran da ich es zu früh wieder abgesetzt habe

Von 2011-2013 ging es mir extrem schlecht und ich dachte schon das wird nix mehr...
Ich bin auf der Bank im Park gesessen und hab nur noch daran gedacht wie ich mich umbringe

2013 habe ich damit begonnen 3-4 mal die Woche Fisch zu essen und ich bin der Meinung die darin enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren tun meiner Psyche sehr gut.
Ein positive Wirkung dieser Fettsäuren auf das Gehirn wurde ja mitlerweile sogar in einigen Studien bestätigt.
Ich hab auch keine Ängste mehr und nur noch 1-2 alle paar Monate eine vielleicht 5 min lange Panikattacke
Mein Hausarzt meinte 2012 ich solle es mit nochmal mit Citalopram probieren,aber nach dem Herzjagen und dem extrem hohen Blutdruck damals beim 3 mal Paroxetin rühre ich so schnell kein AD mehr an
Du siehst ich hab eine ähnlich beschissene Laufbahn wie du hinter mir
Ich würde es auch mal mit Fischöl oder Fischessen probieren,denn schaden tut es auf jeden Fall nicht.
Oder du startest nochmal einen Versuch mit Paroxetin.
Es ist zwar ein sehr altes AD hat aber meiner Meinung nach eine Super Wirkung gegen Ängste und Panikattacken.

LG

Paroxetin hat die meisten nebenwirkungen von SSRI. citalopram ist deutlich verträglicher. entspricht auch meiner praktischen erfahrung. Opipramol macht lediglich ein kleines bisschen müde. Anstatt fisch zu essen kann man auch leinöl kaltgepresst mit quark essen. Das hat wesentlich mehr Fettsäuren.

Gegen Anspannung helfen sedierende ADs. Ich habe mit Amitriptylin und Doxepin sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie machen aber müde, zumindest die erste Zeit.

Zitat von Serthralinn:
Paroxetin hat die meisten nebenwirkungen von SSRI. citalopram ist deutlich verträglicher. entspricht auch meiner praktischen erfahrung. Opipramol macht lediglich ein kleines bisschen müde. Anstatt fisch zu essen kann man auch leinöl kaltgepresst mit quark essen. Das hat wesentlich mehr Fettsäuren.


Und da bist du leider nicht gut informiert
Die ungesättigten Fettsäuren im Leinöl können vom Körper nur zu einem ganz geringen Prozentsatz verwertet werden.
Man spricht von etwa 5 % im besten Fall!
Je mehr Omega 6 du aber zu dir nimmst,desto schlechter kann der Köper das Leinöl verwerten.
Bei 1-2 g Omega 3 die man bei einer psychischen Erkrankung benötigt müsstest du Unmengen an Lein oder Rapsöl mit oder ohne Quark zu dir nehmen.
Mit 2 Eßlöffeln deckst du gerade einmal den min Bedarf und um die erforderliche Menge von 1-2 Gramm zu erreichen,bräuchtest du min 50-100 g Leinöl täglich...was etwa 400- 800 kcal zusätzlich und einer Unmenge an Fett entspricht.
Im Monat hättest du da sicher 4-6 kg mehr auf der Waage.
Mit Fisch geht das viel einfacher da der Körper es sofort verwerten kann ohne es vorher umwandeln zu müssen.
100 g Sardinen,Makrelen oder Lachs 3-4 mal pro Woche oder 3-4 Kapseln Fischöl täglich reichen da schon völlig aus.

Ein niedrig dosierter Betablocker hat bei mir sehr gut geholfen. Da meine Angst/Panik sehr Herz-Kreislauf-bezogen war und ich dadurch unter hohem Puls und auch leicht erhöhtem Blutdruck litt, konnte ich mit dem Betablocker viel bewirken. Dieser senkt den Einfluss des Adrenalins auf das vegetative Nervensystem. Damit habe ich aus dem Teufelskreis ausbrechen können.

Hallo

Ich gehe einfach mal auf die Überschrift ein und muss sagen,dass Venlafaxin mir 5 Jahre super gut geholfen hat. Nach 5 Jahren ließ die Wirkung leider nach aber für mich war es das Beste

Mir hilft seit Jahren Mirtazapin sehr gut. Es ist ein eher sedierendes AD, das war mir aber wichtig, da ich immer schlecht einschlafen konnte.

also ich hatte starke Ängste die oft zu Depression führten und ich Selbstmordgedanken hatte und mich aus dem Bett nicht mehr schleppen konnte, schlapp durch auch noch Seroquel und Orforil Long(gegen Manie) und bekam dann 100mg Zoloft! das war ein ganz neues Lebensgefühl! Ich nehme es Morgens und bin abends müde! jedes Medikament hat auch leider Nebenwirkungen,, wie auch in Kombination der drei schlechte Leberwerte(sind die Säufer? Nein sage ich immer), viel Hunger taube, Arme oder Beine! deshalb viel trinken und gesund essen ich hoffe das du ein gutes Medikament findest und man muss denen auch Zeit lassen bis der Körper sie optimal benutzt bzw. abbauen kann dann gehen die schlechten Werte runter

Für deine schlechten Werte etc. sind vermutlich hauptsächlich die Neuroleptika verantwortlich. Das sind nämlich echte Hammer. Nicht sehr empfehlenswert.

Zitat von sevens:
Ein niedrig dosierter Betablocker hat bei mir sehr gut geholfen. Da meine Angst/Panik sehr Herz-Kreislauf-bezogen war und ich dadurch unter hohem Puls und auch leicht erhöhtem Blutdruck litt, konnte ich mit dem Betablocker viel bewirken. Dieser senkt den Einfluss des Adrenalins auf das vegetative Nervensystem. Damit habe ich aus dem Teufelskreis ausbrechen können.



Ja betablocker helfen bei Herzklopfen sehr gut.

Zitat von Alexandra1975:
:freunde: Hallo

Ich gehe einfach mal auf die Überschrift ein und muss sagen,dass Venlafaxin mir 5 Jahre super gut geholfen hat. Nach 5 Jahren ließ die Wirkung leider nach aber für mich war es das Beste



Hilft es auch bei zwangsgedanken, Angststörung und Sozialphobie?

Citalopram.

Nein das bezog sich auf venlafaxin

Ich hatte Ängste,Depressionen und auch eine Soziale Phobie
Alles war wie weggeblasen

Bei mit hat nur Tavor geholfen.

Und meine Therapie.
Sponsor-Mitgliedschaft

das habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, dass die wirkung irgendwann nachlässt. bei mir ist ja noch nicht einmal eine da...

bei mir war es übrigens so, dass mir therapie schon geholfen hat, dass ich schritt für schritt probleme angegangen bin und soziale situationen gewagt habe, die ich vorher eher gemieden habe. allerdings waren die körperlichen angstsymptome immer da, was es eben anstrengend macht. weil sie auch in bestimmten situationen nicht weniger wurden. bei mir hängt das - meiner meinung nach - auch mit meinen körperlichen beschwerden zusammen.

für mich wäre es eine entlastung, wenn ein medikament, die körperlichen angstsymptome dämpft, also zum beispiel die kopplung, dass mir alles auf den magen schlägt, und ich dadurch auch nicht immer diesen wechsel zwischen anspannung und totaler erschöpfung hätte.

wie habt ihr das erlebt? ist das möglich?

Zitat von Serthralinn:
Für deine schlechten Werte etc. sind vermutlich hauptsächlich die Neuroleptika verantwortlich. Das sind nämlich echte Hammer. Nicht sehr empfehlenswert.


Hallo Serthralinn.

Ich muss wegen einer chronischen Erkrankung seit vielen Jahren Neuroleptika nehmen.
Benötige aber nur eine moderate Dosis.

Meine Blutwerte sind immer in Ordnung.

Die Nebenwirkungen von Antidepressiva waren bei mir extrem und nicht aushaltbar.

Von meinem NL spüre ich gar keine Nebenwirkungen.

Also verteufele die NLs nicht immer.

In erster Linie wirken sie dämpfend. Sind also teilweise auch bei Angst hilfreich.

Vom Ausschleichen diverser ADs, die ich genommen habe möchte ich gar nicht reden.
Horror.

So harmlos sind ADs nicht aus meiner Erfahrung.

Lieben Gruß
Marie

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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