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Hallo,

entschuldigt bitte mein Unwissen. Ich habe überhaupt keine Ahnung von den Medikamenten. Momentan bekomme ich Citalopram.

Ich dachte, meine Krankheit (Depressionen/Angstzustände/Panikattacken) hätte einen Stillstand, aber ich merke immer mehr, dass ich noch bedrückter bin. Mein Mann wollte mir eine Freude machen und hat einen Traumurlaub für uns gebucht. Früher machten mich Reisen immer so glücklich. Aber alleine der Gedanke, dass ich in 4 Wochen meine gewohnte Umgebung verlassen muss, dass meinem Mann und mir etwas passieren könnte und unsere Tochter bleibt ohne uns zurück? Ist sie dann finanziell abgesichert? Ich möchte am liebsten den ganzen Urlaub stornieren. Mit jedem Tag, der unserem Urlaub näher kommt, wird die Angst größer. Ich möchte aber ihm und auch mir den Urlaub nicht vermiesen.

Daher meine Frage: Gibt es Medikamente, die man nehmen kann, wo man sich richtig wohl und glücklich fühlt? Ich weiß, dass ich solche Medikamente, sofern es sie gibt, nicht ständig nehmen kann. Aber wenigstens so lange, bis ich mit meinem Mann abgeflogen bin (meist geht es danach). Könnt Ihr etwas empfehlen, dass ich zu meinem Neurologen gehen kann und ihm davon erzählen kann.

Irgendwie hat er mich falsch verstanden und hat mir jetzt Tafil verschrieben. Bei mir wirkt das nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich fange irgendwann an, zu lachen, obwohl ich mich von meiner Seele nicht besser fühle. Nach einigen Stunden bin ich dann hundemünde und schlafe bis zum nächsten Morgen.

Ich danke Euch herzlich.

LG
aidafan301286

16.09.2012 09:24 • 12.10.2012 #1


9 Antworten ↓


Es gibt kein Medikament was alle deine Probleme behebt und du einfach weiter machen kannst wie vorher und noch nicht mal Nebenwirkungen hast. Und das was du da beschreibst ist ja auch kein akuter angstzustand sondern eine längerfristige Geschichte. Bei dir klingt es als wùrdes du eine Pille für ein Gehirnwäsche wollen. Willst du dich jetzt bis zur Abreise abschießen nur damit du dich deinen Befürchtungen nicht stellen mußt? Dann musst du so was wie Valium oder Tavor nehmen, aber ob du dann noch Spaß am Urlaub hast ist die Frage

A


Welche Medikamente, die sofort wirken (Angst)

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Nein, abschießen will ich mich nicht.

Ich dachte nur, es gäbe ein Medikament, dass einem zwischendurch etwas Erleichterung verschafft. Langsam steigt bei mir das Gefühl auf, dass ich mir am liebsten die Kugel geben möchte. Hauptsache, nicht so weitermachen zu müssen, wie es momentan ist. Diese Niedergeschlagenheit, diese Traurigkeit. Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Mein Neurologe verschreibt mir nur Medikamente und schreibt mich krank und zu meiner Psychologin gehe ich auch, aber helfen kann einem auch niemand so richtig.

LG
Gaby

Hallo,

also von Tafil ist der Wirkstoff Alprazolam und damit ein Benzo wie Valium und Tavor.
Eine 0,5mg Pille ist umgerechnet so viel wie 10mg Valium.
Wenn Du das jetzt 4 Wochen bis zu Deinem Abflug nimmst, hast Du Dich so dran gewöhnt, dass Du noch viel panischer wirst, wenn Du es dann weglässt.

Ich weiss ja nicht, wie lange Du schon Citalopram nimmst, aber wenn es so schlecht wirkt, würde ich was anderes versuchen.
Zum Beispiel gibt es Zoloft, (Wirkstoff Sertralin). Ein ganz altes bewährtes Antidepressivum.

Auch Baldrian in der höchsten Dosierung bringt schon was z.B. 3x Baldriparan stark oder 3x 450mg Baldrian Ratiopharm am Tag.

Grüsse

Zitat von appletonxy:
Hallo,

also von Tafil ist der Wirkstoff Alprazolam und damit ein Benzo wie Valium und Tavor.
Eine 0,5mg Pille ist umgerechnet so viel wie 10mg Valium.
Wenn Du das jetzt 4 Wochen bis zu Deinem Abflug nimmst, hast Du Dich so dran gewöhnt, dass Du noch viel panischer wirst, wenn Du es dann weglässt.

Ich weiss ja nicht, wie lange Du schon Citalopram nimmst, aber wenn es so schlecht wirkt, würde ich was anderes versuchen.
Zum Beispiel gibt es Zoloft, (Wirkstoff Sertralin). Ein ganz altes bewährtes Antidepressivum.

Auch Baldrian in der höchsten Dosierung bringt schon was z.B. 3x Baldriparan stark oder 3x 450mg Baldrian Ratiopharm am Tag.

Grüsse


Hallo,

das Tafil nehme ich ja nur kurz bevor wir fahren. Jetzt ist es ja noch einige Wochen hin und mir geht es deswegen schon schlecht, aber ich komme irgendwie damit klar. Wenn es aber dann losgeht, werde ich nur weider heulen und das will ich vermeiden. Deswegen habe ich das Tafil ja auch bekommen.

Das Citalopram wirkt eigentlich schon, wenn alles in normalen Bahnen verläuft. Wenn etwas ungewöhnliches, unangenehmes passiert, dann hilft das leider auch nicht.

Zitat von Casadero:
Grundsätzlich teile ich die Meinung, dass Medikamente nicht das Hauptproblem lösen. Andererseits wäre das Stornieren des Fluges eine Vermeidungstaktik die auf Dauer die Angst eher fördert als lindert. Es gibt schnell wirkende Medikamente aber die machen auch (sehr) schnell abhängig. Beim Versuch des Absetzens sehnst Du Dich nach Deiner normalen Angst zurück, glaube mir, ich habe das (Drecks)zeug 7 Monate auf ärztlichen Rat genommen. Versuche also nicht auf irgendein Benzo zurückzugreifen (Valium, Diazepam, Tavor, Lorazepam, Dormicum und wie das Zeugs alles heisst).

Dennoch denke ich, dass man bei absoluter Unruhe durchaus MAL ein beruhigendes Mittel nehmen kann und hier gibt es die pflanzliche Variante oder die chemische Keule - wobei pflanzliche Mittel meist eher ein Tropfen auf den heissen (Angst)stein sind:

Pflanzlich:

- Baldrian KANN beruhigen, muss aber nicht. Angst nimmt es keine
- Kytta Sedativum (eine Mischung)
- Passionsblume
- Notfalltropfen

Chemisch:

- Atosil
- Opipramol

Beide mitte sind vergleichsweise harmlos im Vergleich zu vielen anderen. Sie machen körperlich nicht abhängig bzw. haben ein sehr geringen Abhängigkeitspotential (faktisch kann alles abhängig machen, auch Gummibärchen). Atosil ist eigentlich ein Anti-Allergiemittel (Antihystaminikum) das auch gegen Übelkeit und Unruhezustände angewendet wird. Mir reichen lächerliche 2 Tropfen, andere brauchen 20 oder mehr, das musst Du vorsichtig austesten. Vorsicht: Kann Überhang erzeugen (also Folgemüdigkeit am folgenden Tag), auch etwas Obacht bei Autofahren.

Opipramol ist ein recht niedrig potentiertes Antidepressivum das gerne aufgrund der recht wenigen Nebenwirkungen verschrieben wird. Einigen hilft es gar nicht, andere vergleichen es mit 3 Pillen Baldrian auf einmal, wieder andere kommen gut damit zu Recht. Vorteil: Man kann es auch mal Bedarfsweise nehmen weil es etwas sediert, runterholt, die angstlösende Wirkung ist eher dezent. Ich musste nach einer Einnahme von 25mg vor 2 Jahren davon einfach nur grinsen, war irgendwie lustig drauf.

Vielleicht reicht es Dir schon zu wissen das Du für den Notfall ein Mittel HÄTTEST das Du vielleicht aber nicht brauchst...


Danke, ich frage mal meinen Arzt danach.

LG
Gaby

Sorry, aber das alles klingt alles viel zu hart.
Du willst doch gesund werden, warum willst du dich abschiessen?
Höre auf zu denken und fange an zu leben. Denke für den Moment und nicht was alles passieren könnte. Zu Hause könntest du auch beim Fenster putzen vom Stuhl fallen und dir das Genick brechen.
Fange an etwas Sport zu treiben, denn jede Angstüberwindung kostet sehr viel Kraft. Wenn du früher so gerne verreist bist und Freude hattest, lerne wieder Freude und Glück zu zu lassen. Mit zu vielen Medis kannst du doch nix mehr spüren.
Gehe aus dem Haus und wenn du nur einmal ums Haus gehst. Jeden Tag ein paar Babyschritte sind ein Weg zu Ziel. Sehe diese vier Wochen als Übungstag für eine schöne Zeit.
Die Medis die du jetzt nimmst sind zur Unterstützung gedacht, damit du wieder ins Leben findest.
Was willst du? Willst du dein altes Leben zurück?
Nein, willst du nicht, denn dein altes Leben hat dich dahin gebracht wo du jetzt bist. Gehe einen anderen Weg. Lache, singe, renne und bringe dich mal wieder ausser Atem um zu fühlen, das gewisse Gefühle auch da sein müsse.
Stehe auf und lerne wieder zu laufen.

Du schaffst dass, denn nur intelligente Menschen bekommen Ängste.
Du hast Angst vor der Angst.

Wünsche dir ganz viel Kraft und lasse das denken.


Liebe Grüße

Regi

Danke, Regi.

Natürlich hast Du recht. Vom Kopf her weiß ich das auch selber

Ich hoffe auch, dass es im Urlaub, wenn ich erst einmal dort bin, besser wird. Momentan stehen wir zwei Tage vor unserer Abreise und ich werde wahnsinnig. Mein Arzt hat mir gesagt, ich würde auch unter einer Agoraphobie leiden. Das wäre typisch bei Panik vor Urlaubsreisen und vor der ungewohnten Umgebung.

Ich möchte am liebsten in meiner schönen Wohnung bleiben, wo ich mich wohlfühle, aber ich weiß, dass das nicht der richtige Weg wäre. Trotzdem weiß ich nicht, wie es in Zukunft weitergehen soll. Auch, wenn ich es schaffe, diesen Urlaub zu machen, werde ich diese weiterhin vermeiden.

Scheinbar kommt immer mehr dazu. Erst waren es erst Depressionen, später Panikattacken, Angstzustände und jetzt kommt noch diese Phobie.

Ich bin wirklich am überlegen, ob ich mich nicht irgendwo einweise (Psychiatrie/Tagesklinik) oder meint Ihr, das wäre zu hart und ich bin noch nicht so ein schlimmer Fall? Klar, das wäre natürlich auch ganz schrecklich für mich, wenn ich da hin müsste, aber ich habe Angst, dass es mit mir noch schlimmer wird und ich möchte mein Leben schon noch ein bisschen genießen.

Danke Euch.

LG
Gaby

Hallo,

ich kenne das Gefühl auch. Eigentlich ist Urlaub doch was schönes, trotzdem ist zuvor meine Angst immer größer. Damals wolte ich auch einfach nicht, aus Angst vor den Flug-es könnte mir ja schlecht gehen.... Meine Ärztin hat mit Opipramol verschrieben diese habe ich einen Tag vorher genommen. Und ich habe alles gut überstanden-ohne nebenwirkungen. Aber das ist ja wieder von Mensch zu Mensch verschieden. Ich würde es mir etwas mitnehmen, egal ob chemisch oder pföanzlich und das nur bei sehr großer Gefahr nehmen. Es beruhigt ungemein, ein Mittel dabei zu haben.

Schönen Urlaub.

Hi,

versuch `doch einfach den Urlaub zu genießen und an jedem Flugtag kannst Du ja ein Tafil nehmen. Für solche seltenen Ausnahmesituationen sind Benzos gut.
Auf Dauer wäre sicher eine Psychotherapie z.B. Verhaltenstherapie bei einem Psychologen hilfreich.
Kontakt mit Deiner Krankenkasse aufnehmen, die helfen Dir weiter. Leider haben die meisten Therapeuten Wartezeiten von mehreren Monaten.
Die Angst anzunehmen und etwas im Leben und im eigenen Verhalten zu ändern ist der einzige wirklich tragfähige Weg.
Vielleicht muss man sich manchmal auch von dem Gedanken verabschieden Ängste vollkommen loszuwerden.
Heutzutage hat jeder Ängste, der Knackpunkt ist nur, wie ich damit umgehe.
Meistens erlangt man die Kontrolle wieder, wenn man seine Lebensumstände und sein eigenes Verhalten gegenüber den Mitmenschen ändert.
Dabei können Verhaltenstherapeuten helfen. Man kann 3 Therapeuten ausprobieren, bei jedem so 3 Sitzungen wahrnehmen, dann muss man sich erst entscheiden. Zahlt alles die Kasse.

Schönen Urlaub

Medikament was sofort hilft ---- TAVOR

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Dr. med. Andreas Schöpf
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