Hallo zusammen, ich bin neu hier und hab in den letzten Tagen viel rumgesucht und gelesen. Da die meisten Gespräche aber schon einige Jahre alt sind, wollte ich das Thema nochmal aktuell machen, da es bei mir gerade auch akut ist und ich hoffe hier Rat zu bekommen.
Es wird ein längerer Text, aber tut mir bitte den Gefallen und lest bis zum Ende. Danke.
Ich leide schon länger an Depressionen und ab und zu an Panikattacken, die ich aber immer gut händeln konnte.
Ich habe Opipramol genommen, es aber irgendwann abgesetzt und es war auch ok.
Seit 2021 habe ich viele private Sorgen, welche ich aber auch ganz ok managen konnte.
Durch die Depression konnte ich jedoch nicht arbeiten gehen.
Anfang November 24 dachte ich mir es reicht jetzt, du musst arbeiten, hab dann auch direkt eine Stelle bekommen. Die Arbeit gefiel mir und es waren auch nur erstmal 2 bis 3 Stunden am Tag. Ich hatte Spaß, hab aber auch eine Art Überfordernung gespürt.
Nach nur 5 Tagen hab ich abends aus heiterem Himmel eine richtig heftige PA bekommen (was ich zu der Zeit aber noch nicht wusste) RTW gerufen, ins KH und vom HNO-Arzt ohne Befund untersucht wurden. Er meinte ich kann noch 3 bis 4 Stunden warten für eine Blutuntersuchung und ein EKG, aber er denkt da würde auch nichts bei rauskommen und es war bestimmt eine PA und ich sollte lieber nach Hause, was ich dann auch gemacht habe.
Konnte mich aber auch Tage danach nicht richtig davon erholen.
War dann noch 3 Tage arbeiten und hab dann wieder gekündigt.
Die Panikattacken sind eher zu einer ständigen Angst geworden. Bin zu meinem Hausarzt (der mit meiner Therapeutin die auch Allgemeinmedizinerin ist zusammen eine Praxis hat) hab alles erzählt und dann Tavor 0,5 mg bei PA und Escitalopram 5 mg bekommen.
Ich muss sagen das ich seitdem der RTW mich mitgenommen hat nicht mehr geraucht habe.
Habe das Escitalopram dann 4 Tage genommen und mir gings gar nicht gut. Es war so schlimm das ich dachte ich verliere die Kontrolle, werde verrückt und will nicht mehr leben.
Habe meiner Ärztin geschrieben und sie meinte ich soll das Medikament sofort absetzen und andere nehmen. Also hab ich am 18.11.24 angefangen Venlafaxin 37,5 mg morgens und Mirtazapin 15 mg abends zu nehmen. Das ganze ging dann 43 Tage so.
Das Mirtazapin löst war Benommenheit aus aber ich kann relativ gut davon schlafen.
Das Venlafaxin hatte gar keine Wirkung und ich musste weiter mit meinen Symptomen kämpfen.
Wäre gerne akut oder zur stationären Behandlung in eine Klinik gegangen, aber das geht wegen meinem Kind nicht.
Ich war dort und hatte mich beraten lassen. Die meinten das die Medikamente die ich nehme gut sind und ich das Rauchen aber wieder anfangen soll da es zu viel Belastung auf einmal wäre. Das gleiche riet mir auch die Sprechstundenhilfe meiner Ärztin und daraufhin hab ich auch wieder angefangen.
Ich hatte meiner Ärztin immerwieder geschrieben wie schlecht es mir ging, aber wenn überhaupt eine Antwort kam dann nur das ich in eine Klinik soll, obwohl ich gesagt hatte das es nicht geht.
Weihnachten war sehr schlimm.
Bin dann auch ca. 2 Wochen lang richtig krank gewesen (wie schon lange nicht mehr) - Schüttelfrost das ich mich verkrampft habe, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und starke Kopfschmerzen. Mittlerweile ist nur noch etwas Husten da.
2 Tage vor Silvester hab ich ihr wieder mal geschrieben und endlich rief sie mich zurück (es gibt nur telefonischen Kontakt, sie ist nie in ihrer Praxis und meine Therapie besteht aus einem 10 minütigen Anruf einmal im Monat) und hat mir gesagt das 37,5 mg bei mir ja viel zu wenig wäre und das ich schon so 150 mg bräuchte (was sie mir vorher auch nicht gesagt hat) und ich jetzt für eine Woche 75 mg nehmen und dann erstmal noch auf 112,5 mg erhöhen soll.
Hab dann auch auf 75 mg erhöht, die Symptome waren zwar noch da, aber abgeschwächt, also hab ich nach 10 Tagen dann nochmal auf 112,5 mg erhöht, in der Hoffnung das die Symptome dann ganz weg sind.
2 Tage ging es mir relativ ok, am dritten Tag hab ich dann abends wieder Angstsymptome verspürt und gemerkt das ich schneller genervt und gereizt bin und das ich den Drang hab ständig tief Luft holen oder gähnen zu müssen. Heute kam dann noch dazu das ich Sehstörungen und Schwindel bekomnen habe. Vor allem wenn ich in die Ferne schaue kann ich nicht richtig fokussieren und meine Augen fühlen sich dabei komisch an, schwer zu beschreiben. Und das macht mir natürlich wieder Angst. ( Besonders auch der Schwindel, da ich vor Jahren eine Erkrankung mit mehr als 3-monatigem Dauerschwindel hatte und das will ich nie mehr erleben müssen) Also hab ich meiner Ärztin heute wieder geschrieben.
Hab ihr von den neuen Symptomen geschrieben und alle anderen die ich noch habe, aber in abgeschwächter Form und sie gefragt was ich machen soll. Ob das Nebenwirkungen sind und wenn ja ob sie mit der Zeit wieder weggehen, oder ob ich wieder runterdosieren soll usw.
Ihre Antwort war nur, dass ich bei der Menge an Symptomen doch lieber stationär gehen und mir einen Psychiater suchen soll (hatte ihr bereits mehrfach gesagt das ich erst mitte März einen Termin habe und früher keinen bekomme, auch nicht akut da ich Neupatient bin).
Ich hab sie wieder gefragt was ich denn jetzt mit der Dosierung machen soll und daraufhin hab ich dann keine Antwort mehr bekommen.
Ich fühle mich total hilflos, verloren und im Regen stehen gelassen.
Bei mir läuft nie was richtig, immer geht alles schief und jetzt schon wieder.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, oder habt einen Rat oder ein paar aufbauende Worte für mich.
Und sorry das es ein so langer Text ist, aber ich wollte ein wenig ausholen damit man den Zusammenhang richtig versteht.
Zu meinen normalen Symptomen gehören:
-Das sich alles unecht, wie im Traum anfühlt (ist besser geworden)
-Innere Unruhe, Drang etwas zu machen aber körperlich schaff ich es nicht
-Nervösität
- Angespannt und innerlich aufgeregt
-Häufiges wasserlassen
-Jeder Tag ist so anstrengend, muss mich zwingen etwas zu machen und würde am liebsten nur im Bett liegen bleiben
-Ganzen Tag Müdigkeit und abends wacher
-Hin und wieder Durchfall oder Übelkeit
-Appetitlosigkeit
-Schwitzen wenn nachts, aber auch nicht jede Nacht
Meine Angstsymptome:
Heißes Gefühl und kribbeln im Körper bis in den Kopf und die daraus entstehenden Gedanken das ich verrückt werde, die Kontrolle verliere, es nie wieder besser wird und ich es nicht schaffe und aushalte.
Zu den neuen Symptomen (eventuell durch die Erhöhungen):
-Sehstörungen
-Schwindel bei Bewegung
-Ständiger Drang tief Luft holen oder gähnen zu müssen
-Das ich schneller gereizt und genervt bin
-Und ein komisches Gefühl in mir welches ich nicht so gut beschreiben kann. So als ob irgendwas nicht stimmt oder bald passiert.
Die Angstsymptome und die die neu gekommen sind sind für mich am schlimmsten.
Und seit ein paar Wochen dauert es bis zu 3 Stunden bis ich endlich mal von dem Mirtazapin müde werde. Das ging zu Anfang schneller.
Hat jemand von euch auch solche Erfahrungen gemacht oder hatte solche Symptome?
Wenn ja, gehen sie wieder weg oder bleiben sie?
Wie war es bei euch?
Ich weiß jeder reagiert anders, aber da ich ja gerade ganz alleine hier stehe, hoffe ich wenigstens das ihr mir vielleicht weiter helfen könnt.
Danke!
Gestern 18:25 • • 14.01.2025
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