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Hallo an alle. Ich nehme jetzt seit 5 Monaten Citalopram. Seit 2 Wochen habe ich von 20mg auf 15mg reduziert. Ich versuche bis Ende des Jahres auf 0mg zu kommen. Was ich merke ist, das ich teilweise gerade am Anfang des Tages teilweise recht müde bin. Vielleicht ist das eine Frühlingsmüdigkeit? Im Moment könnte ich viel schlafen. Ich trainiere seit 2 Monaten auch recht intensiv Kraftausdauer und bei uns im Geschäft geht's jetzt auch richtig los. Gegen Nachmittag und Abend ist es besser. Habe in den letzten 2 Wochen öfters mal mich am Nachmittag für 1 Stunde aufs Ohr gehaut.

Oder kann diese Müdigkeit auch von den Citalopram kommen?

21.04.2018 08:16 • 24.04.2018 #1


11 Antworten ↓


Hallo,

also ich nehme auch schon länger Citalopram, vorher Escitalopram.
Ich kann nur von mir berichten, dass ich nicht müde werde von dem Medikament.

Aber jeder reagiert anders auf Medis.
Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass es das gibt. Mir hilft es gut.

A


Teilweise bleierne Müdigkeit bei Citalopram

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Hy danke für die Antwort. Mir geht's so auch gut ich vermute ich muss mehr Essen gerade nach meinen harten Trainingseinheiten

Zitat von Natureboy78:
Oder kann diese Müdigkeit auch von den Citalopram kommen?


VOM Citalopram wohl nicht, sondern vom Mangel an Citalopram. Es ist ja ein anregendes AD und wenn du es reduziert hast, fehlt dir die anregende Wirkung.

Kann sein aber ob's an 5mg Reduktion vom Citalopram liegt? Schau ma mal ob es sich wieder legt.

5 mg machen Welten aus, wenn man die Dosisstufen anschaut. Glaub mir ich habe das auch mal genommen vor langer Zeit, ich musste mit Tropfen reduzieren, weil ich jedes einzelne mg gemerkt habe.

Zitat von Schlaflose:

VOM Citalopram wohl nicht, sondern vom Mangel an Citalopram. Es ist ja ein anregendes AD und wenn du es reduziert hast, fehlt dir die anregende Wirkung.

Wo ist Citalopram denn bitte anregend? Wenn überhaupt, dann neutral. Anregend sind, wenn man nur die SSRIs betrachtet, wenn überhaupt, dann nur Fluoxetin und Sertralin. Wenn mans wirklich anregend mag: Bupropion, Desipramin, Milnacipran, Adderall, Methylphenidat...

Wo ich trotz guter Recherche irgendwie im Zwiespalt bin, ist mit den so genannten zeitverzögerten Absetzsymptomen. Ich kann nachvollziehen,dass das Gehirn, durch die vermehrte Zugabe von Serotonin, die Produktion des körpereigenen Serotonins runterschraubt und daher diverse Umbauprozesse im ZNS stattfinden.  

Wenn aber das Medikament abrupt abgesetzt wird, verstehe ich es noch, wenn damit das ZNS nicht klarkommt und es dadurch zu Entzugserscheinungen, ähnlich wie bei Dro. und Alk. kommt.

Mit den zeitversetzten Absetzerscheinungen, wie ich Sie dem Anschein nach selbst immer gehabt habe, fehlt mir der kausale Zusammenhang.

Obwohl im Gehirn und Körper nach max. 1 Woche der Stoff des Antidepressivas nachweislich nicht mehr im Körper ist, reagiert das Gehirn anstatt sofort (weil ja der Botenstoff im synaptischen Spalt gänzlich fehlt) erst nach Wochen oder Monaten? Wie kann das gehen? Das passt für mich einfach nicht zusammen.

Obwohl das externe Serotonin fehlt, arbeitet das Gehirn einfach normal weiter, als ob der Stoff ja noch vorhanden wäre und kommt quasi, wie durch Zufall zeitversetzt nach Wochen oder sogar Monaten drauf - Hoppala mir fehlt doch ein Neurotransmitter? Und reagiert dementsprechend mit diversen (Entzug)Erscheinungen.

Wenn sich das Gehirn/zentrale Nervensystem in der Zeit der Serotoninzugabe runtergeregelt/umgebaut/angepasst hat, was passiert dann zwischen dem fehlen des extern zugeführten Serotonins und dem sagen wir mal 4 Monaten bis zum Beginn von erkennbaren, ersten Absetzsymptomen?

Kann mir das jemand beantworten. Gibt es dazu eventuell fachlich hinterlegte Studien, Erkenntnisse?


Rezeptoranpassung (Hoch- und Runterregulation) braucht einige Wochen bis wenige Monate...







Mal davon abgesehen gibt es ja Theorien, dass nicht Serotonin selbst Ursache von Depressionen und Ängsten ist, sondern eine zu hohe Rezeptordichte, z.B. 5HT2A/2C... Jaja, die Monoamine-Hypothese... ^^

Zitat von Natureboy78:
Kann mir das jemand beantworten. Gibt es dazu eventuell fachlich hinterlegte Studien, Erkenntnisse?

Gibt dazu viele Theorien:
https://en.wikipedia.org/wiki/Biology_of_depression

Hallo Skeletor!

Danke für deine Nachricht. Fachenglisch in Youtube ist nicht meine stärke aber trotzdem danke für deine Arbeit und die Hinweise.
Das mit dem Aufbau eines Wirkspiegels ist für mich noch nachvollziehbar, dass es hier eine gewisse Zeit braucht bis sich die Effekte einstellen. ich habe bisher seit 2006 7x das Antidepressivum Citalopram abgesetzt. Bis letztes Jahr hatte ich eigentlich nie sofort die Absetzsymptome. Diese sofern Sie überhaupt welche sind kamen immer in Abständen zwischen 6-24 Monaten. Ich bin bei einer Traumatherapeutin und versuche meine Lebensbaustellen aufzuarbeiten.

Da isch jedoch immer wieder die gleichen Symptome nach dem Absetzen bemerkbar machten

(Erstes Anzeichen sind immer Schulter Nackenverspannungen unbegründete Nervosität, Stress, vermehrtes Schwitzen auf den Fussohlen, kalte Füsse, aufgewühlt sein, Magenbeschwerden, innere Getriebenheit, es fällt mir dann immer schwerer mich zu entspannen. In weiterer Folge können auch leichte Angst, Konzentrationsschwierigkeiten und allgemeine Niedergeschlagenheit auftreten. Der Höhepunkt ist dann eine Panikattacke.)

bin ich mir einfach nicht mehr sicher, ob diese Reaktionen von der Ursprungskrankheit ausgelöst werden oder doch zeitversetzte Absetzsymptome. Dazu gibt es ja auch ein eigenes Forum im Internet, wo betroffene ihre zum teil wissenschaftlich unterlegten Erfahrungen gegenseitig mitteilen. ich bin mir nicht sicher ob ich die Seite posten darf ansonsten bei Interesse einfach eine PN.

Was mir wie ich es schon geschrieben habe nicht in den Kopf reingeht, ist der Umstand wie es den möglich sein kann, dass nach Wochen oder Monaten bei vielen Betroffenen Beschwerden auftreten, die bei genauerer Hinsicht nichts mit der Ursprungskrankheit zu tun hat.

Wie kann das Hirn/zentrale Nervensystem auf einen,mseit Wochen oder Monaten abstinenten Stoff eines Antidepressivas mit Entzugserscheinungen reagieren?

Zitat von Natureboy78:
Wie kann das Hirn/zentrale Nervensystem auf einen,mseit Wochen oder Monaten abstinenten Stoff eines Antidepressivas mit Entzugserscheinungen reagieren?

Nun, so ganz 100%ig wissen tut das keiner. Aber Antidepressiva haben i.d.R. Auswirkungen auf mehrere Hormon- und Nährstoffachsen, unter anderem: Natriumstoffwechsel, Prolactinstoffwechsel, Blutkörperchen, Testosteron/Estradiol... viele dieser Systeme reagieren auf Änderungen sehr träge und brauchen eine ganze Weile, bis sie sich wieder eingepegelt haben.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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