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Ich habe ungefähr 9 Monate Escitalopram 10mg eingenommen in den letzten 2 Monaten habe ich es abgesetzt von 10mg auf 5mg dann auf 2,5mg. Immer wenn ich das gemacht habe, hatte ich starke Beschwerden bekommen, also Elektroschocks so beschreibe ich das jetzt mal. Es sind wie Stromschläge die durch gewisse Bewegungen in meinem Arm oder Kopf ziehen. Ist das normal? ich habe auch extra es sehr lange ausgeschlichen die 0,25mg 3 Wochen lang, jetzt ist der 2 Tag wo ich komplett auf 0 bin, aber ich kann mich garnicht mehr bewegen so schlimm und oft kommen diese Stromschläge. Weis einer ungefähr wann die weg gehen, und allgemein kommen meine Ängste auch wieder.

Gestern 15:51 • 17.04.2025 #1


9 Antworten ↓


Hoi, sind die berühmt-berüchtigten Brain Zaps. Sollten nach paar Tagen bis Wochen eigentlich vergehen. Kannst auch danach googeln, ist nicht schlimm, keine Angst. Einfach SSRI absetzen Brain Zaps suchen, da findet man alles und kann sich einlesen.

Anhang, hier hab was:

Brain zaps beim Absetzen von SSRIs (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) sind ein häufig beschriebenes Absetzsymptom. Sie fühlen sich für viele Menschen wie kurze, elektrische Schläge im Kopf oder Körper an und treten meist beim plötzlichen oder zu schnellen Absetzen auf.
Warum passieren Brain Zaps?
Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass sie mit abrupten Veränderungen des Serotonin-Spiegels im Gehirn zu tun haben. SSRIs beeinflussen die Signalübertragung zwischen Nervenzellen, und wenn die Medikation plötzlich gestoppt wird, kommt es zu einer Art Entzug, was zu diesen Symptomen führen kann.
Häufige Begleitsymptome beim Absetzen:
Schwindel
Übelkeit
Stimmungsschwankungen
Reizbarkeit
Schlafprobleme
Konzentrationsprobleme

Was hilft dagegen?
Langsames Ausschleichen: In Absprache mit deinem Arzt kann eine schrittweise Dosisreduktion helfen, Absetzsymptome zu minimieren.
Omega-3-Fettsäuren: Einige berichten, dass diese die Symptome lindern können (z. B. durch Fischöl).
Hydration Ernährung: Ausreichend trinken und ausgewogen essen unterstützt das Nervensystem.
Stressabbau: Meditation, Bewegung, Schlafhygiene – all das kann helfen, die Symptome abzumildern.
Medizinische Rücksprache: Manchmal ist es sinnvoll, auf eine andere Medikation umzusteigen oder die Dosis wieder leicht zu erhöhen und dann langsamer zu reduzieren.

Alles Gute

A


Stromschläge beim absetzen von Escitalopram ?

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@Kybui7 Das nennt sich Brainzaps und ist ein bekanntes Absetzsymptom. Wie lang das andauert kann man nicht sagen, das ist stark unterschiedlich. Du kannst hier im Forum ja mal unter dem Stichwort suchen, da findest Du jede Menge Beiträge. Auch zur Absetzsymptomatik von Escitalopram.

@Kybui7

Ja, das, was du da beschreibst, klingt ganz stark nach dem, was hier schon viele als “brain zaps” beschrieben haben – aber eben mit einer kleinen Besonderheit: Du spürst sie auch im Arm oder bei Bewegungen. Und das macht dich jetzt wahrscheinlich doppelt kirre, weil andere schreiben: „Nee, das ist nur im Kopf, wie so ein kurzes Zucken oder Blitz im Hirn.“

Aber hier mal Klartext: Diese Stromschlag-Gefühle sind beim SSRI-Ausschleichen total verbreitet – bei Escitalopram ganz besonders. Und nur weil andere sie nur im Kopf spüren, heißt das nicht, dass dein Körper „falsch“ reagiert. Im Gegenteil: Das Nervensystem feuert bei sowas manchmal total diffus – da ist’s absolut möglich, dass du das auch in Armen oder sogar Beinen spürst, besonders wenn du dich drehst, den Kopf bewegst oder dich schnell aufrichtest.

Was da passiert, ist im Grunde n bisschen wie nen kurzer Kurzschluss im System – dein Gehirn versucht gerade, das Fehlen des Wirkstoffs auszugleichen. Und während es das tut, ist alles hypersensibel: Gleichgewicht, Wahrnehmung, Reizleitung – und ja, eben auch Bewegung.

Du hast es schon sehr langsam ausgeschlichen – das war genau richtig. Aber trotzdem:
Tag 2 auf null ist heftig. Da ist das System gerade am lautesten. Und ja, es kann sich richtig beknackt anfühlen. Aber es ist kein Zeichen von „gefährlich“ – es ist ein Zeichen von Entzug. Nicht in dem Sinne wie bei Dro., aber dein Gehirn versucht gerade, seine alten Steuerungen wieder zu übernehmen – und das läuft halt nicht völlig ruckelfrei.

Geduld. Reize runterfahren. Keine schnellen Bewegungen, kein Dauer-Scan, kein Katastrophenfilm im Kopf.
Und: Deine Ängste, die wiederkommen – das ist nicht „versagt“, das ist vorhersehbar. Dein System ist gerade ungeschützt, und alles, was vorher gedämpft war, darf sich jetzt nochmal zeigen. Aber: Das bleibt nicht so.

Die Stromschläge gehen weg. Wirklich. Meist nach ein paar Tagen bis Wochen.
Und wenn du merkst, dass es dich komplett überrollt – dann ist kein Rückfall, sondern vielleicht ein Zeichen, dass dein System noch etwas mehr Zeit gebraucht hätte.
Aber auch dann: Kein Drama. Du kannst anpassen. Und du darfst.
Was du nicht musst: Dich verrückt machen, nur weil es sich gerade anders anfühlt als bei anderen.
Dein Körper geht halt seinen eigenen Weg – und das ist genauso okay.

Danke für den ausführlichen Betrag, okay da bin ich ja erstmal jetzt beruhigt ,dann warte ich einfach mal die Tage noch ab.

Nur mal aus Interesse, weil ja einige scheinbar schon Erfahrungen damit haben: Wie hat man sich das vorzustellen? Fühlt sich das wirklich an wie Stromschläge? Das stelle ich mir extrem disgusting vor. Möchte schonmal wissen was auf mich zukommt, falls ich irgendwann auch beschließe mein SSRI wieder abzusetzen.

Jup, ist wie ein Stromschlag vom Hirn die Wirbelsäule runter. Wandert aber etwas langsamer und tut nicht wirklich weh, man erschrickt eher. Ähnlich wie ein kribbelnder Schauer der den Rücken runter schießt.

Hatte das einmal, diesmal beim Absetzen von Escitalopram aber nicht, da standen Zuckungen im Vordergrund. Teils war das auch wie ein Stromschlag im Arm oder Bein... deshalb gaaanz langsam absetzen, damit man möglichst wenig Symptome hat. (Ich Dödel hab's viel zu rapide gemacht...)

Grüße

Solange es bei solchen oberflächlichen Missempfinfungen bleibt und nicht die Gefahr einer vegetativen Entgleisung besteht wie zb. beim Alk. oder Benzoentzug müsste das ganze ja einigermaßen glimpflich abgehen. Habe jedenfalls noch keinen in der Entzugsklinik gesehen, der von Antidepressiva entgiftet hat XD

Wenn man von hohen Dosen auf 0 geht, können schwerere Symptome auftreten (Halluzinationen, epileptische Anfälle, etc.)

Aber das ist nur wenn man riskiert von 15 oder 20 auf 0 zu gehen und auch dann sehr selten.

Insgesamt ist das Absetzen halt oft sehr langwierig. Mehrere Wochen bis knapp über 3 Monate waren's bei mir.

Im Endeffekt hat man einfach Symptome von einen zu geringem Serotoninspiegel.

Das Absetzen passiert oft auch in Wellen, also kann es sein, dass die Sachen wieder kommen. Aber jede Welle wird schwächer...

Ich habe vor Jahren Escitalopram innerhalb von 2 Wochen abgesetzt, ich hatte nichts.

Jetzt dümpel ich bei 6 Tropfen seit Wochen rum und komm nicht wirklich weiter. Verstehe einer wer will ‍️

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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