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hallo ihr lieben,

nach einer halben ewigkeit melde ich mich hiermit mal wieder zurück.

ich nehme mittlerweile seit einem halben jahr cipralex und zwar 20 mg täglich. meine panikattacken sind tatsächlich viel viel seltener geworden, was aber bestimmt auch an meinen veränderten lebensumständen liegen wird, die mir jetzt viel mehr sicherheit bieten. nun sind die tabletten bei mir aber nicht ohne nebenwirkungen
die schlimmste ist: ich habe 10 kilo zugenommen ich war vorher immer sehr schlank und das war mir auch wichtig! mit den 10 kilo mehr fühle ich mich so unwohl, dass ich kaum mehr meine wohnung verlasse - also genau wie vor den cipralex, nur damals lag es an meiner angst, heute an meinem gewicht.
ich muss dazu sagen, dass ich seit august eine kleine hündin habe mit der ich täglich mindestens 3 stunden unterwegs bin - ich bewege mich also definitiv mehr als vorher! trotzdem nehme ich immer weiter zu...
hinzu kommen schlafprobleme in der nacht und müdigkeit am tag - selbst wenn ich tagsüber nicht schlafe und total übermüdet bin habe ich nachts probleme einzuschlafen.
meine emotionen und mein antrieb sind wie ausradiert - ich bin so gleichgültig in vielerlei beziehung, vorallem auf zwischenmenschlicher ebene.... und was die sozialkontakte angeht ziehe ich mich immer mehr zurück - was aber auch stark an meiner gewichtszunahme liegt. ich traue mich im großen und ganzen nur dorthin, wo die menschen mich nur in dicker jacke sehen. zu groß ist die angst, dass irgendwem auffällt, dass ich zugenommen habe. die sollen mich alle so schlank in erinnerung behalten wie ich mal war

ich weiß nicht mehr weiter und denke jetzt wirklich schon darüber nach, die medikamente nach weihnachten auszuschleichen. was würdet ihr mir raten?
ich habe allerdings auch große angst vor den absetzungserscheinungen, da die eingewöhnung bei mir auch die hölle war... ich will mich gar nicht zurück erinnern

wenn ihr irgendwelche ratschläge oder erfahrungsberichte habt würde ich mich sehr freuen!

traurige grüße

rather ripped

19.12.2009 04:24 • 20.12.2009 #1


2 Antworten ↓


Hi,

wie sieht's denn ärztlicher- und therapeutischerseits aus? Weniger Panikattacken ist ja noch kein Kriterium, wichtiger wäre ja, wie du mit Panikattacken umgehst. Ich hoffe, Cipralex war nicht die einzige Maßnahme gegen die Angst, sondern es ist auch psychotherapeutisch etwas gelaufen. Ich würde jedenfalls erstmal das Gespräch mit den zuständigen Fachleuten suchen. Außerdem kann (muss) man eh zunächst auf eine geringere Dosis gehen. Das wäre doch ein Zwischenschritt.

Jedenfalls sind die Nebenwirkungen echt nicht der Hit - ganz besonders Antrieb, Müdigkeit, Gleichgültigtkeit. So ist das mit dem AD nicht gedacht. Selbst wenn du also noch ein AD brauchst, scheint Cipralex nicht optimal zu sein.

Wenn man Cipralex langsam absetzt, kommt es in der Mehrheit der Fälle nicht zu Absetzerscheinungen. Sie sind zwar möglich, aber viel seltener als z.B. bei Paroxetin oder Trevilor. Im Fall der Fälle kann man sogar auf Cipralex-Tropfen umsteigen, um noch langsamer abzusetzen. Ein Freund von mir hatte ca. drei Monate lang die Höchstdosis und konnte es völlig problemlos innerhalb weniger Tage absetzen, mit Paroxetin hatte er dagegen große Schwierigkeiten. Ich hatte auch mal Cipralex (10 mg) und habe es über 10 Tage mit der halben Dosis ausgeschlichen - ganz ohne Absetzerscheinungen.

Liebe Grüße
Christina

Hi rather_ripped,

ich habe Cipralex und andere ADs öfters sofort ohne Ausschleichen abgesetzt. Soll man zwar eigentlich nicht, ist aber trotzdem nichts passiert. Den Vorschlag mit Therapie finde ich gut, falls Du zwischenzeitlich noch keine begonnen hast.

pc





Dr. med. Andreas Schöpf
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