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Hi,

ich nehme seit längerer Zeit abends Mirtazapin 15mg zum schlafen, mittlerweile 7,5mg und seit etwa einer Woche das Medikament Tianeptin. Seitdem das Tianeptin dazu gekommen ist bin ich wieder stabil und fühle mich eigentlich ganz gut, jedoch habe ich so ein schlechtes Gewissen wegen der Medis. Ich denke irgendwie dass ich mit diesen 2 Präparaten zu viel nehme und dass ich meinem Körper irgendwie damit schaden könnte. Irgendwie fühle ich mich schlecht und nicht stark genug dass ich zusätzlich Medis brauche damit ich mich wohl fühle, jedoch helfen sie mir auch irhendwie. Wie denkt ihr darüber? Sind das falsche Einstellungen, oder sollte ich die Medikamente nochmal reduzieren?

13.08.2020 09:44 • 13.08.2020 #1


8 Antworten ↓


Ich denke das ist die falsche Einstellung
Du merkst ja das es dir durch die Medikamente besser geht und es heißt ja nicht das du sie dein Leben lang nehmen musst sondern nur das du aktuell diese Unterstützung brauchst
Das hat überhaupt nichts mit Schwäche zutun

A


Schlechtes Gewissen wegen Medikamenten

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Psychopharmaka nimmt man solange wie nötig und so kurz wie möglich. Früher hatte ich die immer nach ca. einem halben Jahr nach Wirkungseintritt abgesetzt.

Also ein schlechtes gewissen darfst du da nicht haben. Weil was dir hilft, ist auch fürs erste gut und wenn du einen Gesunden Körper hast, brauchst du da keine Sorgen haben, dass du Schäden abbekommst. Ich nehme Medikamente seit 2012 und meine Leberwerte sind fast Perfekt, laut meines Arztes. Also geh zum Arzt, mach ein Blutbild und du siehst, dass nix ist. Würde man aber auch merken! Kopf hoch and stay strong.

Ich nehme seit über 20 Jahren schlafanstoßende Antidepressiva und habe kein schlechtes Gewissen.

Auch du unterliegst dem Vorurteil, dass psychische Problematik was für Weicheier ist, und Medis das quasi untermauern.

Naja, dann denk mal, wieviel Weicheier Schmerzmittel nehmen, oder Blutdrucksenker, nur mal auf die gängigsten Medis einzugehen. Alles Looser und Versager. Oder?

Mensch, mach 3 Kreuze, dass die Medis helfen. Gleichzeitig, wenn du aber stabil bist, arbeite therapeutisch deine Probleme auf. Das ist eh genügend Arbeit, die man von Hochdruckpatienten, als Beispiel, komischerweise nicht erwartet. Oder meinst du, dass diese Menschen ein schlechtes Gewissen haben, ihre Medis nehmen zu müssen? Also - Same to you.

Zitat von Icefalki:
Auch du unterliegst dem Vorurteil, dass psychische Problematik was für Weicheier ist, und Medis das quasi untermauern. Naja, dann denk mal, wieviel Weicheier Schmerzmittel nehmen, oder Blutdrucksenker, nur mal auf die gängigsten Medis einzugehen. Alles Looser und Versager. Oder? Mensch, mach 3 Kreuze, dass die Medis helfen. Gleichzeitig, wenn du aber stabil bist, arbeite therapeutisch deine Probleme auf. Das ist eh genügend Arbeit, die man von Hochdruckpatienten, als Beispiel, komischerweise nicht erwartet. Oder meinst du, dass diese Menschen ein schlechtes Gewissen haben, ihre Medis nehmen zu müssen? Also - Same to you.


Naja also das Vorurteil kommt bei mir halt auch viel von der Erziehung, weil meine Eltern so denken und mit das etwas anerzogen haben, aber das ist ein anderes Thema. Ich bin dran und bin in Therapie, allerdings muss ich ehrlich sagen, dass die Medis mehr helfen als die Therapie. Viele Dinge sind extrem anstrengend aufzuarbeiten und das führt teilweise zu einer Verschlechterung bei mir, anstatt zu einer Verbesserung. Deswegen weiß ich nicht, ob die Therapie das Richtige ist. Ich kann mir häufig auch gut selber helfen. Aber ja, du hast schon Recht. Andere Leute schlucken andere Pillen und denken wohl gar nicht drüber nach. Ich finde halt nur 2 Medikamente in jungen Jahren zu nehmen ist schon viel...aber danke das hilft mir weiter

Zitat von Sleeepy:
Deswegen weiß ich nicht, ob die Therapie das Richtige ist. Ich kann mir häufig auch gut selber helfen.


Ich denke bei einigen hilft eine Therapie, bei anderen geht die eher nach hinten los. Ich hatte in der Psychiatrie auch mal eine Kurzzeittherapie. Mir ging es danach bedeutend schlechter.

Zitat von Sleeepy:
e. Viele Dinge sind extrem anstrengend aufzuarbeiten und das führt teilweise zu einer Verschlechterung bei mir, anstatt zu einer Verbesserung


Ja, so ist das in der Therapie. Von nix kommt nix.





Dr. med. Andreas Schöpf
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