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Guten Tag,

ich bin 63 Jahre alt und habe vor etwa 3 Jahren Venlafaxin und auch Mirtazapin vollständig abgesetzt. Zuerst ging es mir damit sehr gut, aber dann bekam ich allmählich wandernde Gliederschmerzen im ganzen Körper. Später kamen Tinnitus, starke Schlafstörungen und – was mich wirklich in die totale Verzweiflung treibt – Symptome, die fast eins zu eins dem PGAD (Persistierende genitale Erregungsstörung) ähneln.

Nach sehr langen Recherchen vermute ich, dass diese Symptome eine Folge der Einnahme von SSRIs und SNRIs sein könnten. Seit 2001 habe ich zuerst Fluoxetin und dann über viele Jahre hinweg auch Venlafaxin eingenommen.
Ich weiß nicht, was hier helfen könnte, wenn überhaupt. Ich hoffe sehr, dass jemand , der mich liest und die ähnliche Symptome hat, mir einen Rat geben kann.
Danke im Voraus.

LG auch allen!

12.10.2024 12:37 • 12.10.2024 #1


10 Antworten ↓


Zitat von Pavel:
PGAD (Persistierende genitale Erregungsstörung) ähneln.

Meinst du sowas wie PSSD?
also Post-SSRI-sexuelle-Dysfunktion?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Post-SS...ysfunction

A


PGAD nach dem Absetzen der Antidepreesiva

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Ich habe die enorme Zahl von sehr zuverlässigen wissentlichen Quellen, deswegen ich wäre sehr dankbar, wenn jemand sich hier meldet. Sorry. Das ist mir wichtig. Schönen Tag!

Zitat von rednaxela:
Meinst du sowas wie PSSD?
also Post-SSRI-sexuelle-Dysfunktion?


Nein, es war früher, aber dann wäre PGAD wie die Kehrseite derselben Medaille. Ich war fast mein ganzes Leben lang Impot. und hätte nie damit gerechnet, dass so eine Tortur in meinem Alter noch möglich ist. Ich melde mich später...

@rednaxela , schaue mal, was steht im von dir verlinkten Artikel:

Zitat:
Eines oder mehrere der folgenden sexuellen Symptome können bei PSSD auftreten. Sie beginnen entweder mit dem Absetzen des SSRI oder bleiben über das Absetzen hinaus bestehen.[2] Die Symptomatik kann sich nach dem Absetzen verschlechtern.[7]

Und weiter lese ich:

Zitat:
.. eine erek. oder sexuelle Erregung hervorzurufen oder aufrechtzuerhalten
andauernde genitale Erregungsstörung (PGAD) trotz fehlender sexueller Erregtheit

-- Dauererektion (Priapismus)


Eine Erkenntnis dabei war, dass die SSRI-induzierten emotionalen Nebenwirkungen, ganz gleich ob positiv oder negativ empfunden, bei mehreren PSSD-Betroffenen ebenfalls nach dem Absetzen geblieben zu sein schienen.[9]


Es gibt auch einige publizierte Fälle von andauernder genitaler Erregungsstörung (PGAD)[33][34][35] und vorzeitigem Samenerguss[36] nach dem Absetzen von SSRI. Die andauernde genitale Erregungsstörung und der vorzeitige Samenerguss unterscheiden sich wesentlich von Hypersexualität und sollten nicht mit ihr verwechselt werden.


Das ist alles schon veraltet, es gibt sehr besorgniserregende neue Informationen, leider. LG.

Heißt das jetzt Dauererrektion oder keine Errektion?
Warst mal beim Urologen, ob organisch alles i.O. ist?

Zitat von Logo:
Heißt das jetzt Dauererrektion oder keine Errektion? Warst mal beim Urologen, ob organisch alles i.O. ist?

Hi, @Logo .


Das ist eine wirklich sehr komplizierte Geschichte. Zuerst dachte ich, dass ich so etwas wie das Kundalini-Syndrom habe. Also habe ich ein seriöses wissenschaftliches Team gefunden, das dieses Phänomen untersucht. Ich habe dann einen sehr ausführlichen und extrem langen Fragebogen ausgefüllt, um die Sache zu klären. Und es stellte sich heraus, dass es eindeutig Kundalini war. Ich habe viel Kundalini-Yoga praktiziert, nach Saraswati, Bhajan, Iyengar usw. Für mein Alter bin ich sehr fit und schlank, früher konnte ich minutenlang auf dem Kopf stehen.
Es steht in vielen Quellen, dass das sexuelle Verlangen sehr stark ist, wenn die Kundalini erwacht. Denn eigentlich ist Kundalini von Natur aus die sexuelle Kraft. Ich wollte nur noch endlos Sex.
Aber dann habe ich weiter recherchiert, und etwas stimmte nicht. Es war wie eine Besessenheit, also wie ein abgespaltener Anteil, wie der Schatten nach C.G. Jung – es hatte nichts mit mir selbst zu tun.
Also, weiter: Zuerst hatte ich eine Dauererektion, ich hätte wahrscheinlich rund um die Uhr Sex haben können. Aber es hat mich eigentlich nicht interessiert. Ich bin ein alter Knacker, schon Opa. Dazu kamen immer mehr sehr schlimme Schmerzen, die durch den ganzen Körper wanderten. Und meine Träume waren voller fast P. (Sex..) Inhalte, obwohl ich so etwas nicht schaue – es ist mir völlig egal.
Organisch ist alles in Ordnung, ich war bei vielen Fachleuten, aber es wurde nichts Körperliches gefunden. Man kann daran zugrunde gehen, ohne zu wissen, warum.
Ich habe viele Heiler kontaktiert, und fast alle sagen mir, wie stark meine Kundalini sei. Das ist echt zum Kotzen, sorry.
Allmählich bin ich auf einige sehr wertvolle englische Quellen gestoßen und habe meine Symptomatik wiedererkannt.
Aber bevor ich etwas verlinke: Es hat alles begonnen, als ich Antidepressiva abgesetzt habe. Ich vermute, es kam zu einer sehr starken Aktivierung des zentralen Nervensystems. Der Prozess hat sich dann verselbstständigt: Schlaflosigkeit, Tinnitus (was auch an Kundalini erinnert, oder?), kein Schlaf und immer das Gefühl, kurz vor einem Orga. zu stehen, aber nie zum Höhepunkt zu kommen. Solche Zustände treiben viele in den Suizid, wie ich herausgefunden habe. Heilung ist eigentlich nicht möglich.
So, das ist die ganze Story in Kürze. LG.

Danke für die ausführliche Informationen und deine Offenheit.
Ich denke hier im Forum bist du wohl der einzige user, der davon betroffen ist und einen exelenten ausgeprägten Kenntnisstand hat.
So wird es schwer sein einen guten Rat zu finden.
Das Einzige, was mir dazu einfällt wäre die Anwendung eines Anaphrodiasikum.
So eine Art Hängolin (was es tatsächlich nie bei der Armee gab), welches eventuell eine Abschwächung der Symptome bewirkt. Ich hab da mal was vom Mönchspfeffer gelesen, weiß aber auch nicht, ob das nur eine erfundene Geschichte ist.
Könnte mir auch eine hormonelle Behandlung vorstellen oder als letztes Mittel eine chemische oder mechanische Kastration, ehe man dem Suizid in die Arme getrieben wird.

Zitat von Logo:
Ich hab da mal was vom Mönchspfeffer gelesen, weiß aber auch nicht, ob das nur eine erfundene Geschichte ist.


Naja, im Moment komme ich noch mit den enormen Dosen von Baldrian zurecht. Aber .. die Benzodiazepine wirken meistens paradox, ebenso wie die Nahrungsergänzungsmittel. Mehr und mehr.

Zitat von Logo:
Könnte mir auch eine hormonelle Behandlung vorstellen oder als letztes Mittel eine chemische oder mechanische Kastration, ehe man dem Suizid in die Arme getrieben wird.


Ach, @Logo, das ist doch wie Suizid (Kastration). Ich würde es nicht machen, tut mir leid. Über Suizid zu sprechen ist gefährlich, aber wenn es so weiter bergab geht, warum nicht?
Ein Mensch kann auch an unheilbarem Krebs erkranken oder an Alzheimer – es gibt eine Zeit zu leben und eine Zeit zu gehen, wie man sagt. Ich bin wenigstens dankbar für jeden Tag, an dem ich noch da bin.
Ich werde später, wenn ich die Kraft habe, einen sehr interessanten Artikel veröffentlichen, wenn es hier erlaubt wird.
Aber der Wissenschaftler, der enorm viel über Kundalini weiß, hat mir schon mit rechtlichen Schritten gedroht, nur weil ich offen und ehrlich gesagt habe, dass diese Krankheit als absolut unheilbar gilt – es ist wie ein Leben auf Pump.
Das hat mich auf die Palme gebracht. Die verdammten Pharmakonzerne verstümmeln die Leute und machen Profit, koste es, was es wolle. Aber wenn man offen sagt, was man denkt, muss man damit rechnen, dass die Polizei vor der Tür steht und man in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie kommt.
Wo leben wir eigentlich? Ach… ich habe keine Worte mehr. LG.

Ich wünsche dir alles Gute.

Für alle, die das hier noch lesen: Das ist die tragische oder komische... Ironie des Schicksals. Ich habe mein Leben lang unter Depressionen gelitten, die am Ende resistent und damit unheilbar waren – also praktisch ein hoffnungsloser Fall. Aber dann habe ich von mir aus alle Antidepressiva abgesetzt, nur durch meinen eigenen Willen und meine eigene Kraft, denn diese Medikamente hatten meinen Körper sowieso zerstört. Man sollte immer darüber nachdenken, welchen Preis man für diese Medikamente zahlt. Lohnt es sich überhaupt? In den Leitlinien steht, dass man sie nicht länger als ein Jahr einnehmen sollte, wenn ich mich nicht täusche, aber nicht ein Leben lang.

Am Ende aber chronifizieren diese Medikamente die Depressionen und lösen sie selbst aus – das wissen nicht alle, aber darüber gibt es Dokumentation im ARD.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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