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Hallo

Ich habe mich nach sehr langer Zeit wieder eingeloggt und mir wurde heiß und mulmig beim überfliegen meiner uralten Beiträge. Ich überlege was ich damit mache. Allerdings, Scham und Schuldgefühle waren so gut wie die Wurzel allen Übels in meinem bisherigen Leben.
Rückblickend hat sich auch meine soziale Phobie unter anderem davon genährt.
Neben sinnloser, destruktiver und systematisch überdosierter Medikation auf Krankenschein und daraus folgenden ungelösten Problemen über sehr viele Jahre.

Jetzt würde ich gerne sofort alles löschen.
Aushalten statt davonlaufen ist das Motto und gewissermaßen eine Expositionsübung oder Konfrontation, wie man sie früher nannte.

Zum Thema Medikamente habe ich inzwischen eine ganz andere Einstellung.
Sie können sehr hilfreich, wertvoll und auch lebenswichtig sein.
Später können sie jedoch zum Sand im Getriebe werden das sehr vieles wieder zerstört. Erlebte traurige Tatsache.

18.08.2024 07:45 • 18.08.2024 x 3 #1


9 Antworten ↓


Das muss Dir nicht peinlich sein. Sieh es doch einfach als Dokument von Dingen und Problemen, die Du hinter Dir lassen konntest. Offensichtlich bist Du nun einige Schritte im Leben weiter.

A


Peinlicher Rückblick über meine Forenbeiträge

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Danke das stimmt sicher.

Zitat von Polaris24:
Danke das stimmt sicher.

Und im Rückblick betrachtet, war man immer ein Idiot. Dennoch kann man sich verzeihen und sollte das auch, weil man es zu der Zeit eben nicht besser konnte oder wusste. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden, heißt es.

Geh einfach so mit Dir um, als wärst Du heute ein guter Freund von Deinem damaligen Ich.

Ich muß da wiedersprechen. Ich bin zum Thema Freund zu mir sein weiter gekommen und sehe es mitterweile wesentlich liebevoller, fürsorgliche rund verständnisvoller was ich gemacht, nicht gemacht und erlebt habe.
Ich mag mich inzwischen um ein vielfaches mehr als damals.
Ich verstehe mein Denken und Verhalten und verzeihe mir sehr vieles.
Eigentlich habe ich inzwischen Meilensteine bewältigt.
10 Jahre zu spät für sehr viel wertvolles in meinem Leben, aber immerhin habe ich es geschafft.

Zitat von Polaris24:
Ich verstehe mein Denken und Verhalten und verzeihe mir sehr vieles.
Eigentlich habe ich inzwischen Meilensteine bewältigt.

Glückwunsch. Das hört sich doch schon ganz anders an.

Zitat von Polaris24:
10 Jahre zu spät für sehr viel wertvolles in meinem Leben, aber immerhin habe ich es geschafft.

Keiner weiß, was noch kommt.
Ich mache auch gerade größere Schritte und weiß eigentlich gar nicht, was das alles soll.
Es wird sich zeigen, denke ich.

Zitat von Cbrastreifen:
Ich mache auch gerade größere Schritte und weiß eigentlich ...

Positive oder negtive?

Zitat von Polaris24:
Positive oder negtive?

Vermutlich positve, also ja, eindeutig.
Aber in unserem Alter ist auch eine positive Veränderung ja ein Abschied von etwas Gewohntem, was mitunter dabei sogar zerstört wird.

Ich erringe gerade neue Freiheiten, auch von alten Ängsten, die ich über Jahre nicht groß beachtet habe, aber ich bekam eine Initialzündung für das Thema Freiheit unter die Nase gehalten. Früher habe ich geübt und gekämpft, vollkommen neu ist, dass sich inzwischen vieles von selbst einstellt und entfaltet, ohne dass ich groß aktiv werden muss.

Mein Part ist, dass ich es gelernt habe Projektionen zu erkennen (auch positive) und als mein Thema zu sehen und mich weniger gegen einfache Lösungen sperre. Aber auch da weiß ich nicht genau, warum das so ist.

Zitat von Polaris24:
Hallo Ich habe mich nach sehr langer Zeit wieder eingeloggt und mir wurde heiß und mulmig beim überfliegen meiner uralten Beiträge. Ich überlege was ich damit mache. Allerdings, Scham und Schuldgefühle waren so gut wie die Wurzel allen Übels in meinem bisherigen Leben. Rückblickend hat sich auch meine soziale ...

Das muss dir nicht unangenehm sein, wir alle schlagen uns doch durch dass Leben und da sind die einen oder andern Momente die man hinterher bedauert normal. Ich finde es gut das du heute auch anders über bestimmte Dinge sprichst, mir geht es ähnlich, in der damaligen Akutphase war man ein Gefangener sich selber und der Gesellschaft. Habe auch viel versucht und bin das eine oder andere Mal an Medi geraten (auch durch Ärzte) wo mein Bauchgefühl mich aber gerettet hat. Antidepressiva habe ich 2 Jahre genommen aber von Benzo war ich überwiegend verschont geblieben außer einem Mal wo ich dann selber feststellte dass so was normal nicht sein darf und nur eine Traumwelt erzeugt die mit dem Realem Leben nichts zu tun hat, und außerdem noch sehr gefährlich ist für Körper/Geist und unserem Umfeld.

In meiner Reha damals wurde darauf verzichtet außer in einem Medi Entzug, ich konnte es mit erleben in der Gruppentherapie wie diese Menschen gelitten haben und sich am Boden wälzen. Das sich heute in Bezug darauf bei den Ärzten nur wenig geändert hat zeigt mir immer wieder auf das man niemals zu sehr vertrauen darf und die Verantwortung bei sich hält.

Hilfe zur Selbsthilfe war in meiner Reha an der Tagesordnung, auch als Patient Verantwortung übernehmen, auch für andere, sich kümmern und versuchen zu helfen, aus dem Grund lese ich hier heute noch und gebe hier da auch gern Mal einen Hinweiß ab oder versuche etwas zu Stützen. Was dann daraus gemacht wird liegt aber in anderer Hand.

Zitat von Polaris24:
beim überfliegen meiner uralten Beiträge.

Genau. Uralt.
Das sehen wir ja auch, von WANN die sind.
Welcome back
Von mir steht / stand auch das halbe Leben hier im Forum.
Ich habe deswegen mitunter auch meine Nicknamen immer mal wieder geändert und war zwischenzeitlich auch mal abgemeldet.

Zitat von Polaris24:
Jetzt würde ich gerne sofort alles löschen.

Es ist ja trotzdem alles ein Teil von Dir.....ein Zeitzeuge....wenn auch GEWESEN und nicht mehr aktuell.

Mache doch einfach einen Neustart. Einen neues Thema...vielleicht unter *Tagebücher*......

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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