Hallo Bianca,
ein bisschen ungewöhnlich kommt mir das auch vor. Perazin sollst Du vermutlich nur vorübergehend nehmen, bis Du mit Paroxetin stabil eingestellt bist. Dabei soll das Perazin wohl v.a. gegen die Einschleichnebenwirkungen von Paroxetin (Nervosität, Schlafstörungen, Angst, Übelkeit) helfen. Trotzdem ist es außergewöhnlich, dazu ein mittelpotentes Neuroleptikum zu geben. Üblich wäre ein Benzodiazepin oder das Neuroleptikum Promethazin (aus der gleichen Gruppe wie Perazin, aber harmloser). Vielleicht glaubt Dein Arzt, auf diese Weise gleich mit einer höheren Dosis Paroxetin einsteigen zu können. Wieviel mg Wirkstoff enthält denn eine Tablette Paroxetin?
Normalerweise peilt man eine Tagesdosis von 20 mg Paroxetin an. Und bei Angstpatienten tut man gut daran, ganz besonders langsam damit anzufangen. Man nimmt dann ca. 10 Tage lang die halbe Dosis (10 mg) und geht dann auf die ganze. Oder manche fangen sogar mit 5 mg an, um noch langsamer zu steigern. Eigentlich nimmt man Paroxetin morgens. Nur ganz am Anfang kann es sinnvoll sein, sie abends zu nehmen, falls sie nämlich müde machen. Bei ganz wenigen Patienten bleibt es so, die nehmen Paroxetin dann immer abends.
Bis es Dir besser geht, wird es noch eine Weile dauern. Paroxetin braucht schon so ca. zwei bis drei Wochen, bis es anschlägt. In der Zwischenzeit wird es Dir voraussichtlich sogar etwas schlechter gehen - wegen der Einschleichphase.
Wenn Du unsicher bist, kontaktiere nochmal Deinen Arzt. Es soll sicher nicht langfristig bei dieser Medikation bleiben. Falls doch, lass Dir genau erklären, was er damit bezweckt. Perazin ist langfristig und/oder in höheren Dosen nicht unbedenklich, da sollte man schon genau abwägen, ob man das wirklich braucht.
Liebe Grüße
Christina
27.05.2009 22:35 •
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