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Hallo ihr lieben,

ich bin schon seit Jahren fleißige Offline Mitleserin, ihr habt mir immer wieder geholfen, vielen Dank dafür!

Ich habe ein Problem, es geht um meine Mutter.
Kurze Vorgeschichte:
Sie hat seit Jahren diverse körperliche Probleme, zu denen es keine wirklich klaren Befunde und keine erfolgreichen Therapien gab (angeblich psychosomatisch..). Sie hat außerdem mit generalisierter Angststörung und Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen.
Sie ist allerdings nicht der Typ, der sich davon aufhalten lässt, hat also kein typisches Vermeidungsverhalten gezeigt, sehr jugendlich für ihr biologisches Alter (knapp 50), macht sehr viel Sport, gesunde Ernährung usw.

Meine eigentliches Problem:
Sie nimmt seit ca 2 Monaten Citalopram (20 mg). Es ist das erste Mal, dass sie ein Antidepressivum nimmt.
Sie hat in der letzten Woche mehrere Anfälle gehabt, der letzte so schlimm dass sie ins Krankenhaus kam. Es wurden sehr viele Tests durchgeführt, ohne positiven Befund.
Jetzt wird natürlich auf Panikattacken getippt, ABER sie hatte nie in ihrem Leben Panikattacken, und gerade jetzt, seit sie Citalopram nimmt, sollen sie plötzlich auftreten? Zumal sie auch keine wirklich große Angst während der Attacken verspürt hat.

Meine Vermutung ist ein Serotoninsyndrom, es passen alle Symptome, obwohl die Dosis dafür eigentlich zu gering sein sollte.


Habt ihr Erfahrungen mit Panikattacken, die erst nach der Einnahme von Citalopram auftraten?
Oder mit einem Serotoninsyndrom, das schon bei geringer Dosis auftreten kann? Möglicherweise hat sie keinen Serotoninmangel (vllt sogar einen Überschuss), sodass es keine hohe Dosis benötige?

Ich erwarte natürlich keine Ferndiagnose, aber kein Arzt oder Psychologe kann (möchte) helfen.

27.07.2017 13:59 • 03.04.2018 #1


3 Antworten ↓


Hey,
Ist es eher ein Versuch der ratlosen Ärzte sie preiswert ruhigzustellen und zu hoffen, dass es damit vielleicht besser wird oder gibt es einen echten Grund fürs Citalopram?

Zitat:
Sie hat außerdem mit generalisierter Angststörung und Minderwertigkeitsgefühlen zu kämpfen.

Behaupten das Ärzte oder sieht sie und Nahestehende das ähnlich?


Wie verliefen diese Anfälle denn? Eine etwas präzisere Schilderung wäre ganz gut.
Nimmt sie außer Citalopram denn noch irgendwelche anderen Medikamente oder Johanniskrautextrakt o.ä.?
Hat das Citalopram außer den Attacken denn irgendwelche Verbesserungen/Verschlechterungen/Veränderungen gebracht? Wenn nach 8 Wochen keine Verbesserung eintritt, ist es eher selten, dass es noch zu einer Verbesserung kommen wird bei weiterer Einnahme.

Zitat:
Sie hat seit Jahren diverse körperliche Probleme, zu denen es keine wirklich klaren Befunde und keine erfolgreichen Therapien gab (angeblich psychosomatisch..).

Es gibt in Deutschland Zentren für unbekannte Krankheiten, in denen die (Fach)ärzte ihre Scheuklappen ausziehen und interdisziplinär darüber diskutieren, was hinter den Symptomen wirklich stecken kann. Habt ihr es vielleicht schonmal bei so einer Anlaufstelle probiert?


Kann von ratlosen Ärzten auch ein Lied singen....

A


Panikattacken WÄHREND Citalopram, vorher nicht?

x 3


Hey,
danke für deine Antwort!

Teils teils, natürlich möchte man sie abfertigen und ruhigstellen, aber da sie ständige Sorgen und Ängste hat und nicht so richtig weiß wohin mit sich selber dachte sie, sie könnte es ja mal probieren. Ihre Symptome sind nicht deutlich besser, vielleicht ein wenig, ansonsten verträgt sie es ganz gut.

Es ist sehr deutlich bei ihr, nicht die Meinung irgendwelcher Ärzte.

Sie nimmt keine weiteren Medikamente oder Substanzen.

Hauptsächlich beschreibt sie es so, als wäre man stark unterzuckert (war sie nicht), Schwächegefühl, Augenzucken (keine Fokussierung möglich), Zittern und Hitze.
Nur beim letzten Anfall ging Angst einher, weil es so stark war und sie nicht wusste was los ist. Es ging meist ca 20 Minuten.

Danke für diesen Tipp! Damit werde ich mich gleich mal beschäftigen.

Hallo, die Antwort kommt zwar etwas spät aber vielleicht hilft das noch. Ich selbst leide seit Jahren unter Panikattacken. Hatte das aber immer ganz gut im Griff weil es wirklich nur sporadisch auftrat und mir die Psychotherapie geholfen hatte. Leider wurde das in diesem Jahr dann doch deutlich schlimmer und mein Arzt kam dann auf die tolle Idee mir Citalopram zu verschreiben. Das Medikament mag vielen helfen und letztendlich kann man meine Erfahrungen nicht verallgemeinern. Ich habe selbst im Bekanntenkreis 2 Leute die es ohne Probleme einnehmen. Ich habe es 4 Tage versucht (jeweils 10 mg) und bin fast verrückt geworden. Ausschlag, Panikattacken 10 fach verstärkt, Nachts zitternd im Bett gelegen, Schweißausbrüche, Halluzination- ich stand komplett neben mir und wollte schon in die Psychatrie. Dann habe ich die Entscheidung gegen den Rat der Ärzte getroffen, es abzusetzen- ich hatte noch 1 Woche den eindruck das das Medikament in meinem Körper ist. Jetzt bin ich wieder auf dem alten Level und versuche mit Sport, Psychotherapie und einer REHA Maßnahme die Sache in den Griff zu kriegen. Es ist in jedem Fall der bessere Weg und nach und nach rücken die Ärzte dann auch mit der Sprache raus, welche Probleme es mit diesen Medikamenten geben kann. Für mich der letzte Ausweg wenn gar nicht mehr geht. Die eine Woche hat mir gereicht. Noch ein Hinweis: die meisten Ärzte sagen man muss 2 Wochen durchhalten und es wird besser- ich hätte das nicht geschafft und wäre auch noch in eine Abhängigkeit gerutscht. Hoffe das ich so meine Angst loswerde. Liebe Grüße Braveheart 62





Dr. med. Andreas Schöpf
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