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Zitat von silberauge:
Ich wollte das mindestens ein halbes Jahr lang nicht wahrhaben dass es die Psyche ist, mein Nervensystem quasi zerschossen ist.


Ich würde sagen, dass liegt auch daran, dass die Zusammenhänge zwischen Geist und Körper nicht Teil der Grundausbildung eines Menschen sind und deshalb bei Neulingen für Unverständnis sorgen.

Wir sind es gewohnt, Krankheiten auf klare körperliche Ursachen zurückzuführen. Tut der Bauch, ist es was im Bauch, tut der Rücken weh, ist es etwas mit dem Rücken usw. Ihr kennt das Spiel ja alle selbst.

Dass der Kopf aber den Körper krank machen kann, indem zB das Hormon- oder Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert oder die Schmerzwahrnehmung verändert werden kann, und dass dadurch eine kausale Kette von Krankheiten angestoßen werden kann, die sich organisch zeigen, obwohl die Ursache gar nicht im Organ liegt, ist komplex.

Das sind komplexe Probleme für die es keine einfache Antwort gibt - und das zu akzeptieren ist die Crux. Manchmal gibt es keine einfache Lösung. Manchmal reicht es nicht, einfach nur eine Tablette zu nehmen oder sich operieren zu lassen. Manchmal gibt es keine schön saubere Diagnose, die sich mal eben wegmachen lässt.

Manchmal muss man selbst operieren, indem man an sich selbst arbeitet. Und das ist harte Arbeit, ohne schnelle, einfache, monokausale Ursache oder Lösung. Wer will das schon akzeptieren?! Also ich sicher nicht.

@laluna74 was war Dein Rezept dafür, dass es Dir jetzt, wie es aussieht, gut geht? Darf man das erfahren?

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Opipramol - Erfahrungen

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@silberauge nein, es ist mein Verdacht, habe erst vor kurzem darüber erfahren

@illum
Vor allem kam ich in Erklärungsnöte meiner Umwelt (Kollegen, Freunde, Familie) gegenüber. Deshalb hätte ich sooo gerne eine nachvollziehbare körperliche Diagnose bekommen. Wurde zwischendurch sogar der Magersucht verdächtigt
Nachdem dann die Diagnose Richtung Psyche ging, hat sich der ein oder andere aus dem Staub gemacht oder konnte das nicht nachvollziehen oder das kann ich nicht glauben, du bist/warst doch immer so taff usw.
Heute kann ich dazu stehen.
Ja liebe Welt, ich habe eben einen an der Waffel

@silberauge kann ich gut nachempfinden. Bei mir kann es gerade auch keiner so Recht glauben, weil es immer in meiner Natur lag mich um alles zu kümmern und zu helfen wo es ging... und jetzt... versuche ich jeden Tag mit mir klar zu kommen irgendwie

Zitat von Prinzess:
@silberauge nein, es ist mein Verdacht, habe erst vor kurzem darüber erfahren

Und so wird jede alternative Erklärung verlockend. Ich habe zuletzt persönlich von einem Fall gehört (Frau, Mitte 40), die hat auf dem linken Auge nicht mehr richtig schauen können. Sehnerv entzündet. Alles unscharf, dunkel und farblos.

Die hat zich Fachärzte abgeklappert.
Nix. Keine Ursache. Die hatte alles in Verdacht. Was hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht kommen sehen? Dass sie vom Beruf und Privatleben fertig war, und sie der Körper gezwungen hat, die Außenwelt auszublenden, um sich selbst zu betrachten. Das hat gedauert, bis sie das erkannt hat.

Nach 2 Monaten in der Tagesklinik, war das mit dem Auge wieder weg.

@silberauge war bei mir ähnlich inkl erbrechen.
Fiel mir sehr schwer zu akzeptieren, dass es die Psyche ist. Was ich in mich rein gehört habe und gegogglet.

@Logo das sag ich über mich auch so. Keiner hat gern einen an der Klatsche... Aber hey - wir stehn immerhin dazu.

Dr. Google ist des Teufels...

Zitat von Prinzess:
was war Dein Rezept dafür, dass es Dir jetzt, wie es aussieht, gut geht? Darf man das erfahren?

Nein. Ich bin nicht geheilt, momentan macht mein Körper auf sich aufmerksam, es betrifft den Rumpf und den Halsbereich. Die genauen Körperbereiche wechseln sich aber ab und verschwinden teilweise auch wieder, bis sie dann aber doch wieder auftreten.

Ich kenne den Mechanismus nur zu gut, so dass ich zu 90 % davon ausgehe, dass es psychosomatisch ist.

Es gibt einige Dinge, die bei mir persönlich im Argen liegen, was natürlich psychosomatische Symptome begünstigt.

Zitat von Prinzess:
was war Dein Rezept dafür, dass es Dir jetzt, wie es aussieht, gut geht? Darf man das erfahren?


Mein Rezept ist die Erfahrung, meinem Körper letztendlich vertrauen zu können, auch wenn er mir eigentlich etwas anderes vermitteln möchte.

@laluna74 die Seele leidet und der Körper schreit...

Zitat von Nina2212:
@laluna74 die Seele leidet und der Körper schreit...

Ja so ungefähr..

Ich sage immer:

Wer auf seine Seele nicht hört, da meldet sich der Körper.

Wichtig ist, dass man an den Symptomen nicht festhält..

Um so egaler sie sind, um so besser.

Optimal, wenn man gewisse Dinge in seinem Leben ändern kann..

@laluna74 mir fehlt einfach nur das positive Denken das in den letzten Wochen komplett falsch programmiert wurde aber das wieder in die richtige Richtung zu bekommen ist sehr schwer... und ja ich höre noch zu sehr auf meinen Körper

Der Auslöser meiner jetzigen Symptomatik war aber das Einsetzen vielfältiger Symptome meiner Tochter, welche bei ihr wiederum durch eine veränderte Lebensphase mit bestimmten Erfahrungen aufgetreten sind.

... schwer zu erklären, aber ich weiß, dass meine Symptome daher rühren, da sie mit diesem Ereignis aufgetreten sind.

Wer Interesse hat, kann sich ja auch mal mit der somatoformen Störung auseinandersetzen.
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@laluna74 das ist richtig , es ist aber echt schwierig, wenn man, trotz viel Bewegung, immer mehr Probleme mit dem Rücken bekommt und diese umfassen nun mittlerweile den ganzen Rumpf. Noch letzen Sommer war quasi jeden Tag im Freien schwimmen, konnte lange Spaziergänge machen ( trotz meines chronischen Rückenleidens, was ich seit meiner Jugend habe (Skolose)). Klar habe ich mein ganzes Leben schon mit Rückenschmerzen, Verspannungen und Blockaden zu tun, aber ich war immer sehr sportlich und konnte damit eigentlich gut umgehen..So wie es aber seit einigen Monaten ist, das bringt mich am Rande der Verzweiflung. Ich kann mittlerweile nicht mal meine Physiotherapie Übungen machen, ohne das gleich alles weh tut und verkrampft und ich mich oft kaum bewegen kann. Diese Beschwerden beeinträchtigen mittlerweile so stark Leben, dass ich manchmal denke: wenn es nicht besser wird, mit solchen Schmerzen kann und will ich nicht so weiter leben. Hört sich krass an, aber es ist leider so.. Klar habe ich diverse Befunde am Rücken, die sich schon schlimm anhören (Facettengelenkarthrose, Osteohondrose ect), mein Orthopäde ist der Meinung, dass meine Schmerzen und Verkrampfungen nicht wirklich davon kommen, sondern psychosomatisch sind. Arthrose alleine kann sowas nicht verursachen, meint er...Ich weiß natürlich, dass bei mir die Psyche große Rolle spielt, habe ja schon lange eine Angststörung und einige Gründe, warum mir gerade nicht gut geht und das nimmt sicher einen Einfluss auf die Schmerzen am Bewegungsapparat und verspannt zusätzlich die Muskulatur, aber ich weigere mich einfach zu glauben, dass die Psyche solch unerträglichen Schmerzen verursachen kann!
Sorry für so einen langen Text, musste mir gerade von der Seele schreiben

Zitat von Prinzess:
aber ich weigere mich einfach zu glauben, dass die Psyche solch unerträglichen Schmerzen verursachen kann!

Können sie aber.

Wenn die Seele leidet, wirkt sich das nunmal auch auf den Körper aus..

Ich hatte auch schon psychosomatische Schmerzen in den Beinen über Monate..frag mich nicht, was diese Symptomatik behoben hat...ich hab sie nicht mehr..

Wobei, wenn ich ganz fest daran denke, können sie natürlich direkt wieder auftreten..da das aber nicht mein köperlicher Schwachpunkt ist, kann ich das ganz gut umgehen.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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