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Hallo

Ich gehe gerade durch die schlimmste Episode meiner Angst- Panikstörung. Bisher hatte ich die Krankheit dank Medikamenten und Therapie ganz gut im Griff. Ich nehme morgens 2x Deanxit, Abends 1x Trittico. Für absolute Notfälle habe ich Temesta als Benzo.

Meine Depressionen und Ängste werden aber immer schlimmer. Ich bekomme keinerlei Konstanz mehr in die Tage, mal sind sie gut, oftmals katastrophal. Das war während meiner langen Krankheit noch nie so. Ich habe das Gefühl, dass sämtliche Medikamente mir nicht mehr helfen. Auch Temesta, dass ich nur in absoluten Notfällen (ca. 2-3 pro Monat 1x 1mg) nehme, hat nicht mehr die Wirkung von früher.

Kennt das noch jemand? Das die Medis plötzlich oder schleichend die Wirkung verlieren? Wäre ein kompletter Wechsel auf andere Medis eine Möglichkeit? Und kann es sein, dass ein Benzo auch bei kleinster Dosis mit der Zeit schon an Wirkung verliert?

Meo

07.04.2017 09:50 • 15.03.2020 #1


9 Antworten ↓


Bei Benzos ist es die Normalität, dass sich der Körper nach einiger Zeit daran gewöhnt und nur durch eine immer höhere Dosis eine Wirkung erzielt werden kann. Das kann allerdings nicht passieren, wenn man sie nur 2-3 Mal im Monat nimmt.
Bei Antidepressiva kann die Wirkung nach einiger Zeit auch nachlassen. Oft reicht es aber aus, die Dosis zu erhöhen, wenn man nicht schon sowieso die Höchstdosis nimmt. In dem Fall hilft oft ein Medikamentenwechsel.

A


Medikamente verlieren Wirkung?

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Hallo meo

Bei SSRI kann eine Gewöhnung entstehen (Trittico). Wie das bei TZA ist, weiss ich nicht (Deanxit). Benzo siehe Schlaflose.

Es kann aber auch sein, dass die Grunderkrankung schlimmer geworden ist. Gehst du in Therapie?

Zitat von Freisein:
Es kann aber auch sein, dass die Grunderkrankung schlimmer geworden ist. Gehst du in Therapie?


Ja, ich mache nebst den Medis seit Jahren eine Psychotherapie. Diese hat einige Erfolge gebracht, aber mehr oder weniger hat sich meine Angst bloss verschoben. Hatte ich früher vor allem vor sozialen Sachen Angst (Mitarbeiteranlass usw.) hat sich die diese nun zu grossen Teilen zu Angst vor Krankheiten gewandelt. Auch hat sich die Intensität der Depressionen verstärkt.

Die Angst vor Krankheit bewirkt nun auch, dass ich mich gegen jede Erhöhung der Medikamente sträube. Ich muss neben Deanxit und Trittico auch Blutdrucksenker und Statine gegen zu hohes Cholesterin einnehmen. Meine Leberwerte sind somit nicht gerade berauschend. Was dazu führt, dass ich Angst habe, mir die Leber kaputt zu machen.

Es scheint mir auch ein Teufelskreis zu sein, ständig die Dosierung zu erhöhen.

Meine Krankheit zieht sich nun auch schon so lange hin, dass es mir immer schwerer fällt, mich aus einem Loch zu holen. Ich bin des ständigen Angst- und Besorgnisszustandes leid.

Wie habt Ihr das? Müsst Ihr auch immer die Dosierung erhöhen, um stabil zu bleiben oder kann man die Erhöhung zeitlich begrenzt machen und nach stabiler Lage wieder senken?

Das ist sehr individuell. Mir ging es wie dir, die Ängste haben sich einfach verschoben. Ich kann heute prima Flugzeug fliegen aber dafür habe ich ständig und überall Angst etwas falsch zu machen.

Angst ist halt Stress und Stress begünstigt Depressionen. Das ist leider die Crux an der ganzen Sache. Das bedeutet, wenn es geht, passe dein Leben ein bisschen an deine Umstände an. Es ist nun mal so, wir sind nicht alle gleich stressresistent. Wäre zum Beispiel eine Option, 80% zu arbeiten statt 100? Oder bist du bereits Teilzeit?

Bei Depressionen ist eine regelmässige Lebensführung sehr wichtig. Jeden Abend um die gleiche Zeit zu Bett, jeden Morgen zur selben Zeit aufstehen. Regelmässige kleine Verwöhnrituale, mit sich selbst ganz lieb sein. Regelmässige Übungen durchführen, sie du ev. vom Psychologen erhalten hast oder die du dir irgendwo gelesen hast. Solche Dinge können helfen.


Hallo ja ich habe insgesamt jetzt schon fün
f genommen. Mit Venlafaxin war ich Jahre lang beschwerdefrei

Zitat von Judith2121:
Hallo ja ich habe insgesamt jetzt schon fünf genommen. Mit Venlafaxin war ich Jahre lang beschwerdefrei


Also das heißt du warst beschwerdefrei und bist jetzt wieder am suchen?

Zitat von Schluri77:
Also das heißt du warst beschwerdefrei und bist jetzt wieder am suchen?
ja ganz genau war Jahre lang Beschwerdefrei. So sieben Jahre ca. Und dann ging es letztes Jahr wieder los.

Zitat von Judith2121:
ja ganz genau war Jahre lang Beschwerdefrei. So sieben Jahre ca. Und dann ging es letztes Jahr wieder los.



Das ist ja interessant, bei mir waren es 5 Jahre, wie schon gesagt. Seit 2011 alles Mögliche gemacht, aber nichts hilft mehr richtig. Hast du jetzt schon was gefunden was dir hilft?

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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