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Hallo ihr anderen Angsthasen dadraussen,
ich habe eine sehr sehr schwere Angst- und Panikstörung mit Agoraphobie und verlasse das Haus so gut wie gar nicht mehr! Mit Medikamenten komme ich bislang gar nicht klar und meist verschlimmern sie meine Ängste und deren Symptome am Anfang so sehr, das es kaum möglich ist sie weiter zu nehmen oder sie wirken paradox, was meine ärzte ratloscdacatehen lässt, da ich Autist bin mit ADHS (was paradoxe Wirkungen unter Benzos und ADs häufiger macht!).
Jetzt hat einer meiner behandelnden Ärzte Lyrica vorgeschlagen. Aber man hört auch, das es abhängig macht. Ich bin wirklich sehr schwer betroffen und habe vermutlich gar keine andere Wahl es zumindest zu versuchen.

Wie waren eure Erfahrungen mit Lyrica und wie funktionierte das Absetzen, wie war die Wirkung? Kann man es auch als Bedarfsmedikament nehmen? Wie viel Tage oder Wochen ließ die Wirkung auf sich warten? Hatte jemand einen Entzug und wie war oder wie lange dauerte er? Findet ihr es ist ein gutes Medikament? Also Therapie mache ich auch sogar 2 mal die Woche 45 min, aber ohne Medikamente geht es bei mir leider leider wohl nicht

LG Canary

13.03.2022 08:02 • 13.03.2022 #1


5 Antworten ↓


Hallo Du

Ich bekam das Medikament wegen meiner Nervenschmerzen nach mehreren Bandscheibenvorfaellen und einer PTBS, ich war am 3.Tag wie in Watte gehüllt, lief mit Gummibeinen, fühlte nichts mehr, also weniger Angst, weniger Schmerzen. Der Impuls raus zu gehen, hat sich bei mir null eingestellt, eher im Gegenteil, ich lag nur noch schlapp im Bett.
Allerdings hatte ich eine niedrige Dosis, weiss also nicht, wie eine andere, höhere wirkt. Mein Neurologe und Psychiater sagte, er gibt das Medikament am liebsten nur noch Patienten, die im KH liegen, weil es so fertig, müde, kraftlos macht.
Das Absetzen war, nach 4 Wochen ausschleichend, bei mir mit Herzklopfen, Schlaflosigkeit und der Rückkehr der Schmerzen verbunden, allerdings auch mit mehr Antrieb als mit Lyrika. Viel Glueck für Dich, egal was Du entscheidest!

A


Lyrica versuchen als letzte Option?

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Bei mir hat Lyrica innerhalb eines Tages geholfen (50mg) morgens und abends.
Meine traurige Grundstimmung und meine Weinerlichkeit besonders am morgen waren vorbei.
Die Nervosität ( letztendlich ist es ja Angst) war dann auch weitesgehend vorbei.
Bei Lyrica muss man nicht erst einen Spiegel aufbauen. Es wirkt bald.
Natürlich muss auch die Dosierung stimmen, aber das ist bei nahezu allen Medis so.
Bevor du es noch nicht mal genommen hast, würde ich noch nicht übers absetzen nachdenken.
Jedes Psychomedi-einschleichen ist oft unangenehm, das absetzen oft ebenso.
Das erlebt aber auch jeder anders.
Ich habe mal Lyrica in der Klinik absetzen müssen, weil die Ärzte es so wollten,
wäre ich nicht darauf eingegangen, hätte sie mich wieder nachhause geschickt.
Das Absetzen war mies, weil dann bald die alten Symptome wieder zurrückkamen.
Wochen später, wieder zuhause, habe ich es dann von meinem Psychiater wieder
bekommen. Und seitdem, 2011...nehme ich es wieder. Gut so.

Zitat von Orangia:
Bei mir hat Lyrica innerhalb eines Tages geholfen (50mg) morgens und abends. Meine traurige Grundstimmung und meine Weinerlichkeit besonders am morgen waren vorbei. Die Nervosität ( letztendlich ist es ja Angst) war dann auch weitesgehend vorbei. Bei Lyrica muss man nicht erst einen Spiegel aufbauen. Es wirkt bald. ...


Hallo du,
...wenn ich mal fragen darf...waren das 50mg Tagesdosis oder 2 mal 50mg Lyrica bei dir, welche dir halfen?! Das ist ja -soweit ich weis- keine hohe Dosis... Hattest du über die vielen Jahre seit 2011 keine Toleranzentwicklung und waren die 50mg bei dir über diesen Zeitraum immer ausreichend? Man hört viel über Toleranzentwicklung bei Lyrica.. daher frage ich...

Wäre es nicht die beste Möglichkeit in eine Tagesklinik oder stationär zu gehen, um dich medikamentös einstellen zu lassen und gleichzeitig an den Ursachen der Erkrankung zu arbeiten?

Zitat von Canary:
Hallo du, ...wenn ich mal fragen darf...waren das 50mg Tagesdosis oder 2 mal 50mg Lyrica bei dir, welche dir halfen?! Das ist ja -soweit ich weis- keine hohe Dosis... Hattest du über die vielen Jahre seit 2011 keine Toleranzentwicklung und waren die 50mg bei dir über diesen Zeitraum immer ausreichend? Man hört viel ...

anfangs waren es 50 morgens 50 abends
später mal eine Zeit 100 morgens 100 abends
inzwischen seit langem wieder 50 / 50

Ich kann nicht von mir sagen, dass sich ein Gewöhnungseffekt eingestellt hat.
Ich habe auch nichts stärkeres zusätzlich gebraucht, wie z.B. Benzos als Bedarfsmed.

Es ist gut, dass du dich vorher informierst, aber sei auch nicht zu kritisch.
Wenn man alles vorher weiß, was man nicht vielleicht alles bekommens könnte.....dann bekommt man das meist auch,
mach dich nicht verrückt





Dr. med. Andreas Schöpf
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