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Hallo
Ich finde die Antwort von Charly sehr anregend. ICH habe Mühe damit, dass ICH AD's brauche. Ich war früher ganz anderst. Vollgas und immer allzeit bereit. Kannte keine Angst. Ein kleines Beispiel: Früher konnte ich mich in die Menge werfen, sei es an einem völlig überfüllten Weihnachtsmarkt, im Kaufhaus, an einem Konzert..........................kein Thema. Gestern war ich an einem Weihnachtsmarkt und mir wurde schwindelig, herzrasen........... und ich war froh, als ich wieder zuhause war! Hallo! Was soll das? Ich liebte es so und jetzt bekomme ich diese Symtpome?
Ich frage mich dann, was bist du für ein Weichei? Was soll das? Wer bin ich? Wo sind meine Stärken? Du hast recht Charly ich selbst schäme mich enorm vor mir, meinen Kindern, meinem Mann, dass ich AD's brauche. Doch seit der Geburt meiner Tochter wurde ich mir meiner eigenen besch...... Kindheit bewusst. Bis dato hatte ich alles gemacht für meine Eltern bzw. Mutter. War immer da, nahm ihr alle Sorgen ab oder versuchte dies zumindest. Sie wollte sich das Leben nehmen und ich hielt sie fest................sie ging mit einem Messer auf meinen Vater los und ich stand dabei (war da ca. 8 Jahre alt)...................Sie ging fremd und ich wusste davon..............(auch mit ca. 9 Jahren). etc.etc.

Wieso muss meine Seele jetzt das alles holen und mir zeigen, dass ich absolut kein Urvertrauen aufbauen konnte sondern einfach leistete wie doof, damit ich überlebte.....

Wie schliesse ich das alles ab und komme in mein normales Leben zurück?

Liebe Grüsse

dumbo

Zitat von dumbo29:
Ich danke euch für die Antworten.

Die Ängste vor Krankheiten, Zukunft, plötzlichem Tod sind bei mir einfach noch zu gross um ohne ein AD auszukommen.
Es gibt gute Tage wie gestern. Ich war voller Elan und hatte so gut wie keine somatischen Beschwerden.
Letzte Nacht bin ich aufgewacht mit schlimmer Übelkeit. Meinem Mann ging es heute Morgen gleich mit der Übelkeit also warscheinlich ne Magen-Darmgeschichte. Ich habe nun aber nicht nur Bauchschmerzen sondern absolute Unruhe, bin völlig k.o. und der liebe Schwindel zeigt sich auch wieder einmal................
ich finde das so angstrengend, da geht es einem gut und Paff kommt diese Angst wieder.
wie geht ihr damit um?

Liebe Grüsse


Liebe Dumbo29,
Schuldgefühle sind immer unbegründet, sie sind eine Perversion von Verantwortung, wir sind UNS gebenüber verantwortlich, nicht anderen gegenüber, nicht der vermeintlichen Meinung der anderen oder der Gesellschaft gegenüber ... solange Du das Gefühl hast, dass ein Antidepressivum Dir irgendwie hilft, ist es ok, oder nicht? Es geht darum, dass es DIR wieder besser geht - Antidepressiva helfen manchen Menschen - manchen aber auch nicht .. jedenfalls sind sie nicht das einzig Heilbringende, als das sie oft -auch von einem Arzt- angepriesen werden
ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es mich unter Druck setzte und runtergezogen hat, dass bei mir nicht die gewünschte Wirkung eingetreten ist, obwohl die Ärztin doch sagte, dass es so gut wirken soll ... Warum wirkt es bei anderen so gut, und bei mir nicht? Wenn es einem ohnehin schlecht geht, man tagelang - sogar wochenlang nur noch Horrornächte gehabt hat, tagsüber die Angst, wie die Nacht werden wird,
zermürbt einen die Vorstellung noch zusätzlich, dass es anderen angeblich so gut hilft - aber einem selbst nicht ! Ich kann nicht sagen, dass mir ein Arzt geholfen hätte oder ein Medikament .. vielleicht hätte mir eine starke Dro. helfen können - kann ich nicht sagen, wurde mir nicht verschrieben, mir wurde auch kein Benzodiazepin oder Tavor verschrieben- [es ist nicht so, dass ich es mir nicht gewünscht hätte zu der Zeit] vielleicht hätten diese mir zu dem Zeitpunkt geholfen? Vielleicht wäre ich dann aber auch abhängig ..
in meiner Verzweiflung musste ich sehn, wie weitermachen, mich auf mich selbst besinnen, ausprobieren .. ich war inzwischen fürchterlich geräuschempfindlich aufgrund des Schlafmangels,
fand heraus, dass ich mit Ohrsöpsel leichter einschlafen konnte zu einem günstigen Zeitpunkt am frühen Abend, das war der Strohhalm, an den ich mich jahrelang klammerte - wenn s dann auch oft nur ein paar Stunden Schlaf waren - immerhin ! Besser als nichts
Um nicht zu weit abzuschweifen, vielen hilft ein Antidepressivum vorübergehend - in diesen Fällen kann man sich natürlich fragen: Hätte ein Plazebo den selben Effekt gehabt? Manchen hilft es, manchen nicht, manchen vorübergehend, dann irgendwann nicht mehr - die Wirkung ist bei jedem anders. Nicht jeder verträgt es langfristig gut ... In sich selbst hineinhorchen, tut es mir wirklich gut, fühle ich mich wirklich wohl damit, oder lasse ich mir dieses Gefühl reindrücken, weil es doch so sein soll? Es soll doch so gut helfen .. Wie stecke ich die sogenannten Nebenwirkungen weg? Nehme ich noch andere Medikamente, mit denen es zu unangenehmen Wechselwirkungen kommen kann?
Liebe Dumbo, vielleicht schicke ich Dir ein andermal auch meine Empfehlungen, die ich auch anderen bereits schickte, es ist allerdings eine längere Liste Einen Teil davon kannst Du auch z.B. in dem thread alt, einsam, angst-gestört oder so ähnlich- von deep-darkness finden.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute
grüsse
von
cichysp

Zitat von dumbo29:
etc.etc.

Wieso muss meine Seele jetzt das alles holen und mir zeigen, dass ich absolut kein Urvertrauen aufbauen konnte sondern einfach leistete wie doof, damit ich überlebte.....

Wie schliesse ich das alles ab und komme in mein normales Leben zurück?

Liebe Grüsse

dumbo


deinen nächsten Beitrag las ich jetzt erst
hast Du vorher nie Probleme gehabt ? Erst seit Geburt Deiner Tochter oder ein halbes Jahr danach sind die Ängste aufgetaucht? Du schreibst, dass Du weitere Kinder hast - nach deren Geburt keine Probleme aufgetreten ? Falls das so ist, kann das Auftreten der Probeleme nicht unbedingt allein mit der Geburt Deiner letzten Tochter in Verbindung gebracht werden -
Gab es noch andere belastende Faktoren ? Es kann auch daran liegen, dass mit der Geburt Deiner Tochter eine zusätzliche Belastung eingetreten ist - zu vielleicht schon vielen anderen vorhandenen Belastungen ..
Ich nenne es manchmal so: Ein psychisches Problem ist die Ehrlichkeit des Körpers und des Unbewussten, zu der wir selbst nicht fähig sind und die wir lieber ignorieren wollen zugunsten eines schönen Scheinbilds, eines gesellschaftlich anerkannten Bildes von uns, das wir lieber aufrechterhalten wollen.
Habe ähnliche Erfahrungen mit emotionalem Missbrauch durch meine Mutter,
eine schnelle Lösung gibt es nicht … Therapie kann Dich in einigen Punkten weiterbringen,
doch auch eine Therapie ist nicht das einzig Heilbringende – man sollte sich nicht zu viel davon versprechen ..
…....... mir gefällt dieser Spruch: „es gibt Gefühle, die zehren, und es gibt Gefühle, die nähren“,
wenn ich an meine Mutter denke, hab ich tendenziell das erste der beiden …
weil ich es einfach schon zu oft hatte und u.a. diese zehrenden Gefühle mich krank gemacht haben, will ich darauf hinwirken, die „ Gefühle, die nähren“ zu vermehren, verstärkt darauf achten, zu tun, was mir guttut. Stärker auf meine Bedürfnisse achten, egal was der Rest der Welt dazu sagt ..
Hat der Rest der Welt mir geholfen, als es mir schlecht ging? Oder meine Mutter ? Oder sonst jemand aus meiner Familie ? Oder hat die „Gesellschaft“ mir geholfen?
Und: Wenn ich mir selbst nicht helfe, hat keiner was davon, weder ich, noch bin ich dann fähig zur Zwischenmenschlichkeit
viele liebe Grüße
cichysp





Dr. med. Andreas Schöpf
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