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FrancesTheMute
Hallo liebes Forum,

bei mir wurde Anfang des Jahres eine Angststörung diagnostiziert (Hyperchondrie/Herzneurose).

Seit 3 Monaten habe ich folgende Medikation:
1x morgens 20mg Escitalopram (von 5 auf 10, dann 20)
1x abends Trittico retard 100mg (von 50mg auf 100mg, jetzt soll ich auf 150mg erhöhen)
morgens/abends 2x Lasea (pflanzlich)
und bei Bedarf 0,25mg - 0,5mg Alprazolam (Xanor)

In den ersten Wochen ging es mir immer besser und ich wurde von meinen Gedanken und vor allem Panikattacken verschont. Jedoch ließ die Wirkung immer recht schnell nach und bei auftretenden Symptomen wurde ich immer noch aus der Bahn geworfen. Nach jeder Dosiserhöhung vom Escitalopram ging es dann besser. Jetzt bin ich aber bei der Maximaldosis angelangt und ich rutsche immer wieder in meine Angstspirale, sobald ich irgendein ziehen etc verspüre. Ich mache begleitend eine Psychotherapie. In letzter Zeit muss ich immer öfters zum Alprazolam greifen, was mich sehr nachdenklich stimmt. Mein Psychiater meinte, wenn die Symptomatik nicht besser wird, müssten wir das Medikament wechseln dass stärkere Nebenwirkungen hat bzw. schwerer abzusetzen ist, aber bei den psychosomatischen Symptomen besser hilft.
Am Freitag wird mein Blut abgenommen um die Escitalopramkonzentration im Blut zu überprüfen.

Was meint ihr, soll ich der Sache noch länger Zeit geben? Hat jemand eine ähnliche Erfahrung?

Habe mich schon durch diverse Beiträge gekämpft und gelesen dass die Alternativen wohl Venlafaxin, Duloxetin oder Setralin sein werden.

Danke für's Lesen.

29.05.2024 14:43 • 04.06.2024 #1


15 Antworten ↓


Sonnenzauber
@FrancesTheMute am Anfang dauert es leider sehr lange bis die passenden Medikamente gefunden werden. Ich nehme
Morgens 20mg Escitalopram
Abends 200 mg Quetiapin und
30 mg Mirtazapin zum schlafen
Gegen die Angst hilft leider mittlerweile gar nichts mehr von allem.
Deswegen nehme ich zusätzlich Tavor.

29.05.2024 15:23 • x 3 #2


A


Falsche Medikation, Ungeduld oder zu hohe Erwartungen?

x 3


Juliehb
Ich nehme aktuell nur Tianeurax, weil das nicht auf die QT Zeit geht. Wie und ob es wirkt ? Keinen Plan, vorher hab ich 16 Jahre lang Ssris genommen in Form von (es)citalopram und setralin.

Glaub das Letztere hat gut geholfen aber keines gibt einem ein 100 % Sicherheit weder von den NW oder noch von der Wirkung. Das ist total deprimierend find ich.

Über das Absetzen nach 16 Jahren was da passiert ist (Thema Abhängigkeiten), reden wir mal nicht.

Bitte pass mit den Benzos auf - die machen wiederum schnell süchtig
So doof es klingt , Dinge wie PME oder Atemübungen oder meditieren helfen auch ein wenig.

29.05.2024 16:49 • x 2 #3


Dunkelbunte
Hi.

Ich habe seit August 2003 die Angst und Panikstörung und war Hypochonder.

Die Medikamente sind nicht die Lösung und sollen es auch nicht sein.

Am besten wäre eh, Konfrontation zu betreiben mit möglichst wenig medikamentösem Einfluss, damit dein Gehirn umlernt.

Und du übereindest deine Ängste auch nur durch Regelmäßigkeit.

29.05.2024 20:54 • x 1 #4


P
Zitat von FrancesTheMute:
Hallo liebes Forum, bei mir wurde Anfang des Jahres eine Angststörung diagnostiziert (Hyperchondrie/Herzneurose). Seit 3 Monaten habe ich folgende ...


Das ist mit Verlaub ein krasser Cocktail für eine simple Angststörung. Wenn ich du wäre, würde ich versuchen das auf maximal ein Medikament - ein SSRI - zu reduzieren. Der Mix kann einen ja auch krank machen.
Ich habe mit Benzos die Erfahrungen gemacht, dass es mir nach Abklingen der Wirkung, die selbst bei sehr wenigen Malen Einnahme immer schneller abnahm, schlechter ging als vor der Einnahme.

Es gibt vieles, was man gegen Angststörungen machen. Medikamente würde ich nur dann nehmen, wenn das Leben stark eingeschränkt ist. Und dann nur eins und nur kurz.

Nicht, dass du alles absetzen sollst. Bitte unbedingt mit dem Arzt absprechen, sind ja evtl auszuschleichen, aber ich habe die Erfahrung gemacht (durch Beobachtung): je mehr Medikamente gegen simple psychische Probleme (im Vergleich zu harten psychischen Diagnosen) desto schlechter geht es einem. Später kommen dann noch Pillen dazu, um die Organschäden abzufedern.

29.05.2024 21:06 • x 2 #5


Dunkelbunte
Zitat von Dunkelbunte:
übereindest

überwindest.

Sorry, Fehlerteufel

29.05.2024 21:08 • x 1 #6


Donnie_Darko
Du könntest es mit Opipramol probieren oder bei Bedarf mit Promethazin.
Allerdings wirkt jedes Medikament bei jedem Menschen anders. Besonders Psychopharmaka.

29.05.2024 23:28 • x 1 #7


FrancesTheMute
@Rosenzauber
@Juliehb
Danke! Vielleicht habe ich die richtigen Medikamente schon gefunden, aber mir fehlt es an Geduld und Ausdauer. Das ziehe ich nämlich auch in Betracht.
@Pauline333
Glaub mir, nichts liegt mir ferner als jeden Tag Tabletten über Tabletten zu schlucken. Zumal ich ja vor gut einem halben Jahr NIE irgendwelche Medikamente genommen habe. Aber tatsächlich war mein Zustand vor 3 Monaten insofern kritisch, als dass ich aufgrund meiner Angst/Gedanken etc. nicht mal mehr am normalen Leben teilnehmen konnte. Diesen Zustand wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. Habe auch direkt mit der Psychotherapie angefangen und erst dann den Schritt zum Psychiater gewagt, als es mir richtig, richtig schlecht ging. Da bin ich auf Anraten meines Verwandten (Allgemeinmediziner) zum Facharzt gegangen. Habe ihm meine Problematik und Situation geschildert und dann hat er mir die Medikation verschrieben. Bin auch kein Fan davon mich auf die Medikamente verlassen zu müssen, aber es ist wohl ein notwendiges Übel. Zumal ich dem Psychiater eine gewisse Kompetenz attestiere und ich seiner Einschätzung vertraue. Da ich annehme, dass er ständig mit diesem Krankheitsbild zu tun hat und wahrscheinlich einschätzen kann, wie prekär meine Lage ist oder nicht ist.
Und trotzdem stimme ich dir zu, mein Ziel ist es NICHT noch mehr Tabletten zu nehmen bzw. mich darauf zu verlassen, sondern AKTIV in den Genesungsprozess einzugreifen. Aktuell ist es halt recht mühsam.
@Donnie_Darko
Danke für den Tipp.

30.05.2024 10:22 • x 1 #8


Dunkelbunte
Gerne

30.05.2024 10:23 • #9


S
hat jemand erfahrung mit sertralin gemacht

30.05.2024 10:59 • #10


Dunkelbunte
Zitat von seeeke:
hat jemand erfahrung mit sertralin gemacht

Es gibt ein Sammelthema dazu.

30.05.2024 11:10 • #11


P
Zitat von FrancesTheMute:
Glaub mir, nichts liegt mir ferner als jeden Tag Tabletten über Tabletten zu schlucken. Zumal ich ja vor gut einem halben Jahr NIE irgendwelche Medikamente genommen habe. Aber tatsächlich war mein Zustand vor 3 Monaten insofern kritisch, als dass ich aufgrund meiner Angst/Gedanken etc. nicht mal mehr am normalen Leben teilnehmen konnte.


Glaube ich dir aufs Wort.
Ich wollte dir nur objektiv spiegeln, das mehr als 1 Medikament bei einer Angstproblematik durchaus ungewöhnlich ist, zumal Angststörungen sehr gut - zumindest langfristig- mit Therapie und Lebensführung behandelt werden können.

Auch ich war nicht mehr lebensfähig. Schon gut 2x in meinem Leben. Ich weiß, wie furchtbar das ist und dass man da einfach nur raus will.
In der Psychiatrie habe ich tatsächlich auch mehrere Menschen erlebt - ebenfalls mit Depression und Angststörung - die ein SSRI, 3x Tavor und abends noch was zum Schlafen und vielleicht noch was zur Augmentation erhalten haben. Der Job von Ärzten ist, effektiv und effizient gegen Krankheiten vorzugehen. Bei den meisten heißt das: Tabletten.

Die Menschen mit mehreren Präparaten für ihr psychisches Problem waren nach meiner Beobachtung tatsächlich mittlerweile schwer krank oder auf dem Weg dahin. Sie waren nicht selten zum xten Mal in der Klinik, seit Jahren krank, arbeitsunfähig, ohne Hoffnung jemals ohne Medikamente zu leben.

Das möchte ich dir nur vor Augen führen. Ziel sollte immer sein, ohne Pillen klar zu kommen sofern möglich.

30.05.2024 11:22 • x 3 #12


FrancesTheMute
@Pauline333
Ich danke dir für deine Sicht der Dinge. Stimme dir auch zu, ich beäuge meinen Medikamentenkonsum überaus kritisch. Ich reflektiere auch die anderen Parameter, wie beispielsweise Psychotherapie und die eigene Geduld. Deshalb auch in der Überschrift angeführt falsche Erwartungshaltung/Ungeduld. Wahrscheinlich stehe ich mir da mit meinem Naturell selber im Weg. Mittel- Langfristig will ich die Medikation auch los werden. Keine Lust die nächsten paar Jahre mein Glück vom Tablettenkonsum abhängig zu machen. In der kritischen Phase haben sie mir aber geholfen bzw. helfen immer noch.

30.05.2024 12:43 • x 1 #13


P
Zitat von FrancesTheMute:
@Pauline333 Ich danke dir für deine Sicht der Dinge. Stimme dir auch zu, ich beäuge meinen Medikamentenkonsum überaus kritisch. Ich reflektiere ...


Mir haben auch Tabletten geholfen und ich würde sie immer wieder nehmen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall für deinen Weg alles Gute.

30.05.2024 12:46 • x 1 #14


FrancesTheMute
@Pauline333
Vielen Dank! Ich hoffe ich finde bald den richtigen Weg für mich! Wünsche dir auch alles, alles Gute und danke für deinen Input!

01.06.2024 17:27 • x 1 #15


FrancesTheMute
Update: Bin heute auf Venlafaxin umgestiegen. Schauen wir mal wie die Wirkung so ist bzw. ob ich von NW verschont bleibe. Es wird spannend.

04.06.2024 20:08 • #16


A


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Dr. med. Andreas Schöpf