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Hallo Ihr Lieben,
Natürlich neu da verzweifelt und 1000 Fragen.

Ich habe Panik die sich hauptsächlich in Zittern und körperlicher Unruhe manifestiert hat.

Also ab zum Psychiater. Die Verschrieb mit für Tags Duloxetin 20mg und Nachts Mittrazipan 7,5mg. Die ersten 3 Tage waren OK und dann fing es an.

Unruhe Zittern Übelkeit wie Strom im Körper Muskelzuckungen.
Ok Erstverschlimmerung das würde sich legen da muss man durch. Duloxetin dann auf 30mg erhöht.
Alles wurde noch schlimmer nach 40 min nach Einnahme der Tablette kann ich kaum ein Glas halten.

Das Mirtra am Abend hat kaum geholfen, in der Nacht Schweißausbrüche Dann Kälte Zittern Druck auf der Brust und morgends ein mega Überhang.

Jetzt ist die Frage was war zuerst da das Ei oder das Huhn?

Liegt’s an mir? Das falsche Medikament?
Ich bin am Ende, hab mich da jetzt 50 Tage durchgekämpft und die Psychiaterin wollte letzte Woche auf 50mg erhöhen sie meint ich bräuchte mehr.
Ich hab’s versucht u d seit da ist alles außer Kontrolle.

Was mach ich nun durchhalten?

Keine Ahnung man ist so abhängig vom Arzt u d was der einem sagt

11.07.2022 07:09 • 11.07.2022 #1


6 Antworten ↓


Zitat von Peppels:
Hallo Ihr Lieben, Natürlich neu da verzweifelt und 1000 Fragen. Ich habe Panik die sich hauptsächlich in Zittern und körperlicher Unruhe manifestiert hat. Also ab zum Psychiater. Die Verschrieb mit für Tags Duloxetin 20mg und Nachts Mittrazipan 7,5mg. Die ersten 3 Tage waren OK und dann fing es an. Unruhe Zittern ...

Vorab für Dich zur Einordnung meines Beitrages: ich bin mittlerweile recht negativ gegenüber ADs eingestellt. Ich denke, dass sie durch aus ihre Berechtigung haben (bei schweren Depressionen und echten psychischen Krankheiten - aber nicht bei Lebenskrisen), aber heute von den Ärzten viel zu schnell und ohne adäquate Aufklärung der Konsequenzen verschrieben werden).

Ich kann Deinem Beitrag nicht entnehmen, ob es das erste mal ist, dass Du ein AD nimmst. Wenn es so ist, finde ich es grob fahrlässig, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und gleich 2 ADs auf einmal bei Dir einzudosieren, so dass man im Fall, dass Du sie nicht verträgst, nicht einmal mehr lokalisieren kann, welches AD Dir so Probleme macht.

Wenn man ein AD von Anfang an nicht verträgt (und damit meine ich nicht nur ein bisschen Schwindel oder Übelkeit oder so, sondern eine wirkliche gravierende Beeinträchtigung des täglichen Lebens), ist es nicht das richtige. Dann nutzt auch eine Dosiserhöhung nix. Es ist in meinen Augen eine absolute Unsitte der Psychiater geworden, alles über eine Dosiserhöhung abfangen zu wollen. Man kann durchaus auch erst einmal länger bei einer niedrigeren Dosis bleiben, um dann zu schauen, ob es besser wird.

Ich selber reagiere extrem sensibel auf ADs, weil ich sehr wenige der Enzyme in der Leber habe, die diese Medis verstoffwechseln. Daher haben mir 2 Tabletten der Anfangsdosis Escitalopram eine Überdosis verpasst (vom Psychiater bestätigt). Jetzt hänge ich auf Mirztazapin und komme da ganz schlecht runter, da ich mit starken Absetzsymptomen reagiere. Und es gibt sehr viele Menschen wie mich - nur wird das von den Ärzten und Psychiatern nicht gesehen und mit einem kann gar nicht sein abgetan. Es wird nicht auf den Patienten gehört, sondern nur mit einer Dosiserhöhung reagiert. Und man selber sitzt da und kommt sich vor wie der letzte Depp.

Ich kann jetzt Deinem Beitrag auch nicht entnehmen, ob Du Dir schon Hilfe in Form einer Therapie gesucht hast und was Du sonst noch gegen Deine Ängste unternimmst. Denn nur Medikament, ohne begleitende Therapie, sind in meinen Augen auch nicht zielführend. Ein AD ist immer nur eine Krücke, laufen musst Du selber wieder lernen. Es hilft nicht gegen die Ursachen, besonders nicht, wenn es sich um eine handfeste Lebenskrise handelt, die sich in psychosomatischen Symptomen manifestiert. Ich hätte mein Leben lang ADs schlucken können - hätte ich nicht in meiner Therapie die Knackpunkte in meinem Leben aufgearbeitet, hätten sie mir null geholfen.

Aber wenn es einem schlecht geht, kann man den Ärzten nichts entgegensetzen. Man geht ja hin, weil man Hilfe braucht. Ich habe mittlerweile ein guten Gespür dafür entwickelt, was mir gut tut und was nicht und wie mein Weg aussieht, den ich gehe. Dazu gehört die Erkenntnis, dass mich die ADs erst richtig reingeritten haben. Aber raten kann man jetzt ganz schlecht was, vor allem, weil Du nicht schnell an einen Therapieplatz kommen wirst. ICH würde die Medis wieder runterdosieren, dann ausschleichen und es erst einmal mit Therapie versuchen.

Parallel dazu kann ich Dir nur raten, Dich nicht nur auf die Ärzte zu verlassen, sondern selbst aktiv zu werden. Lesen, lesen, lesen - alles was Du in die Finger bekommen kannst. Wenn Du weißt, was im Körper passiert, kannst Du es besser verstehen. Ich würde Dir gern als Buchtipp Burnout kommt nicht nur vom Stress von Dr. Mirriam Priess an die Hand geben. Schau doch mal, ob das zündet - mir hat es die Augen geöffnet, dass ich keine psychische Krankheit habe, sondern eine Lebenskrise, gegen die ich durchaus selbst etwas tut konnte.

Such Dir eine Entspannungstechnik, die Dir liegt, und bleib da dran - nicht ab und zu, sondern täglich und konsequent. Besonderen Fokus würde ich aufs Atmen legen - über den Atem und ein entsprechendes Atemtraining (z.B. kohärente Herzatmung) kann man viel erreichen, gerade bei Ängsten.

Schau Dich mal bei pflanzlichen Alternativen um - die Natur hat viel zu bieten, vielleicht ist da was bei, was Dir hilft.

Wichtig ist, dass Du das Heft in die Hand nimmst und zum Gestalter DEINES Wege wirst - raus aus der Opferrolle. Das war bei mir der Wichtigste Punkt.

A


Duloxetin und Mitrazipan

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Zitat von Kruemel_68:
Ich denke, dass sie durch aus ihre Berechtigung haben (bei schweren Depressionen und echten psychischen Krankheiten - aber nicht bei Lebenskrisen), aber heute von den Ärzten viel zu schnell und ohne adäquate Aufklärung der Konsequenzen verschrieben werden).

Dazu braucht man gar nicht Mal negativ dazu eingestellt zu sein. Ich finde Antidepressiva eine gute Sache.

Allerdings denke ich auch, sie werden zu schnell verschrieben. Anstatt erst Mal nebenwirkungsarme Sachen wie Therapie vorgeschlagen wird, wird direkt der Rezeptblock geschwungen. Und dann direkt 2 verschiedene Tabletten.

Warum nicht erst Mal beim Therapeuten vorstellig werden und es mit konventioneller Therapie versuchen? Und wenn der Therapeut der Meinung ist, es kommen keine Fortschritte oder der Gesamteindruck ist zu schlecht, kann man immer noch zum Psychiater. Der Therapeut beschäftigt sich lange genug mit einem. Den Psychiater sieht man maximal ein paar Minuten, das reicht nicht aus für einen Eindruck, ob und was nötig ist.

Ich bin 46 und hatte vor 14 Jahren schonmal eine Zeit AD genommen. Damals Citalopram aber so niedrig das es eigentlich Plazebo war und ich nach 6 Monaten selbst aufgehört habe da auch hier die Nenenwirkungen fatal waren.

Aktuell bin ich mir ziemlich sicher woher das Ganze kam. Schlimme Rückenschmerzen und mit schlimm mein ich schlimm. Cortison, und 2 Monate Schmerzmittel ohne Ende. Dann habe ich die Impfungen nicht vertragen u d hatte zur gleichen Zeit eine 8wöchige Dauerblutung die mit Hormonen gestoppt wurde. Dann noch was privates und ich landete im Krankenwagen und dachte ich Sterbe.
Danach hatte ich dauerhaftes Zittern und 5-6 Panikanfälle am Tag.
Aus Verzweiflung bin ich zum Psychater ich wusste nicht was tun. Pflanzlich hab ich alles durch.

Ich stehe ADs auch skeptisch gegenüber vor allem da ich auf jedes andere Medikament so übel reagier.

Aber was macht man in der Not?

Und jetzt hab ich das Dilemma….
Und weiß nicht was tun.

Ich lese wie bekloppt, versuche EFT, Selbsthypnose und habe sofort einen Therapieplatz gefunden.

Mehr geht nicht und trotzdem häng ich jetzt auf den Medis und weiß nicht was tun und oder ob es überhaupt daher kommt oder eben die Grundproplematik ist

Danke Dani

Zitat von Peppels:
Hallo Ihr Lieben, Natürlich neu da verzweifelt und 1000 Fragen. Ich habe Panik die sich hauptsächlich in Zittern und körperlicher Unruhe ...


Du nimmst es erst seit ein paar Tagen. Geb dem Körper doch etwas Zeit, sich dran zu gewöhnen.

Nach ein paar Tagen kann doch so schnell keine Besserung eintreten.

Alles Gute

Nein ich nehme die schon seit 1 Mai und es hat sich nix verbessert

Zitat von Peppels:
Ich bin 46 und hatte vor 14 Jahren schonmal eine Zeit AD genommen. Damals Citalopram aber so niedrig das es eigentlich Plazebo war und ich nach 6 Monaten selbst aufgehört habe da auch hier die Nenenwirkungen fatal waren. Aktuell bin ich mir ziemlich sicher woher das Ganze kam. Schlimme Rückenschmerzen und mit ...

Ja, es ist schwierig, ich weiß. Das ganze kommt mir sehr bekannt vor, auch wenn die Grundproblematik bei mir eine völlig andere war. Ich habe tatsächlich erst den Durchbruch mit einer Körperpsychotherapie geschafft - eine tiefenpsychologische und eine Verhaltenstherapie waren bei mir erfolglos. Die Verhaltenstherapeutin hat mich nach einigen Wochen an den Körperpsychotherapeuten weitergereicht weil sie nicht weiterkam - das Beste, was mir je passiert ist.

Allerdings ist es auch da schwierig einen guten Therapeuten zu finden. Zudem übernimmt die KK diese Therapierichtung nicht. Und es tummeln sich da einige schwarze Schafe, da diese Therapierichtung überwiegend von HP Psych angeboten wird. Meiner hat aber z.B. über 10 Jahre in BfA-Rehakliniken gearbeitet, wodurch ich gleich ein gutes Gefühl hatte.

Der integrative Ansatz dieser Therapie, der nicht nur auf die kranken Anteile im Körper schaut, sondern auch die gesunden Anteile stärkt und der nicht nur kognitiv, sondern über den Körper mit vielen Wahrnehmungs-, Achtsamkeits- und Atemübungen arbeitet, hat bei mir super gegriffen.

Ich hatte es hier schon mal ausführlich beschrieben, vielleicht magst Du das mal lesen und mal in diese Richtung schauen:

erfolgserlebnisse-f59/mein-tipp-koerper-psychotherapie-bei-somatoformer-stoerung-t106750.html





Dr. med. Andreas Schöpf
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