Bevor ich meine Frage stellen kann, muss ich erst etwas ausholen.
Ich habe von 2008 bis Anfang 2024 Venlafaxin 150mg gegen Zwänge und Ängste genommen. Nach einem krankheitsbedingten Jobwechsel und jetziger Jobsicherheit habe über gut 2 Jahre versucht, Venlafaxin zu reduzieren mit zum Schluss, bei einer Dosis von 22,5 mg (Kügelchenmethode) , immer heftigeren Absetzerscheinungen. Kopfschmerzen, Haarausfall, Stimmungen maximal im Keller mit richtig üblen Gedanken, Grübeln, Wortneuschöpfungen, völlig instabil, krasse Konzentrationsschwierigkeiten. Eigentlich hätte ich nicht mehr arbeiten dürfen.
Ich habe den Absetzversuch unternommen, um mich besser spüren zu können. Das hat primär im negativen, aber auch ein wenig im Positiven funktioniert. Zum anderen, weil das Venlafaxin zwar gegen meinen Zwang, jedoch nicht wirklich gegen meine Antriebsarmut hilft.
Habe dann mit Duloxetin 30mg vor drei Wochen begonnen. Die Symptomatik bessert sich zunehmend. Ich bin nicht mehr so ganz unkonzentriert.
Die Stimmung ist stabiler.
Der Antrieb ist jedoch, wie auch unter dem Venlafaxin einfach ne Katastrophe. Sitze wenn ich frei habe häufig morgens mehrer Stunden an der Heizung, trinke Kaffee, oder auf der Couch. Ich kenne Dinge, die mir gut tun, tue sie aber einfach nicht. Und das seit Jahren.
Habe mal Citalopram probiert, das schießt mich emotional völlig ins Aus. Bin dann total abgestumpft.
Jetzt ist es so, dass ich negativ Gefühle immer schon gut empfinden konnte, mir positive aber so gut wie fremd sind. Die Lebensqualität beschränkt sich auf ein Funktionieren. Das auch schon vor den Medikamenten. Durch den Absetzversuch ist mir das sehr bewusst geworden.
Ich bin verzweifelt, weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich umsteigen? Soll ich das Duloxetin weiter erhöhen und ähnlich wie beim Venlafaxin wieder in eine meistens lustlose, lediglich funktionelle Lebensweise eintauchen und so vor mir hin leben? Das kann’s doch nicht sein.
Zudem habe ich seit 4 Jahren Einschlafprobleme und nehme seit dem Zopiclon 7,5mg, mal 1, mal 2 Tabletten, manchmal in Kombination mit Quitiapin oder Dominal.
Hat jemand vielleicht eine Idee, was ich machen kann?
Ich habe an die Kombination mit Bupoprion gedacht, da sich dies ja noch auf den Antrieb auswirken soll. Ich bin überfordert. Nur ein weiß ich, so will ich das nicht.
Liebe Grüße und vielen Dank für Antworten/ Erfahrungsaustausch.
Chris
12.02.2024 13:02 • • 14.02.2024 #1