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Hallo liebe Leidensgenossen

Ich will jetzt garnicht so weit zu meiner Geschichte ausholen.. Jedenfalls sind seit gut 10-12 Wochen meine Ängste (Krankheitsängste) wieder sehr akut und bestimmen maßgeblich meinen (Arbeits-)Alltag.
Bis Anfang Juli nahm ich Citalopram 20mg, die ich aber in einem Anflug von Überzeugung, dass ich doch keine Medis mehr brauche, von heute auf morgen absetzte. Jawoll, die Hölle stand ich durch, gute 3 oder 4 Wochen lang. So richtig erholt hatte ich mich davon nicht, aber ich konnte alles recht gut bewältigen.
Ende September merkte ich, dass ich wieder vermehrt auf den Körper höre und mich schneller reinsteigere als vorher. Seit Anfang Oktober habe ich nun einen Dauerschwindel. Nicht ein klassischer Drehschwindel sondern eher nen Schwankschwindel, ne Benommenheit und das Gefühl ohnmächtig zu werden.
Also bin ich wieder zum Neuro, hab ihm vom Absetzen des Citaloprams berichtet und um was neues gebeten. Jetzt hab ich was bekommen, das ich zuvor nicht kannte und auch die Suchmaschinen im www spucken nicht viel darüber aus.
BUSPIRON heisst es und soll mir helfen laut Neuro. Und ja - ich habe den Beipackzettel gelesen.
Oberste und häufigste NW ist Schwindel. Das hat mir ja gerade noch gefehlt. Die Packung liegt nun schon ne Woche hier rum und ich habe einfach nicht die Courage es zu nehmen. Schliesslich will ich doch was was den Schwindel nimmt Es ist zum Mäuse melken. Ich kann mich einfach nicht überwinden! Ich hab so Angst, dass ich dann nicht mehr funktioniere, hab doch 2 Kinder zuhause die mich brauchen und ne Arbeit der ich nachgehen muss!
Wie zur Hölle krieg ich es hin, sie einfach zu nehmen? An mir zieht das Leben vorbei und hat keine Qualität mehr. Es kann und darf SO nicht weitergehen!

Vielleicht ist sogar jemand hier, der Erfahrung mit dem Medi hat. Oder einfach nur jemand der mir Mut zusprechen kann

Würde mich jedenfalls sehr freuen...

Beste Grüsse an euch alle

25.11.2016 19:34 • 15.12.2016 #1


15 Antworten ↓


Hallo Sterntaler11!

Mir ging es ähnlich wie dir..
Ich habe am Dienstag begonnen mit escitalopram 10mg. Ich habe vorher schon viel darüber gelesen, positiv wie auch negativ. Aber natürlich fokussiert man sich nur auf das negative, ich hatte also unglaublich Angst vor Nebenwirkung wie erstverschlimmerung der Symptome, dem Serotonin-Syndrom und Suizidgedanken.

Am Dienstag als ich die Tablette das erste mal nahm war meine beste Freundin dabei und den Tag danach auch noch. Das hat mir total geholfen weil es mir die Angst nahm, falls etwas passieren sollte ich nicht alleine bin.
Ich weiß ich habe die Tablette erst zum 4. mal genommen aber bis jetzt bin ich ( was hoffentlich auch so bleibt!) von Nebenwirkungen verschont geblieben

Wenn du dir so unsicher bist weil das Medikament ja anscheinend recht unbekannt ist, dann geh ruhig nochmal zum Arzt und lass dir deine Fragen beantworten, so banal wie sie auch sein sollten. Das habe ich auch getan und es hat mir etwas unsicherheit genommen.
Hab am besten jemand bei dir wenn du die Tablette das erste mal nimmst, der dir quasi 'dein Händchen hält' und dich ablenken kann damit du nicht ständig in dich hinein hörst

Versuch es einfach! Entweder funktioniert es oder nicht. Je länger man es aufschiebt desto länger quält Man sich mit den Gedanken der Angst. Ich hatte mein Medikament auch erst ein paar Tage zuhause liegen bevor ich es genommen hab.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen und wünsche dir viel Glück!

Fühl dich gedrückt!

A


Die stärkste Nebenwirkung ist die grösste Angst

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Hallo,

vielen DANK für deine ausführliche Antwort!
Finde es ja toll von deiner Freundin, dass sie dich so begleitet hat!
Ich hab gestern abend einfach die erste genommen. Soll 3x5 mg nehmen und hab vor dem schlafen die erste genommen, allerdings nur 2,5mg. Steigern kann man ja immer noch.
Die Nacht war gut. Aber: ein ca 5-10cm breites Band unterhalb der Leiste auf dem Oberschenkel ist taub. Richtig taub. Noch nie gehabt. Als ich das eben merkte bekam ich erstmal Puls ohne ende- komme auf sowas ja garnicht klar.
Keine Ahnung ob das ne NW sein kann (parästhesien sind bei den NW aufgelistet) oder ob's vllt ne Bandscheibe ist oder weiss der Kuckuck...
Ich überlege jetzt wie jmd reagieren würde der keine Angst hat. Entweder hätte dieser das noch garnicht wahrgenommen oder er würde sich denken mal abwarten. Denn es wäre wohl wirklich übertrieben deshalb jetzt zur notfallambulanz oder zum Bereitschaftsdienst zu fahren. Was meinst du?

Zitat von Sterntaler11:
Aber: ein ca 5-10cm breites Band unterhalb der Leiste auf dem Oberschenkel ist taub.


Das habe ich oft, kommt von der Wirbelsäule.

Ernsthaft? Hatte doch garkeine außergewöhnliche Belastung. Wie und wann geht das wieder weg?

Ja ich bin ihr für Ihre Hilfe auch sehr dankbar!

Ich würde auch sagen warte erst einmal ab. Wenn es schlimmer wird oder nach ein zwei Tagen immer noch nicht weg ist, kannst du ja immer noch zum Arzt gehen.
Aber wenn du so sehr unsicher bist dann geh hin. Es ist immer besser sich die Unsicherheit nehmen zu lassen!

Ich war jetzt tatsächlich beim bereitschaftsdienst. Aber einfach auch weil ich wissen wollte ob ich das Medikament weiter nehmen soll.
Der doc meinte, der taube Bereich passt genau zu L1 und L2. Also möglich dass ich vergangene Nacht doof gelegen habe und die Nerven einfach irritiert sind. Das Medikament soll ich 2 Tage aussetzen und dann wieder testen. Wenn das Gefühl dann nochmal kommt dann wäre klar was der Auslöser ist. Desweiteren gab er mir noch ne Überweisung für n MRT der LWS.
Bin ganz froh dass ich dort war. Sonst hätte ich den ganzen Tag Gedankenkarussell gehabt.

Taubheit ist ja leider meine Spezialität.
Ich bin eine Bandscheibengeplagte und hatte zu meinen Gewichtshöchstzeiten oftmals über Wochen einen tauben Oberschenkel an der Außenseite.
Jetzt habe ich seit meinem letzten, 3-fachen Bandscheibenvorfall September 2015 immer noch einen tauben Zeh und taube Stellen in der Fußsohle.

Wenn sich die Taubheit bis Ende nächster Woche nicht verbessert, würde ich damit zum Orthopäden gehen. Aber meist hat man nur einen Nerv etwas abgeklemmt und er ist für ein paar Tage etwas beleidigt.

Danke Margarita für deine Antwort.
Ich hab auch seit über nem Jahrzehnt Probleme mit der WS, hauptsächlich HWS und LWS, ebenso ISG. Dass es irgendwo taub wird hatte ich allerdings noch nie weshalb ich einfach verunsichert war. Wie gesagt, ich habe jetzt ne Überweisung für MRT, das kann man dann in den nächsten Wochen mal angehen.
Welche manuelle Therapie machst du für dein Rückenleiden? Ich hab das Gefühl ich laufe seit Jahren umsonst zur KG :-/

Ich hatte Krankengymnastik, Physiotherapie, habe mir für zu Hause Übungen mit dem Fitnessball zeigen lassen und habe Mass. bekommen.
Irgendwann stand eine OP im Raum, der Arzt wollte mich schon beim reingehen durch die Türe am liebsten auf den OP-Tisch sehen. Dazu sei bemerkt, er ist wirklich steinalt und hatte selbst einen gebückten Gang. Er wollte mich persönlich operieren. Ich habe mir eine Zweitmeinung von einem anderen Facharzt eingeholt. Der meinte: die Chancen seien lediglich 50:50. Da habe ich es bleiben gelassen. Kann halt keine HighHeels mehr tragen und beim tanzen ist es auch manchmal eine wackelige Angelegenheit. Aber damit lässt es sich gut leben.

Wichtig ist nur: wenn deine Taubheit in den oberen Innenschenkeln ist, sollte man schon binnen ein paar Tage gehen. Das könnte nämlich evlt auf die Blase gehen und wer will schon eine gelähmte Blase.

Zitat von Sterntaler11:
Das Medikament soll ich 2 Tage aussetzen und dann wieder testen.


Das würde ich sein lassen. Ich denke, dass es nicht an den Tabletten liegt. Bei mir kommt und geht die Taubheit. Stört mich auch nicht weiter. An der Außenseite des rechten Arms habe ich das auch. Da ist es aber fast immer ein bisschen taub.

So, nochmal n kurzes Update meinerseits.
Die Taubheit kommt von einer sog meralgia paraesthetica. Quasi das gleiche wie ein Karpaltunnelsyndrom nur eben Ursprung unterm Leistenband. Kann man operieren mach ich aber nicht.

Die Buspiron welche ich nehmen sollte hab ich jetzt seit 1 Woche regelmässig genommen. Ich bin nur noch matsch im Kopf, die PA's sind unerträglich und eine super eklige Brustenge kam dazu. Jetzt lasse ich sie wieder weg, hab echt die Faxxen.
War mir eben in die Apo Lasea holen. Aber weiss egtl jetzt schon dass das nix bringt.
Ein Mist ist das alles

Zitat von Sterntaler11:
War mir eben in die Apo Lasea holen. Aber weiss egtl jetzt schon dass das nix bringt.


Ich habe auch noch nichts Pflanzliches gefunden was gegen Ängste hilft. Kannst ja mal Sertralin probieren. Hat kaum Nebenwirkungen und hat jedenfalls bei meiner Frau gut gegen Ängste geholfen.

Ich war heute morgen nochmal beim Neurologen. Er hat mir Opipramol verschrieben, war für noch eine Option.

Zitat von Sterntaler11:
Ich war heute morgen nochmal beim Neurologen. Er hat mir Opipramol verschrieben, war für noch eine Option.



Nimmt meine Nachbarin seit den Tod ihres Mannes seit Jahren. Sie nimmt morgens und abends je 25 mg. Damit kommt sie wunderbar zurecht.

Sollte egtl mit abends 50mg beginnen, hab aber gestern dann erstmal 25mg genommen.
Heut pappt mir schon den ganzen Tage die Zunge am Gaumen, könnte mich tottrinken.
Und es ist verflucht mit dieser Bestie von Psycho-Schwindel.
Ich arbeite im amb. Dienst und wechsel morgens ca 20 Mal die Haushalte, sprich immer wieder eine andere fremde Umgebung. Und Angstpatienten sind bekannterweise Sicherheitsliebende Menschen. Ergo mir ist es den kompletten vormittag blöd im Kopf. Mittags bin ich von dem ganzen Schwindel dann so angespannt und k.o gleichzeitig dass er Zuhause nicht wirklich besser wird.
Und heute war er wieder ziemlich heftig, verbunden mit nem starken Hitzegefühl im Kopf und nem Puls von über 100.... Alles in allem k**** mich das alles total an

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Dr. med. Andreas Schöpf
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