Mein Name ist Jessica, und ich bin 28 Jahre alt. Seit 1996 leide ich unter Panikattacken und Angst vor der Angst; bin daher schon quasi ein alter Hase... Bei mir kamen mit damals 16 die Attacken auch aus dem Nichts, obwohl ich mir habe sagen lassen dass ich schon ein ängstliches Kleinkind war. Nun, um es kurz zu machen, ich wusste gar nichts über Panikattacken oder Angststörungen (woher auch?) und ging zuerst zum Hausarzt - es folgten neurologische Untersuchungen, eine Gesprächstherapie, später Psychotherapie für Jugendliche, danach tiefenpsychologische Therapie, dann zuletzt eine Verhaltenstherapie. Ich kann natürlich nicht sagen dass ich vollkommen Angstfrei lebte, aber ich hatte mich bis zuletzt einigermassen arangiert mit dem Leben das ich führte. Ich musste natürlich meine Bezugspersonen nah erreichbar haben, ein Telefon mit mir führen, nicht allein weiter als in die nächste Ortschaft fahren, Paroxetin nehmen. (Mit Unterbrechung Paroxetin seit 2001) Aber hey, ich war ok und glücklich, immer mit dem Ziel vor Augen ein kleinen Schritt nach dem anderen zu machen.
Seit anfang März ist ES wieder vollkommen zurück!
Und so kenne ich es bloss von nur einem mal vorher, in 2004. Eine Dauerangst bzw. Dauerbeklemmung die mich lähmt. Die Panik, nun total und endgültig verrückt zu werden und niemals wieder in einen Ruhezustand zu kommen. Wie gesagt, ich kenne diese sch** Attacken; die Angst vor der Angst - und von der Therapie auch, dass eine Dauerattacke so gar nicht sein kann! Ich stecke in dem Teufelskreis der Angst fest, und komme einfach nicht mehr heraus. Zum ersten mal fühlte ich vor 2 Wochen auch das Gefühl der absoluten Resignation und Depression. Wenn meine liebe Mama mich nicht andauernd aus dem Haus gezogen hätte um ein paar Schritte um das Haus zu laufen..ach, ich weiss auch nicht. Bei mir ist die Angst so gross, dass ich nun ewig so leben muss! Jeden Abend mit Beklemmungen einzuschlafen, den Tag nur so rumkriegen - jeder Gedanke nur um die Angst drehend, nur Beklemmungen und (auf gut Deutsch) geflenne. Ich weiss wirklich nicht wie das weitergehen soll! Das ist doch kein Leben so?! Warum muss diese Sch*** auch noch in diesem Aussmass wiederkommen?!
Mein letzter Strohhalm nach den o.g. Therapien und meinen Medis (nahm in Notfällen Bromazepam dazu, aber nur ein viertelchen Tablette - macht mich bloss noch müder dazu ohne zu beruhigen; für mich absolut hilflos) ist nun eine Heilpraktikerin. Mh. Ich weiss sonst einfach nicht weiter! Hat irgendjemand Erfahrungen mit dieser Art von Angsttherapie? Die Dame ist sehr nett, hat mir etwas gespritzt und eine Bioresonanz mit mir gemacht. Ehrlich gesagt, mir fehlt ein wenig der Glaube daran. Nun schlucke ich seit 5 Tagen Schüßlersalze und soll demnächst eine Palmtherapie (? angebl. Druckstellen an der Hand) und dann Hypnose machen. Hab ich natürlich auch total Schiss vor...aber bin echt an dem Punkt wo ich alles machen lasse! Bis jetzt merke ich leider noch keinerlei Wirkung, so sehr ich mir wenigstens einen Placeboeffekt wünsche! Aber vielleicht haben Schüßlersalze oder Bioresonanz wirklich jemandem von Euch mal geholfen?! Wär super mal von Euren Erfahrungen zu hören.
Ansonsten bin ich froh meine Mama zu haben, die mich in dem letzten Monat riesig unterstützt hat (obwohl sie meine derzeitige Lage auch total belastet), und mein langjähriger Freund versucht auch sein Bestes, obgleich es ihm nach wie vor schwer fällt. Gerade wenn mich Abends im Bett diese Zitteranfälle überkommen ist er manchmal mehr in Angst als ich...Alleine zu bleiben ist derzeit für mich unmöglich.
Und natürlich bin ich auch sehr froh, auf dieses Forum gestossen zu sein - geteiltes Leid ist halbes Leid klingt irgendwie doof; aber es ist doch schon einen Tick beruhigender zu lesen, dass keiner von Euch je in dieser Ewigattacke hängen geblieben zu sein scheint - und das macht mir Hoffnung bald auch wieder etwas zur Ruhe zu kommen!
Alles Liebe -
Jessica
29.03.2009 22:40 • • 01.04.2009 #1