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Ihr Lieben,

ich hatte letztes Jahr einen Versuch mit Escitalopram, den hielt ich 5 Tage durch. Vor einigen Monaten Venlafaxin (Tagesklinik) nur einmalig genommen.
Ich scheitere an der Unruhe, weil die meine Panikattacken triggert. Danach hatte ich in beiden Fällen eine einwöchige Anpassungsstörung mit massiver Angst und Zwangsgedanken und erholte mich nur langsam.

Mein Psychiater schickt mich im Oktober stationär, um mich medikamentös einstellen zu lassen, denkt aber auch wieder an ein SSrI

Ich habe Panikattacken seit 25 Jahren und generalisierte Angst sowie seit 4 Jahren Depression mit massiver Antriebsschwäche.

Er will Sertralin versuchen, da es antriebssteigernd und gegen Angst wirkt aber das ist doch schon zum scheitern verurteilt, ich halte es wieder nicht aus. Das einzige, was nun anders wäre, ist dass ich Stationär bin und was zum Beruhigen dazu nehmen kann, da ich keine Kinder und Haushalt habe in der Zeit.

Ich hab jetzt schon Angst vor der Zeit dort, obwohl ich mich auch auf diese Auszeit (er sprach von mindestens 4 Wochen) irgendwiefreue.

LG.

22.08.2021 11:13 • 22.08.2021 x 1 #1


4 Antworten ↓


Hallo Nicky,

ich hatte und habe auch immer wieder mit Ängsten und Depressionen zu tun. Allerdings kommen diese nie zusammen, sondern entweder oder. Jedenfalls hat mir in beiden Fällen immer ein antriebsteigerndes SSrI geholfen, wobei die Einschleichphase zum Teil herausfordernd war, weil ich extrem unruhig war. Meine Symptome verschlimmerten sich auch. Nach einiger Zeit flachten diese Nebenwirkungen aber ab und verschwanden schließlich ganz. Wichtig ist, dass man in diese Phase durchhält und nicht immer wieder abbricht, sonst ist der Frust vorprogrammiert und das muss ja nicht sein. Insofern ist es super, dass Du in der Zeit stationär gehst. Du schaffst das, nur Mut!

LG Perle

A


Antriebssteigerndes AD trotz Angststörung?

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Ich habe Sertralin auch immer mit der damals massiven Angststörung als ungeeignet gesehen. Dann war ich in der Tagesklinik und wurde nach langen Jahren ohne Medis auf Sertralin eingestellt. Bislang das für mich beste Medikament! Das Einschleichen in der Tagesklinik war anstrengend, weil ich Angst vor der antriebssteigetnden Wirkung hatte. Aber nun nehme ich es seit 7 Jahren und bin sehr zufrieden. Ich bin wieder ich, nur ohne diese massiven Ängste. Also keine Angst davor und einen Versuch ist es allemal wert

Ssri sind erste Wahl. Bei mittelschweren Depressionen und/oder Panikstörungen, da beide Krankheiten auf eine Steigerung der Serotoninkonzentration positiv reagieren (können).

Die antriebssteigernde Wirkung verursacht bei Panikpatienten zu Beginn gerne unangenehm Unruhe, die mit dauernder Panik verwechselt werden kann. Depressive haben dafür vielleicht stärker mit Suizidgedanken zu tun.
Irgendwann hat man es überstanden und sein Leben in vielen Fällen zurück.

Das alles weißt du aber schon. Du suchst Argumente, weiterhin gegen das Medikament zu sein.

Stationär kommst du vielleicht eher mal an den Punkt, das Einschleichen bis zur Wirkung durchzuhalten. Aber dafür musst du auch mitmachen. Kein Therapeut oder Pflegepersonal wird dich zu deinem Glück zwingen. Wenn du dort jeden Tag zusammen brichst und beteuerst, dass die NW unerträglich sind und du sie ja auch gar nicht nehmen willst, wird man sie sie dir nicht weiter geben. Auch stationär geht man nur so weit, wie der Patient es mitmacht.

Hallo, ich suche keine Argumente dagegen. Ich habe nur Angst weil ich schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich will es diesmal schaffen.





Dr. med. Andreas Schöpf
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