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Hallo zusammen,

ich muss etwas länger ausholen.
Seit Jahren kommt mein Leben nicht zur Ruhe, Dauerstress, Dauerprobleme, dazu seit der Kindheit Verluste von Bezugspersonen.

Mein Lebensgefährte hatte im Februar eine Gehirnblutung, da mußte ich dann funktionieren wie ein Roboter für unsere Kinder.

Er kam im April aus dem Krankenhaus.


Danach kam schlimme Nesselsucht bei mir, die Antihistaminika halfn nicht so wirklich, es ist immer wieder gekommen.
Meine Hautärztin hat mir Spritzen gegeben, ich musste Kortison nehmen aber seit einigen Tagen habe ich wieder Symptome.
Es wurden sämtliche Untersuchungen gemacht inkl.Magen Darm Spiegelung, ohne Befund.

Seit ca 1. Monat habe ich eigentlich 24 Stunden am Tag Angst vor nicht kontrollierbaren Situation, Krankheiten, Tod eines Menschen usw.
Ich nehme seit Wochen Zoldem um mich zu beruhigen. Ich bin abhängig mittlerweile und brauche immer mehr davon.
Ich habe so schlimme Panikattacken, das ich glaube zu sterben oder zusammen zu brechen.
Den ganzen Tag brennt meine Haut wie Feuer und ich untersuche sie um zu schauen ob Ausschlag kommt.
Ich überlege mich ins Krankenhaus einzuweisen. Ist denn das so einfach?
Ich kann eigentlich nicht mehr.
Mag nur noch schlafen und im Bett liegen.

24.08.2024 18:58 • 25.08.2024 #1


10 Antworten ↓


@Röschen86

Hallo Du,

Zitat von Röschen86:
Ich überlege mich ins Krankenhaus einzuweisen. Ist denn das so einfach?
Ich kann eigentlich nicht mehr.
Mag nur noch schlafen und im Bett liegen.


Du kannst ja selbst in die Notfallambulenz gehen. Die Untersuchen dich dann und entscheiden was weiteres passiert.

Ich war auch nach einer Panikattacke da. Wurde gründlich untersucht mit Herz, Kreislauf, Blut ect. Die Ärzte haben sich sehr bemüht und gekümmert. Am Ende waren alle Untersuchungen und Werte gut. Mir wurde der Weg zum Psychiater oder ähnliches empfohlen.

A


Zoldem bei Angst und Panikattacken

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Kurz und knackig, ich denke eine alsbaldige stationäre Behandlung ist in Deinem Fall ratsam. Insbesondere wenn Du bereits eine Abhängigkeit von einem Medikament festgestellt hast und Dich die Panikattacken täglich quälen.

Nach alledem was Du erlebt hast wohl nicht verwunderlich.

Ich wünsche Dir alles Gute ️

Hallo Röschen,

Zitat von Röschen86:
Seit Jahren kommt mein Leben nicht zur Ruhe, Dauerstress, Dauerprobleme


wenn Du seit Jahren Dauerstress hast, dann befürchte ich, ist es eine logische Entwicklung,
dass der Kopf irgendwann eine Angststörung entwickelt. Und die Spitze des Eisberges sind meist dann Panikattacken.
Ist Dir bewusst, warum Du nicht zur Ruhe kommst? Gibt es gesundheitliche Probleme, Existenzängste,
finanzielle Probleme, zwischenmenschliche Probleme?
Kannst Du hier darüber reden?
Zitat von Röschen86:
Mein Lebensgefährte hatte im Februar eine Gehirnblutung

Wie steht es um die Gesundheit Deines Partners? Geht es ihm wieder gut?
Zitat von Röschen86:
Seit ca 1. Monat habe ich eigentlich 24 Stunden am Tag Angst vor nicht kontrollierbaren Situation, Krankheiten, Tod eines Menschen usw.

Das hört sich nach innerlichem Vollstress an. Leider kann man viele Situationen nicht völlig kontrollieren.
Auch über Krankheit und Tod haben wir Menschen kein Kontrolle. Wir sollten lernen, dies zu verstehen
und lernen dies zu akzeptieren.
Zitat von Röschen86:
Es wurden sämtliche Untersuchungen gemacht inkl.Magen Darm Spiegelung, ohne Befund.

Das hört sich ganz gut an.Körperlich scheinst Du also gesund zu sein. Und wie sieht es mit Deinen
Gefühlen aus, wie mit Deinen Ängsten?
Zitat von Röschen86:
Ich habe so schlimme Panikattacken, das ich glaube zu sterben oder zusammen zu brechen.

Dann möchte ich Dir empfehlen, möglichst alles zu tun, damit sich Deine Ängste nicht bis zu
einer Panikattacke aufschauckeln. Das kannst Du täglich üben.
Am Anfang fühlt sich das sehr schwierig an. Mit der Zeit aber funktioniert das dann immer besser.
Klavier spielen lernt man auch nicht in 2 Monaten. Oder kannst Du vielleicht ein Instrument spielen?
Falls ja, weißt Du, wie schwer die ersten Schritte fallen.
Zitat von Röschen86:
Mag nur noch schlafen und im Bett liegen.

Das kann ich mir denken. Mit Deinem Hausarzt solltest Du weitere Schritte absprechen.
Und gönn Dir täglich so viel Ruhe, wie es eben möglich ist. Medikamente können helfen,
jedoch wird es notwendig sein, wenn Du Dir sehr viel Gedanken darüber machst, warum und
an welchen Stellen Du Dir zu viele Ängste machst.

Viele Grüße
Bernhard

Zitat von Röschen86:
Ich nehme seit Wochen Zoldem um mich zu beruhigen. Ich bin abhängig mittlerweile und brauche immer mehr davon.

Meinst du Zolpidem? Das ist ein Schlafmittel und eigentlich nicht zur Beruhigung gedacht. Es gibt eine Reihe von Antidepressiva, die beruhigend und auch schlafanstoßend wirken, ohne dass sie abhängig machen. Sprich mal mit deinem Arzt darüber.

@Benutzer419

Schwierig, da ich 2 Kinder habe für die ich da sein muss. Ich habe Mittwoch einen Termin auf einer psychiatrischen Ambulanz, da wurde mir medikamentöse Behandlung und ein Aufenthalt in einer Tagesklinik in Aussicht gestellt.

Zitat von Röschen86:
@Benutzer419 Schwierig, da ich 2 Kinder habe für die ich da sein muss. Ich habe Mittwoch einen Termin auf einer psychiatrischen Ambulanz, da wurde ...

Okay, gut zu hören, dass Du so bald eine Therapiemöglichkeit in Aussicht hast.

Verstehe das mit den Kindern und hoffe die Tagesklinik wird Die helfen.

Alles Gute ️

@Schlaflose

Meines heißt Zoldem, dürfte aber gleich wie Zolpidem sein.
Ja, ich nehme es auch abends ein, aber auch bei akuter Panik momentan, da es beruhigend wirkt.
Ich bin Mittwoch in einer psychiatrischen Ambulanz und hoffe mir werden dort Medikamente verschrieben die helfen. Eine Psychotherapie mache ich bereits.

@Benutzer419

Danke

@Hotin

Meine Psychologin meinte auch das es eine logische Folge ist.
Ich hätte viel früher etwas dagegen tun müssen.
In meinem Leben passieren seit Jahren Schicksalsschläge, ich habe wichtige Menschen plötzlich verloren, schwere Krankheit meiner Mutter usw. Es ist eine lange Geschichte alles.
Es begann schon im Kinderalter als meine geliebte Oma an einem Gehirntumor starb. Sie war meine Bezugsperson, ich verbrachte viel Zeit mit ihr.
Schon damals hatte ich auch manchmal Angst schwer krank zu sein.
Vor 7 Jahren ist ein guter Freund plötzlich an einem Herzstillstand gestorben, danach hatte ich monatelang Angst mein Herz versagt obwohl mir jeder Arzt gesagt hat meinem Herzen geht es bestens.
Ich habe immer funktioniert, für meine Kinder, aber ich kann jetzt nicht mehr.

Meinem Lebensgefährten geht es gut, er hatte großes Glück.

Ich spiele kein Instrument, kann mir aber vorstellen dass es nicht einfach ist eines zu erlernen.
Wie erlernt man es keine Angst mehr zu haben.
Ich weiß es gibt unkontrollierbare Situationen im Leben, nur leider muss ich lernen damit klar zu kommen.

Ich wünsche mir doch nur ein einigermaßen normales Leben mit meinen Kindern, sie sind das wichtigste für mich.

Zitat von Röschen86:
Meinem Lebensgefährten geht es gut, er hatte großes Glück.


Das ist eine hervorragende Nachricht.

Zitat von Röschen86:
Es begann schon im Kinderalter als meine geliebte Oma an einem Gehirntumor starb. Sie war meine Bezugsperson, ich verbrachte viel Zeit mit ihr.


Vielleicht hast Du damals schon eine Angst davor entwickelt, dass Du über gewisse Dinge keine
Kontrolle ausüben kannst.

Zitat von Röschen86:
Vor 7 Jahren ist ein guter Freund plötzlich an einem Herzstillstand gestorben, danach hatte ich monatelang Angst mein Herz versagt obwohl mir jeder Arzt gesagt hat meinem Herzen geht es bestens.

Jeden Tag werden Menschen geboren und jeden Tag sterben Menschen. Gerade, dass Menschen diese Welt wieder verlassen, ist ein oft sehr schmerzliches Erlebnis, mit dem man nicht immer gut umgehen kann.
Nur verhindern können wir so etwas nicht.

Zitat von Röschen86:
Ich habe immer funktioniert, für meine Kinder, aber ich kann jetzt nicht mehr.

Ich habe so viele Menschen, vor allem Frauen kennen gelernt, die das Gleiche gesagt haben.
Wir Menschen werden von unseren Gefühlen gesteuert. Da sollten wir nicht nur funktionieren.
Du siehst an Dir selbst, wohin das führen kann.

Zitat von Röschen86:
Wie erlernt man es keine Angst mehr zu haben.


Keine Angst mehr zu haben gibt es nicht! Unsere Angst ist wohl das wichtigste Gefühl
in unserem Kopf. Das kannst Du nicht verdrängen und schon gar nicht aus Deinen Gedanken
herauswerfen.
Folglich kannst Du nur lernen:
Erstens lernen mit Deinen Ängste zu leben, sie also akzeptieren.
Und zweitens lernen, wie man mit bewusstem Denken die Ängste klein hält.

Dieses Thema wird vermutlich komplettes Neuland für Dich sein.

Zitat von Röschen86:
Ich weiß es gibt unkontrollierbare Situationen im Leben, nur leider muss ich lernen damit klar zu kommen.

Dann mach das.

Zitat von Röschen86:
Ich wünsche mir doch nur ein einigermaßen normales Leben mit meinen Kindern, sie sind das wichtigste für mich.

Dann versuche mal eineinigermassen normales Leben zu führen. Machst Du hier nicht schon den ersten entscheidenden Denkfehler?
Nie sollten Deine Kinder das Wichtigste für Dich sein. Das Wichtigste musst meiner Meinung
nach
, nur eine sein. Du selbst.
Und sofort danach dürfen
Deine Kinder kommen, wenn Du das möchtest. Niemand darf
wichtiger für Dich sein als Du selbst!


Ein Link zu einem Textbeitrag von mir, kann Dir bestimmt einen Einblick geben, wie Du weiter voran
kommen kannst.

agoraphobie-panikattacken-f4/gedankenkarussell-stoppen-tipps-wie-man-es-schafft-t123286.html#p3090546

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Dr. med. Andreas Schöpf
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