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Hallo Leute

ich nehme immer wenn ich Attacken habe die ich nicht wegdrücken kann auf Anweisung meiner Therapeutin eine Tavor expl. 1.0

Seit 06.02.2010 ca. 8 Stück, das geht noch aber ist natürlich nicht so der Brenner.

Gibt es nichts anderes, außer Baldrian, was so schnell wirkt aber die Gefahr der Abhängigkeit nicht hat ?

Danke Euch

Stephan

02.05.2010 15:24 • 24.01.2023 #1


14 Antworten ↓


kurze und knappe antwort:

leider nicht.

A


Anderes Beruhigungsmittel als Tavor

x 3


Ok das war ne klar Antwort die ich nicht hören wollte
hihihihi
naja meine Therapeutin meinte wenn ich die Tavor nicht zu oft nehme, asl Beispiel brachte sie wenn da immer 2-3 Tage zwischen sind wäre es nicht so gefährlich

Lieber Steve,

ich will Dir ja keine Angst machen, aber pass bloß mit dem Tavor auf! Ich selber habe Tavor als Notfallmedikament im vergangenen September verschrieben bekommen. Zunächst habe ich sie auch nur alle paar Tage genommen, um überhaupt mal wieder aus dem Haus zu kommen, v.a. aber um Arzttermine u.ä. wahrnehmen zu können. Nach zwei Monaten hatte ich die erste kleine Panikattake trotz Tavor. Da wurde ich hellhörig... Als ich meinem Arzt sagte, dass ich mich an die Pillen offenbar schon gewöhnt hatte, wollte er nichts davon wissen und meinte, das würde ich mir einbilden, denn das ginge nicht so schnell... Sorry, aber meine Angst bzw. Panik habe ich mir definitiv nicht eingebildet! Im Grunde hätte ich von da an die Dosis erhöhen müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen...

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann Dir wirklich nur den dringenden Rat geben: pass bloß auf, dass Du nicht abhängig wirst - das geht offenbar schneller, als es einem lieb ist bzw. einem bewusst wird! Jeder Körper reagiert sicherlich anders - ich habe möglicherweise einen Tendenz zu Süchten - aber sei bitte trotzdem vorsichtig!

Zu Deiner ursprünglichen Frage: Ich fürchte, es gibt keine „harmlose“ Alternative zu Tavor – ich selber suche danach und bin nicht wirklich fündig geworden.

Neuroleptika beispw. bewirken bei mir gar nichts, außer dass ich enorm müde werde, aber die Angst bleibt.

Zurzeit nehme ich Lyrica - kann man aber keinesfalls mit Tavor vergleichen...

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße von Hansestadt zu Hansestadt
Anya

Zitat von SteveHH:
Ok das war ne klar Antwort die ich nicht hören wollte
hihihihi
naja meine Therapeutin meinte wenn ich die Tavor nicht zu oft nehme, asl Beispiel brachte sie wenn da immer 2-3 Tage zwischen sind wäre es nicht so gefährlich



ich wär selbst froh, wenn die antwort anders lauten würde

die sache ist halt, dass man zwischen körperlicher und psychischer abhängigkeit unterscheiden sollte.
wenn man nur alle paar tage ne tavor/ein benzodiazepin nimmt, wird man wohl lange zeit ohne körperliche abhängigkeit auskommen, wenn da nicht die psychische abhängigkeit wäre, die man leider nicht so gut kontrollieren kann.
gerade bei angstpatienten ist die gefahr sehr groß, dass man sich mit der zeit selbst verarscht und doch immer wieder gründe findet, warum man gerade heute ja eine nehmen müsste.

naja, auch wenn mans anfangs nicht für möglich hält, gehts doch schneller als man denkt, dass man sich ohne benzo gar nicht mehr aus dem haus traut.


ich finde tavor als notfallmedikament sehr gut, solang man es eben wirklich nur im äußersten notfall nimmt.

Tavor hat eine recht kurze Halbwertzeit, es ist bei zwei bis drei Tagen Einnahmeabstand so weit aus dem Körper raus, dass man keinen Spiegel aufbauen kann. Zu einer körperlichen Abhängigkeit kommt es damit nicht. Und so schnell kommt es auch nicht zur Gewöhnung und zum Wirkungsverlust. Entscheidend ist, dass es ein angstlösendes Medikament ist, kein grundsätzlich angstverhinderndes. Es bringt nicht so wahnsinnig viel, es vorsorglich zu nehmen, sondern produziert dann nur das Gefühl, ohne nicht mehr aus dem Haus zu können - die psychische Abhängigkeit also. Zu allem Überfluss kann man dann trotz Tavor noch Angst bekommen...

Wenn man es gelegentlich nimmt, um die schon aufgekommene starke Angst zu bekämpfen, ist es kein Problem - sofern man die Neigung im Griff hat, es zum Chillen zu missbrauchen (jedenfalls, wenn es so eine Wirkung hat, ich finde Tavor kein bisschen stimmungsaufhellend oder angenehm zudröhnend o.ä.).

Zitat von anya74:
Zunächst habe ich sie auch nur alle paar Tage genommen, um überhaupt mal wieder aus dem Haus zu kommen, v.a. aber um Arzttermine u.ä. wahrnehmen zu können. Nach zwei Monaten hatte ich die erste kleine Panikattake trotz Tavor.
Wie gesagt, wenn man sie vorsorglich nimmt, ist es nicht ungewöhnlich, trotzdem noch Angst zu bekommen. Das muss nicht für Gewöhnung sprechen.

Liebe Grüße
Christina

Hallo in die Runde,

okay, zugegebenermaßen war ich wohl tatsächlich noch nicht körperlich abhängig von Tavor - wohl aber psychisch.

Bei mir war es so, dass ich die ersten Male, die ich Tavor eingenommen habe, richtig entspannt war. So wie früher, als ich noch keine Ängste dieser Art hatte. Mir ging es richtig gut, ich konnte plötzlich wieder alles machen, z.B. relaxt im Wartezimmer eines Arztes sitzen, zum Zahnarzt, in der Stadt bummeln gehen, Einkaufen und entspannt an der Kasse warten usw. Dadurch, dass ich wieder alles konnte und auch die Übelkeit wie weggeblasen war (Übelkeit ist ja mein Hauptproblem), war auch meine Stimmung entsprechend gut, gerade zu euphorisch. Ich freute mich richtig auf die Tage, an denen ich Tavor nehmen „durfte“, war es doch quasi die Garantie, dass es mir gut ging.

Bloß nach ein paar Wochen kam dann, wie gesagt, die erste kleine Panikattacke trotz Tavor. Und von da an kam die Angst - trotz Tablette - immer häufiger und immer stärker und auch die Übelkeit war wie gewohnt mein ständiger Begleiter. Eine Woche bevor ich meinen Aufnahmetermin in einer psychosomatischen Klinik hatte, habe ich Tavor täglich genommen - und hatte trotzdem Angst. Nach draußen konnte ich schon länger nicht mehr. Ich hockte also im Bett und hatte Panik ohne Ende! Um die Fahrt in die Klinik überhaupt zu überstehen, nahm ich an dem Tag 2 x 1,0 mg Tavor. Damit ging`s einigermaßen... Am nächsten Tag nahm ich wieder die übliche Dosis von 1,0 mg. Am übernächsten Tag wollte ich gar kein Tavor nehmen, was voll in die Hose ging. Kaum aus meinem Zimmer, kam die Panik und die Übelkeit so was von heftig, so dass ich wieder eine Tavor nahm, um überhaupt an einer Therapie teilnehmen zu können...

Über einen Zeitraum von 4 Wochen wurde dann das Tavor gaaaaanz langsam ausgeschlichen. Parallel wurde Lyrica angesetzt. Damit habe ich glücklicherweise den Absprung geschafft...

Ich will Tavor keinesfalls verteufeln - kontrolliert eingesetzt hat das Medikament sicherlich seine Berechtigung. Aber... ich möchte jeden davor warnen, es zu „locker“ zu nehmen und zu glauben, dass man alles im Griff hat. So nach dem Motto: „Abhängig werden nur die anderen.“ Auch mit einer rein psychischen Abhängigkeit ist nicht zu spaßen – ich weiß, wovon ich rede! (Auch wenn nicht jeder so schnell reagiert wie ich…)

Ich bin jedenfalls froh, dass ich vom Tavor weg bin, auch wenn’s alles andere als leicht ist und die Versuchung an manchen Tagen durchaus da ist. Ich hoffe aber, dass ich „standhaft“ bleibe…

Liebe Grüße
Anya

Zitat von anya74:
.“ Auch mit einer rein psychischen Abhängigkeit ist nicht zu spaßen – ich weiß, wovon ich rede! (Auch wenn nicht jeder so schnell reagiert wie ich…)


Ich kann dir hier zu 100% recht geben ...die meisten unterschätzen die psychische Abhängigkeit , deswegen steht ja meistens für viele die körperliche im Vordergrund...

Ich habe eine Entgiftung vom Diazepam hinter mir und ich weis wovon ich rede...

Viele denken, wenn man mal also alle 3-5 Tage zB. Tavor nimmt , wird man nicht abhängig. Im Sinne der körperlichen Abhängigkeit mag auch vielleicht für einige zutreffen, aber kaum eine macht es sich bewusst, dass gerade bei Menschen mit psychischen Problemen die psychische Abhängigkeit SEHR SCHNELL gegeben sein kann...

LG

Ja ich muss sagen ihr habt recht. Nachdem ich ja 1 Woche so richtig Probleme hatte hatte ich dienstag letzter Woche und letztes Wochenende ne Tavor genommen.

Als ich dienstag dieser Woche wieder kribbelig war kamen bei mir die Gedanken auf ob ich ne Tavor nehmen sollte. Da fiel mir plötzlich auf in welchen Teufelskreis man geraten kann.

Genauso ist es...also ich weis nicht, ob Du unbedingt Tavor nehmen muss, es gibt viele andere Medis...ich hatte zB. nach meine Entgiftung von Benzos , Atosil bekommen und war damit echt zufrieden...um so stabiler ich wurde um so weniger hatte ich gebraucht, also hatte ich ziemlich schnell Atosil auch ausschleichen können, es hat mir aber gut geholfen und mir Kraft gegeben um mich meinen Ängsten zu stellen ...so kamen Situationen wie PAs nicht auf und es gab keine Notfälle...

An deine Stelle würde ich einfach mit deinem Arzt reden.

Gruß

Also ich nehme ja Zoloft als SSRI und die Tavor ist nur als Nothalt gedacht.
Meine Therapeutin sagte extra, wenn ich zum Beispiel nachts aufwache und eine Attacke habe und mit den üblichen Mittel nicht rauskomme, dann ne Tavor nehmen. Bringt mich zur Ruhe und die Panik hat keine Chance zu ankern.

Als ich letztes Jahr aus der Tagesklinik raus war, telefonierte ich nochmal mit der Therapeutin und sie sagte: Wenn Sie sich draußen einen Psychiater suchen, dann lassen Sie sich nicht Tavor verschreiben, wird manchmal nämlich gern gemacht. Wenn Sie Pech haben, dann haben Sie irgendwann noch ein Problem.

Und mir hat auch keine Tavor verschrieben (oder andere Benzos). Obwohl ich letztes Jahr auch den Notarzt ständig zu Gast hatte oder ins Krankenhaus ging.

Also nur mal so zum mitschreiben. Ich habe meine letzte Tavor am 1.Mai genommen seit dem keine mehr. Ich denk zwar auch das man abhängig werden kann aber glaube nicht so leicht wenn man die so wenig nimmt wie ich. Klar es gibt zwei Arten Abhängigkeit, die im Kopf und die körperliche. Die vom Kopf aus kambei mir auch schon, habe ich aber wegdrückt, die körperliche eindeutig noch nie.

Ok, also ich denke schon, wenn es mit der Einnahme Seltenheitswert hat, dann ist es auch ok. Als ich letztes Jahr zum Herzkatheter im Krankenhaus war, da fragte ich noch einem Beruhigungsmittel, für den Fall der Fälle. Eine Krankenschwester gab mit 3 Diazepam mit. Die liegen immer noch im Küchenschrank, obwohl ich letztes Jahr noch 20 mal in Situationen war, wo ich sie fast genommen hätte. Traue mich aber nicht.

Beim Herzkatheter bekam ich auch Diazepam gespritzt. Also ganz ehrlich, irgendwo war das Gefühl schon interessant. Mir war alles egal. 30 Minuten nach dem Herzkatheter rannte ich schon über den Flur und ging auf den Hof zum Rauchen. Da meinte die Schwester hinterher, sowas hat sie noch nie erlebt.

Nun muss man auch immer die Vorgeschichte sehen. Ich hab früher Dro. genommen und auch nicht wenig getrunken. Wegen Hang zur Sucht, auch wenn Jahre her, verschreibt mir da eh keiner Benzos.



Hier mal ein Link allgemein zu Benzos. Super erklärt. Besser könnte ich es auch nicht.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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